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StMIBV: Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen

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Gemeinsam gegen Einbrecherbanden: Innenminister Joachim Herrmann fordert intensiveren Informationsaustausch zwischen Bund und Ländern sowie weitere kriminologische Forschung – Große bayernweite Präventionskampagne und verstärkte Polizeipräsenz

Einen noch intensiveren Informationsaustausch zwischen den Polizeiexperten der Länder und des Bundes zur bundesweiten Eindämmung von Wohnungseinbrüchen hat heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in München gefordert.

„Darauf aufbauend sollte jedes Bundesland ein eigenes Bekämpfungskonzept entwickeln und ständig fortschreiben“, so Herrmann.

Das seit 2009 bayernweit umgesetzte Rahmenkonzept der Bayerischen Polizei gegen Wohnungseinbruch enthalte ein großes Maßnahmenbündel, das von Prävention bis hin zu fundierter Lagearbeit reiche. Ebenfalls für dringend erforderlich hält Herrmann weitere wissenschaftliche Untersuchungen mit Blick auf Täter und Opfer von Einbrüchen sowie die Wirksamkeit von Strafverfolgung und -vollstreckung. Aktuell beteiligt sich beispielsweise das Polizeipräsidium München an einer einschlägigen kriminologischen Regionalanalyse, bei der sechs deutsche Großstädte verglichen werden. Seine Vorschläge wird der bayerische Innenminister mit Nachdruck bei der Herbstsitzung der Innenministerkonferenz (IMK) von 4. bis 6. Dezember in Osnabrück vertreten:

„Insbesondere geht es mir darum, überörtlich oder gar international agierenden Einbrecherbanden gemeinsam noch besser das Handwerk legen zu können.“

Herrmann hatte die Einbruchsproblematik bereits im vergangenen Jahr in die IMK eingebracht. Die daraufhin von einer Bund-Länder-Projektgruppe unter Leitung des Bayerischen Landeskriminalamtes erarbeiteten Handlungsempfehlungen werden bei der diesjährigen IMK-Herbstsitzung vorgestellt.

„In die bundesweite Projektgruppe haben wir unsere fortlaufend optimierten bayerischen Bekämpfungsstrategien einfließen lassen“, erläuterte Herrmann.

Beispielsweise setze die Bayerische Polizei bereits seit zehn Jahren erfolgreich die grafische Lageauswertung mit Geoinformationssystemen ein, um Einbruchsserien schnell erkennen zu können und wertvolle Ermittlungsansätze zu erhalten.

Wie Herrmann berichtete, liege die Kriminalitätsbelastung durch Wohnungseinbrüche in Bayern ganz deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt:

„Mit 45 Fällen pro 100.000 Einwohner ist das Einbruchsrisiko in Bayern rund viermal geringer als im Bundesdurchschnitt mit 176 Taten.“

Nachdem Wohnungseinbrüche bundesweit fast überall steigen, sei derzeit auch in Bayern noch keine Trendwende erkennbar. Die Einbruchszahlen stiegen bis einschließlich Oktober 2013 bayernweit um 9,2 Prozent auf 5.127 Fälle. Herrmann startete daher vor einigen Wochen in ganz Bayern eine große Präventionskampagne der Bayerischen Polizei mit Aktionstagen und vielfältigen kostenlosen Beratungsangeboten.

„Bei weit mehr als einem Drittel aller Wohnungseinbruchsversuche geben die Einbrecher vorzeitig auf“, begründete Herrmann diesen Schritt.

„Technische Sicherungsmaßnahmen haben letztes Jahr allein in Bayern mindestens 1.600 Einbrüche verhindert.“

Alle Bürgerinnen und Bürger können sich beispielsweise unter www.k-einbruch.de informieren. Auch unter www.polizei.bayern.de gebe es wertvolle Tipps und wichtige Ansprechpartner.

Neben der Prävention hat der bayerische Innenminister auch die Polizeipräsenz vor allem in Wohngebieten verstärkt. Auf überörtlichen Straßen wurden zudem die bayerischen Schleierfahnder angewiesen, bei Kontrollen besonders auf Diebesgut und Einbruchswerkzeug zu achten.

„Jedes unserer Polizeipräsidien hat ein regional maßgeschneidertes Bekämpfungskonzept gegen Wohnungseinbruch“, erklärte Herrmann. „Durch akribische Ermittlungstätigkeit, qualifizierte Tatortarbeit sowie intensive Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen unternehmen wir alles, um Einbrecher schnell hinter Gitter zu bringen.“

StMIBV, PM v. 27.11.2013