Bayerische Schüler haben hohe Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften
„Es ist erfreulich, dass die bayerischen Schülerinnen und Schüler ebenso wie die Schülerinnen und Schüler der neuen Länder und aus Rheinland-Pfalz der Jahrgangsstufe 9 die von der Kultusministerkonferenz vorgegebenen Kompetenzen in Mathematik und den Naturwissenschaften frühzeitig erreichen, nämlich bereits ein Jahr früher als vorgesehen.“
Mit diesen Worten reagierte Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle auf den heute veröffentlichten Ländervergleich, den das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in allen deutschen Ländern im vergangenen Jahr ergänzend zur PISA-Studie 2012 durchgeführt hat. Insgesamt waren in diese Erhebung über 44.500 Schülerinnen und Schüler an rund 1.100 Schulen in Deutschland einbezogen worden, davon über 2.000 Schülerinnen und Schüler an 57 Schulen in Bayern.
Im Einzelnen betonte der bayerische Minister:
- Die Schülerinnen und Schüler Bayerns nehmen unter den Schülerinnen und Schülern der alten Bundesländer einen sehr guten Platz ein.
- Im Fach Mathematik liegen die erreichten Kompetenzstände der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler in den Ländern Bayern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen „signifikant oberhalb“ des Mittelwerts für Deutschland.
- Bei den Ergebnissen der Gymnasien im Fach Mathematik liegt Bayern sogar im Vergleich mit allen Ländern klar an der Spitze.
- Die Schülerinnen und Schüler erzielen in Bayern ebenso wie in Rheinland-Pfalz auch in zwei naturwissenschaftlichen Fächern Ergebnisse, die signifikant oberhalb des deutschen Gesamtdurchschnitts liegen. Rund 80% der Schülerinnen und Schüler in Bayern erfüllen bereits in der Jahrgangsstufe 9 die Erwartungen der Regelstandards der Kultusministerkonferenz für den Mittleren Schulabschluss, die eigentlich erst nach der 10. Jahrgangsstufe erreichen werden müssen.
- Eine zentrale Ursache für die Stärke der Schülerinnen und Schüler gerade der neuen Länder liegt in der dortigen Bildungstradition, bei der die Mathematik und die Naturwissenschaften eine sehr große Rolle spielten.
- Unsere Aufmerksamkeit müssen wir weiterhin der Tatsache widmen, dass sich nach wie vor Unterschiede in den Kompetenzen zwischen Mädchen (bei diesem Ländervergleich stärker in den Naturwissenschaften) und Jungen (stärker in Mathematik) ergeben, ebenso im Selbstkonzept. Mit zwei Kongressen sowie weiteren Maßnahmen ist Bayern den Gründen dieser Entwicklung nachgegangen und arbeitet an Instrumenten, diese zu reduzieren.
- Erfreulich zeigt sich, dass die Kinder aus Zuwandererfamilien in Bayern vergleichsweise hohe Kompetenzen erreichen. Minister Spaenle will sich aber mit diesem Ergebnis nicht zufrieden geben. Denn: In ganz Deutschland konstatieren die Forscher eine starke Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft der Kinder bzw. der Zuwandererherkunft. Die Möglichkeiten der Ganztagsschulen wie auch einer umfassenden Sprachförderung sind zwei Instrumente, die hier konsequent eingesetzt werden. Die Schülerinnen und Schüler, die an diesem Ländervergleich teilgenommen haben, waren eingeschult worden, bevor der Freistaat die Ganztagsangebote intensiv ausgebaut und die Sprachförderung intensiv ausgeweitet hat. Hier erwartet der Freistaat positive Veränderungen bei den jungen Leuten in den kommenden Jahren.
- Die Qualität der Lehreraus- und -weiterbildung trägt nach den Ergebnissen der Studie wesentlich zum guten Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler bei. Bayern wird den Weg einer sehr guten fachlichen sowie pädagogischen und didaktischen Aus- und Fortbildung weiter gehen.
„Auch Bayern bleibt gefordert, weitere Anstrengungen zugunsten einer sehr guten Bildung für die jungen Menschen zu unternehmen“, lautet das Fazit von Bildungsminister Spaenle. „Wir nehmen die Ergebnisse des Ländervergleichs für Mathematik und den Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik bei Schülerinnen und Schülern der 9. Jahrgangsstufe aufmerksam zur Kenntnis und werden prüfen, welche Impulse sich daraus ergeben und diese aufgreifen.“
StMBKWK, PM v. 11.10.2013