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StMWFK: „FLÜGGE“ – Wissenschaftsministerium fördert sechs weitere Gründungsvorhaben an Hochschulen

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Das Wissenschaftsministerium fördert im Rahmen des „Bayerischen Förderprogramms zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz“ (FLÜGGE) sechs neue Gründungsprojekte an bayerischen Hochschulen.

Die Gründungsvorhaben der erfolgreichen Teilnehmer der ersten Förderrunde in diesem Jahr sind an der Technischen Universität München, der Universität Passau sowie an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Kempten, Rosenheim und Würzburg-Schweinfurt angesiedelt. Die Vorhaben umfassen die Branchen Elektro, Software und E-Commerce sowie Maschinenbau und Bau.

Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch betont: „Mit FLÜGGE wollen wir die Gründerkultur an den Hochschulen fördern, indem wir junge Hochschulabsolventen und Hochschulmitarbeiter mit einer innovativen Unternehmensidee auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen.“

Das Förderprogramm FLÜGGE bietet die Chance, für bis zu zwei Jahre in Teilzeit an einer Hochschule zu arbeiten und parallel dazu ein Unternehmen aufzubauen. Bewerbungsvoraussetzung ist eine innovative Unternehmensidee aus den Bereichen Produktion oder Dienstleistungen, die nachhaltiges Wachstumspotenzial verspricht und in einem aussichtsreichen Geschäftsplan ausgearbeitet ist. Das Ende 1997 eingerichtete Programm hat bislang 144 Vorhaben mit knapp neun Millionen Euro gefördert. Von den bisherigen Teams konnten sich über 75 Prozent erfolgreich am Markt etablieren oder an andere Unternehmen verkauft werden. Insgesamt wurden dadurch mehr als 1.350 neue Arbeitsplätze geschaffen.

FLÜGGE-Unternehmen werden immer wieder auch von anderer Seite ausgezeichnet: Beispielsweise wurde kürzlich das Unternehmen ibidi aus Martinsried mit dem Innovationspreis der deutschen Wirtschaft 2012/13 in der Kategorie „Mittelständische Unternehmen“ prämiert.

Folgende Gründer-Teams wurden ausgewählt: Die Unternehmensidee Kisi ist in der Elektro- sowie Softwarebranche angesiedelt. Das Gründungsteam aus der TU München befasst sich mit der Digitalisierung von Haus- bzw. Wohnungstürschlüsseln. Anwendungsfeld ist vor allem die „Fernöffnung“ von Türen von Hausnotrufdienstpatienten im Notfall. Mit Kisi müssen Schlüssel nicht mehr übergeben werden, sondern können in virtueller Form schnell und sicher per Smartphone verschickt werden. Das Team NeWaMat ist eine Ausgründung aus der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt im Bereich des Maschinenbaus. NeWaMat entwickelt eine neuartige Armatur mit integriertem Kartuschensystem für die Feuerwehr. Die Armatur wird zwischen Strahlrohr und Schlauchleitung gekoppelt und mischt dem Löschwasser konstant Löschmitteladditive bei. Dabei wird Oberflächenspannung brechendes, hochleistungsfähiges Netzwasser erzeugt, das schneller als herkömmliches Löschwasser in das Brandgut eindringt und zu einer wesentlich verbesserten Löschwirkung führt. Die Unternehmensidee von Livable Home ist im Bereich des modularen Holzbaus angesiedelt. Durch das neuartige Konstruktionssystem von Livable Home können Gebäude aus Holz in deutscher Qualität vorgefertigt werden und bei Bedarf weltweit verschifft und errichtet werden. Durch innovative Modulverbindungen sind die Häuser zudem wandelbar, das heißt, sie können erweitert, verkleinert oder auch als Ganzes transferiert werden. Bei Livable Home handelt es sich um eine Ausgründung aus der Hochschule für angewandte Wissenschaften Rosenheim. Das Team EverGuest aus der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten entwickelt eine mobile Tourismuslösung. Mit der Applikation für Smartphones und Tablet-PCs können Gäste zukünftig mit Tourismusverbänden, Beherbergungsbetrieben und Gewerbetreibenden in Urlaubsregionen ortsunabhängig und jederzeit in Kontakt treten. Everguest hilft, Informationsdefizite abzubauen, indem vor allem Einkaufs- und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten der Umgebung integriert werden. Der neue mobile Kanal unterstützt die „Gastgeber“, ihre Kapazitäten besser auszulasten, die Gästezufriedenheit zu steigern und aktuelle Informationen wie Spezialangebote und Veranstaltungen zu kommunizieren. Das Team flissade von der Technischen Universität München entwickelt ein innovatives Fassadensystem für einen variablen Raum im Wohnungsbau. Durch verschiebbare Verglasungselemente kann der Außenraum einer Loggia bei Bedarf zu vollwertigem Innenraum gewandelt werden. Etwa bei schlechtem Wetter kann man im Handumdrehen den Wohnraum vergrößern, gewinnt dadurch mehr Wohnkomfort und spart während der Heizperiode Energie. Bei unica.to handelt es sich um eine Ausgründung aus der Universität Passau. unica.to ist eine Online-Plattform zur Vermittlung von Sonderanfertigungen und Einzelstücken. Die Plattform schafft „online-Sichtbarkeit“ für mittelständische Hersteller aus dem (Kunst-)Handwerk und bündelt diese auf unica.to. Kunden haben die Möglichkeit, Inspirationen aus bereits gefertigten Produkten zu gewinnen oder eigene Designideen in den Bereichen Schmuck, Möbel, Kunst, Mode und Accessoires in Zusammenarbeit mit den Herstellern umzusetzen.

Für nähere Informationen zum Programm siehe www.fluegge-bayern.de.

StMWFK, PM v. 29.05.2013