Bayerns Sozialministerin Emilia Müller eröffnete heute gemeinsam mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und dem Regierungspräsidenten der Oberpfalz Axel Bartelt die neue ‚Aufnahmeeinrichtung Regensburg‘ auf dem Gelände der ehemaligen Bajuwarenkaserne. Die Ministerin betonte dabei die Notwendigkeit weiterer Plätze in der Erstaufnahme:
Anzeige„Der Freistaat setzt bei der Unterbringung von Asylbewerbern verstärkt auf Aufnahmeeinrichtungen: Sie sind die Stützpfeiler für schnelle Asylverfahren. Deshalb schaffen wir dort auch in Zeiten rückläufiger Asylzahlen zusätzliche Erstaufnahmeplätze.“
In den Aufnahmeeinrichtungen werden die Asylbewerber in den ersten Monaten nach der Ankunft in Deutschland untergebracht und versorgt, vorrangig durch Sachleistungen. In dieser Zeit findet das Asylverfahren durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) statt.
„Unser Ziel ist es, weniger Asylbewerber auf die Kommunen zu verteilen. Dies vor allem dann, wenn der einzelne keine Bleibeperspektive hat. Denn durch die Verteilung auf die Kommunen wird der Aufenthalt verfestigt. Deshalb schaffen wir eigene bayerische Transitzentren, eines davon hier in Regensburg in der ehemaligen Pionierkaserne“, so die Ministerin weiter.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ergänzte:
„Mit den Transitzentren wollen wir die Verfahren weiter beschleunigen und zeitnahe Rückführungen ermöglichen. Regensburg ist hierfür mit seiner guten Anbindung an den Flughafen München und den vorhandenen Liegenschaften ein geradezu prädestinierter Ort.“
Die Fertigstellung aller Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Bajuwarenkaserne erfolgte in einer Rekordbauzeit von nur 13 Monaten. Ziel sei es gewesen, einen möglichst einfachen, aber robusten und dauerhaften Standort für die Unterbringung zu realisieren, so Herrmann.
„Auf diesem Weg ist es uns gemeinsam gelungen, die Neubauten und die gesamte Erschließung des Areals nach nur rund einem Jahr Bauzeit Ende 2016 fertigzustellen und dabei die Schätzkosten um rund ein Viertel zu unterschreiten.“
Die Gesamtkosten betragen jetzt insgesamt rd. € 30 Mio. einschließlich aller Provisorien für die vorgezogene Inbetriebnahme eines weiteren Gebäudes.
Anzeige„Die räumliche Nähe zwischen den Behörden vor Ort trägt zum effektiveren Vollzug ausländerrechtlicher Entscheidungen bei“, ist Herrmann überzeugt.
Neben den Verwaltungsgebäuden stehen nun rund 600 Plätze für Asylsuchende zur Verfügung. Zu einem sanierten Gebäude für die Unterbringung von Asylbewerbern kamen im Rahmen der Hochbaumaßnahme zwei zusätzliche Unterbringungsgebäude hinzu. Außerdem entstanden eine Kantine und ein Verwaltungsgebäude. Dort sind neben der Registrierung und der Zentralen Ausländerbehörde auch die ärztliche Versorgung, ein Kindergarten, Räume der Sozialbetreuung, das Sozialamt und Räume der Polizei untergebracht. Auf dem Gelände gibt es zudem einen Spielplatz.
„Die neue Aufnahmeeinrichtung bündelt viele Funktionen, so dass aus der Zusammenarbeit der verschiedenen Behörden deutliche Synergieeffekte entstehen. Unser Ziel ist, gemeinsam mit dem BAMF Regensburg, Verfahrensabläufe zu optimieren, um möglichst schnell zu Entscheidungen zu kommen, ob ein Asylbewerber bei uns bleiben kann oder nicht“, fügte Regierungspräsident Bartelt abschließend hinzu.
StMAS, Pressemitteilung v. 30.03.2017