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StMUK: Umfrage bei Mittelschullehrkräften wird in Monitoring einbezogen

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Empirische Daten zeigen positive Entwicklung der Mittelschule / Kultusministerium setzt weiter auf mehr Förderung und Berufsorientierung für Mittelschüler – Schulverbünde sichern viele Schulstandorte 

Das Bayerische Kultusministerium bindet die Aussagen von Lehrkräften an den Mittelschulen, die von einem Lehrerverband erhoben wurden, in das Monitoring zur Weiterentwicklung der Mittelschulen ein. Die Ergebnisse der Umfrage des Verbandes beziehen sich allerdings auf Erfahrungen im vergangenen Jahr und berücksichtigen so nicht genügend den wichtigen Umbruch in den Jahren 2009 und 2010. Dennoch werden die Ergebnisse der Umfrage unter Verbandsmitgliedern in Überlegungen zur Weiterentwicklung der Mittelschule einfließen.

Durch eine intensivere Förderung und eine verstärkte Berufsorientierung kann das Bayerische Schulwesen den Schülerinnen und Schülern an den Mittelschulen mehr Chancen für ihre Zukunft eröffnen. Das Instrument des Mittelschulverbunds sichert zahlreiche Schulstandorte. All das lässt sich an empirischen Daten belegen.

An weiteren Verbesserungen wird gearbeitet. Das Kultusministerium ist dabei für Vorschläge aufgeschlossen. Das Ministerium stellt hier empirische Daten zur Entwicklung der Mittelschulen zusammen:

1. Besserer Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler

  • Der Anteil der jungen Menschen, die an den Mittelschulen den M-Zweig besucht haben, liegt deutlich über dem an den ehemaligen Hauptschulen. So stieg die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den M-Zweigen von 40.717 im Jahr 2010/2011 auf 43.184 im Schuljahr 2011/2012 – und das bei leicht gesunkener Gesamtschülerzahl an der Mittelschule.
  • Von 2008 bis 2011 hat sich der Anteil der Schüler von 700 auf 1.400 nahezu verdoppelt, die in die 10. Jahrgangsstufe des M-Zweiges übergetreten sind, nachdem sie den Qualifizierenden Hauptschulabschluss mit der entsprechenden Note bestanden hatten.
  • Die Quote der Schülerinnen und Schüler, die an Mittelschulen den mittleren Bildungsabschluss erreichen, ist merklich gestiegen: von 19,6 Prozent im Schuljahr 2005/2006 auf 26,5 Prozent im Schuljahr 2011/2012.
  • Der Anteil der jungen Menschen, die die Mittelschule ohne Abschluss verlassen, ist von 3,4 Prozent im Jahr 2005 auf 2 Prozent im Jahr 2010 deutlich zurückgegangen.

Die Akzeptanz der Absolventen der Mittelschule in Unternehmen ist gut. Vielerorts reicht die Vermittlungsquote bis an die 100 Prozentmarke heran. Zwei Gründe für die positive Entwicklung sind „mehr Förderung“ und „stärkere Berufsorientierung“.

2. Mehr Förderung der jungen Menschen

  • Die Einführung zusätzlicher Förderstunden in den Jahrgangsstufen 5 und 6 seit 2009.
  • Die Einführung der modularen Förderung in der 5. und 6. Jahrgangsstufe in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch.
  • Der massive Ausbau der Ganztagsangebote, die zum verpflichtenden Grundangebot jeder Mittelschule gehören.
  • Die Reduzierung der durchschnittlichen Klassenstärke zum Schuljahr 2010/2011 von 20,2 auf 19,9 Schülerinnen und Schüler im laufenden Schuljahr 2012/2013.
  • Die Einführung eines „Integrationszuschlags“ für Schulen, die besondere sozio-kulturelle Herausforderungen bewältigen müssen.
  • Die Absenkung der Quote des ersatzlos ausgefallenen Unterrichts an den Grund- und Mittelschulen von 1,6 Prozent im Jahr 2010/2011 auf 1,2 Prozent im abgelaufenen Schuljahr 2011/2012.
  • Die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern an Mittelschulen wird durch Kooperationsmodelle etwa mit Realschulen an 26 Standorten und Wirtschaftsschulen an 12 Standorten weiter verstärkt.
  • 9+2-Modelle an 29 Standorten eröffnen den Schülerinnen und Schülern zusätzliche Optionen zugunsten höherwertiger Bildungsabschlüsse.

3. Berufsorientierung wurde ausgebaut

  • Die Einführung der drei berufsorientierenden Zweige – Technik, Wirtschaft und Soziales. Durch sie erhalten die jungen Leute frühzeitig einen Einblick in spätere Ausbildungs- und Tätigkeitsfelder.
  • Die stärkere Vernetzung von Theorie und Praxis etwa durch den Praxistag und Projektunterricht, die auf die Projektprüfung vorbereiten.
  • Maßnahmen der vertieften Berufsorientierung in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, mit IHK und HWK, Berufsverbänden und Betrieben vor Ort. Dazu stellen das Kultusministerium und die Agentur für Arbeit Mittel in Höhe von jeweils rund 6,4 Millionen Euro bereit.
  • Mehr Praktika, darunter ein Orientierungspraktikum in der 7. Jahrgangsstufe und in der 8. Jahrgangsstufe ein verpflichtendes zweiwöchiges Betriebspraktikum.
  • Das „Förderprogramm Praxis an der Mittelschule“ und eine stärkere Kooperation mit den beruflichen Schulen.

4. Mittelschulverbünde erhalten Schulstandorte

Im Schuljahr 2012/2013 sind beinahe alle ehemaligen staatlichen Hauptschulen als Mittelschulen gestartet, 43 als eigenständige Mittelschulen und 877 kleinere Mittelschulen in 290 Mittelschulverbünden.

Die Mittelschule ermöglicht es über den Mittelschulverbund, dass auch kleinere Schulstandorte erhalten bleiben und die Schülerinnen und Schüler die breite Palette der Bildungsangebote aller Standorte nutzen können. Rund 208.000 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit die Mittelschule.

5. Mittelschüler und Mittelschule werden intensiv gefördert

Die Mittelschülerinnen und Mittelschüler werden intensiv gefördert, der Freistaat investiert durchschnittlich pro Mittelschüler rund 7.300 Euro, das ist ein höherer Betrag, als er für die Schüler der anderen weiterführenden Schulen aufgewendet wird.

Die Mittelschule bewältigt als Regelschule besondere Herausforderungen. Der Dank für die wertvolle Arbeit gilt allen Lehrkräften, Schulleitungen und auch Verwaltungsangestellten an den Mittelschulen für ihren Einsatz.

StMUK, PM v. 07.02.2013