Aktuelles

StMJ: Zweiter bayerischer Standort des Projekts „Kein Täter werden“ in Bamberg eröffnet

©pixelkorn - stock.adobe.com

Justizminister Bausback: „Jede Chance nutzen, um unsere Kinder bestmöglich zu schützen!“

Seit Kurzem hat das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ in Bamberg am Klinikum für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie einen zweiten bayerischen Standort. Bayerns Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback aus diesem Anlass:

Ich freue mich, dass der 2010 ins Leben gerufene, erfolgreiche Standort in Regensburg nun ein weiteres Standbein in Bamberg hat!“

Das Netzwerk biete für Personen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und deshalb Hilfe suchen, ein kostenloses und anonymes Therapieangebot. Dieser präventive Ansatz sei völlig richtig:

Der beste Opferschutz ist, wenn es erst gar nicht zu einem Missbrauch kommt! Jede erfolgreiche Therapie vor einem sexuellen Übergriff erspart mindestens einem potenziellen Opfer schwerste körperliche und seelische Schäden! Die knapp 120.000 EUR pro Jahr aus dem Justizhaushalt für den Bamberger Standort sind daher sehr gut angelegtes Geld zum Wohle unserer Kinder!“, so der Justizminister.

Bausback zeigt sich darüber hinaus aufgeschlossen dafür, das Projekt auch für Personen zu öffnen, die nicht im medizinischen Sinne pädophil sind (sogenannte Ersatztäter):

Aus Sicht der Opfer sind die Motivation des Täters und die medizinische Einordnung völlig gleichgültig. Das Leid der Kinder ist immer unermesslich! Wir prüfen daher, auch potentielle „Ersatztäter“ in das Therapieangebot aufzunehmen. Für mich ist völlig klar: Wir müssen jede Chance nutzen, um unsere Kinder bestmöglich vor sexuellen Übergriffen zu schützen!“

Hintergrund: Finanziert vom Bayerischen Staatsministerium der Justiz bietet die Sexualwissenschaftliche Ambulanz an der Universität Regensburg seit September 2010 im Rahmen des Präventionsnetzwerkes „Kein Täter werden“ ein kostenloses und durch die Schweigepflicht geschütztes Behandlungsangebot für Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und deshalb therapeutische Hilfe suchen. Im Rahmen der Therapie erhalten die betroffenen Personen Unterstützung, um sexuelle Übergriffe auf Kinder bzw. den Konsum oder die Herstellung von Kinderpornografie zu verhindern.

StMJ, Pressemitteilung v. 15.12.2015