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StMUG: Rohstoffwende spart Ressourcen und schützt das Klima

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In Bayern ist ein sparsamer und effizienter Umgang mit Rohstoffen unverzichtbar. Das bekräftigte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei den Abfall- und Deponietagen in Augsburg:

„Wir brauchen nicht nur eine Energiewende, sondern auch eine Rohstoffwende. Ziel ist es, wertvolle Rohstoffe weitestmöglich zurückzugewinnen und damit den Einsatz neuer Rohstoffe zu vermeiden. Wir wollen die Abhängigkeit Bayerns von Rohstoffimporten verringern. Hierfür brauchen wir ein effizientes Wertstoffrecycling.“

Bayern ist dabei auf einem guten Weg. Seit 1990 wurde die Verwertungsquote von 30 auf über 70 Prozent gesteigert, das heißt über zwei Drittel der Abfälle wurden wiederverwertet oder zur Energieerzeugung verbrannt. Diese gute Ausgangsbasis soll weiter verbessern werden. Bayern wird dazu den Forschungsverbund FORCYCLE zur Steigerung von Ressourceneffizienz und Sekundärrohstoffeinsatz mit rund 3 Millionen Euro fördern. Der Forschungsverbund wird bis 2016 konkrete Vorschläge erarbeiten. Ein Schwerpunkt der bayerischen Recyclingpolitik ist die Rückgewinnung von Phosphor.

Huber: „Wir werden dazu eine Bayerische Phosphorstrategie auflegen. Diese soll helfen, den lebensnotwendigen Rohstoff Phosphor besser zu nutzen. Das leistet einen wichtigen Beitrag dazu, natürliche Ressourcen zu schützen.“

Phosphor – bedeutsam für Landwirtschaft und Industrie

Die Grundlagen dazu hat eine vom Umweltministerium mit 50.000 Euro geförderte Studie des Frauenhofer-Instituts UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg erarbeitet. Phosphor ist nicht nur ein wichtiger Baustein menschlichen Lebens, der beispielsweise in den Knochen und der Erbsubstanz vorkommt. Bedeutsam ist Phosphor insbesondere für Landwirtschaft und Industrie. Deutschland verfügt über keine natürlichen Vorkommen und musste im Jahr 2010 rund 118.000 Tonnen importieren. Eine der wichtigsten Phosphorreserven sind Klärschlämme. Durch gezielte Rückgewinnung könnten fast 90 Prozent des enthaltenen Phosphors für eine Wiederverwertung gewonnen werden. Damit könnte nahezu die Hälfte des landesweiten Bedarfs an mineralischen Phosphatdüngern bereitgestellt werden. Zur Rückgewinnung von Phosphor fördert das Umweltministerium ein Pilotprojekt auf der Kläranlage Straubing mit etwa 60.000 Euro. In Bayern sind im Jahr 2011 an den etwa 2.700 kommunalen Kläranlagen knapp 5,5 Millionen Tonnen Klärschlamm angefallen.

Die Bayerische Kreislaufwirtschaft leistet durch die Nutzung der Wertstoffpotentiale im Abfall auch wichtige Beiträge für die Energiewende.

Huber: „Eine bessere Nutzung der Ressourcen und Wertstoffe ist effizient und klimafreundlich. Die bayerische Abfallwirtschaft trägt mit ihren Leistungen maßgeblich zur Reduzierung von Treibhausgasen bei – mit mehr als 13 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Wertstoffe leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Energiegewinnung. Der Energieinhalt der in Bayern jährlich verbrannten Abfälle entspricht etwa dem von 750.000 Tonnen Heizöl.“

Jährlich werden so rund 2,8 Millionen MWh Wärme und 0,9 Millionen MWh Energie bereitgestellt. Gleichzeitig soll die Öffentlichkeit vermehrt für das Thema Ressourcenwende sensibilisiert werden. Ein erster wichtiger Baustein dabei war die Althandysammelaktion des Umweltministeriums unter dem Motto „Handys clever entsorgen“.

Huber: „Bei der Aktion konnten knapp 70.000 Althandys eingesammelt werden – zweieinhalb mal so viel als zeitgleich in Wertstoffhöfen und bei Netzbetreibern abgegeben werden. Dabei wurden beispielsweise 15 Kilo Silber und 617 Kilo Kupfer gewonnen.“

Weitere Informationen im Internet unter www.abfall.bayern.de.

StMUG, PM v. 20.03.2013