Die Klassen der Grund- und Mittelschulen sind mit Lehrkräften versorgt, entgegnet das Bayerische Bildungsministerium der Aussage eines Abgeordneten der Grünen-Landtagsfraktion. Ein von Thomas Gehring gefordertes vermeintliches „Not-Programm“ erübrigt sich. Die erforderlichen Stellen hat der Bayerische Landtag bereitgestellt. Das Bildungsministerium nimmt im Detail Stellung:
1. Die Unterrichtsversorgung an den Grund- und Mittelschulen inklusive der mobilen Reserven war zum Schuljahresbeginn 2016/2017 in vollem Umfang sichergestellt, die mobilen Reserven wurden planmäßig bereitgestellt.
2. Für die Bewerberinnen und Bewerber aus den Lehrämtern für Grund- und Mittelschulen hat es angesichts der Sondersituation durch die Bildung von mehreren hundert Übergangsklassen insbesondere für junge Flüchtlinge und zusätzlichen Sprachfördermaßnahmen zum Schuljahr 2016/2017 eine Volleinstellung gegeben.
3. Zur Sicherstellung der Unterrichtsversorgung an Mittelschulen wurden aufgrund des hohen Lehrkräftebedarfs zum Schuljahresbeginn 2015/16, zum Februar 2016, zum Schuljahresbeginn 2016/2017 sowie zum Februar 2017 Lehrkräften mit der Lehramtsbefähigung für Realschulen bzw. Gymnasien Maßnahmen der Zweitqualifizierung angeboten mit der Aussicht, nach erfolgreicher Qualifizierung eine Beamtenplanstelle an Mittelschulen zu erhalten. Derzeit befinden sich knapp 900 Lehrkräfte mit der Lehramtsbefähigung für Realschulen bzw. Gymnasien in einer Maßnahme der Zweitqualifizierung.
4. Zum Schulhalbjahr 2017 sind knapp 400 Lehrkräfte und 40 Fachlehrer an Grund- und Mittelschulen – ein Teil aufgrund des Erreichens der Altersgrenze, ein Teil aufgrund eines eigenen Antrages – in den Ruhestand gegangen oder haben die Freistellungsphase der Altersteilzeit erreicht. Auch der Großteil dieser Lehrkräfte wurde bereits ersetzt. Einige Besetzungsverfahren sind an den Regierungen noch im Gange.
Zu der Forderung hinsichtlich der Belastung von Schulleitungen betont das Ministerium: Schulleitungen üben eine hoch verantwortliche Aufgabe aus. Das Ministerium konnte die Arbeitssituation der Schulleitungen in den jüngsten Jahren verbessern:
- durch eine schrittweise Erhöhung der Zahl der Anrechnungsstunden – das sind Unterrichtsstunden, die die Schulleitungen nicht halten, sondern für Leitungsaufgaben nutzen können,
- durch eine Erhöhung der Besoldung
- sowie durch eine Erhöhung der Stellen für Verwaltungsangestellte an den Schulen.
Hinsichtlich möglicher weiterer Verbesserungen hatte Kultusminister Dr. Spaenle erst jüngst betont:
„Ich kann nachvollziehen, dass die Betroffenen sich noch mehr wünschen. Wir stehen im Dialog.“
StMBW, Pressemitteilung v. 15.03.2017