Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle hat bei der Verleihung des Pegalogos-Preises 2014 in der Münchner Glyptothek die Preisträger geehrt. Diese hatten sich in Form von bildlichen, musikalischen und schriftlichen Darstellungen, Stickern und unter Einsatz der Neuen Medien kreativ mit der Frage auseinandergesetzt¸ welche Bedeutung der Umgang mit den klassischen Sprachen für sie als junge Menschen des 21. Jahrhunderts hat.
Als Absolvent des humanistischen Wilhelmsgymnasiums in München zeigte sich Bildungsminister Spaenle überzeugt, dass die Beschäftigung mit der altgriechischen Sprache und die Erschließung der Texte aus der griechischen Antike sich auch heute noch lohnen:
„Die Texte geben Orientierung und stellen Verhaltensweisen und Muster vor, die uns in der Auseinandersetzung fordern – bis in unsere heutige Zeit. Auf diese Weise gelingt es diesen Texten, die komplexen, unüberschaubaren Problemstellungen der Moderne auf die einfachen, grundlegenden Fragen unseres Lebens herunterzubrechen. So bieten die Alten Sprachen – und speziell das Griechische – jeder Generation ein ‚inneres Geländer‘ – wie Hannah Arendt es ausgedrückt hat.“
Entsprechend beeindruckt zeigte sich der Minister von den Wettbewerbsbeiträgen:
„So wie der griechische Held Odysseus die Gefahren auf seinem Weg mit scharfem Verstand, Ideenreichtum und kreativen Lösungen gemeistert hat, so sind auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pegalogos-Wettbewerbs an ihr Werk gegangen. Dazu brauchten sie nicht nur ihre Kenntnisse der Alten Sprachen, sondern vor allem eine gehörige Portion Durchhaltevermögen – ganz wie Odysseus, der ‚viel duldende‘. Auf diese Weise fanden sie die Freude und Begeisterung für dieses Fach, die jeder der hervorragenden Wettbewerbsbeiträge verströmt. Dazu meinen herzlichen Glückwunsch.“
Beim Wettbewerb Pegalogos können Schülerinnen und Schüler von humanistischen Gymnasien phantasievolle Beiträge in Form von praktischen, musischen oder künstlerischen Arbeiten einreichen, die für das Erlernen der altgriechischen Sprache plädieren. Der Preis ist mit 500 EUR dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Die Jury setzt sich aus Mitgliedern des Arbeitskreises Humanistisches Gymnasium e. V. und des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst zusammen.
Die Preisträger sind:
1. Preis
Marilena van Elst und Daniel Bruckner, beide Q12 des Benediktiner-Gymnasiums Ettal, Oberbayern
Das Thema der Odyssee, die Heimkehr des Helden, wird im Beitrag „Wanderer“ von Marilena van Elst und Daniel Bruckner auf originelle Weise umgesetzt. Die phantasievolle Kombination von drei verschiedenen Darstellungsweisen, Bild, Musik und Songtext („Ballad of a Wanderer“), verrät eine vertiefte individuelle Auseinandersetzung.
2. Preis
Paul Gonetz, Q12 des Egbert-Gymnasiums der Benediktiner Münsterschwarzach, Unterfranken
Der Beitrag von Paul Gonetz hat die Form eines interaktiven E-Books und trägt so in zeitgemäßer Weise dazu bei, Zugang zu den Inhalten der Kultur- und Geisteswelt der Griechen zu finden.
Sonderpreise
Patricia Salzbrenner, 8. Klasse des Franz-Ludwig-Gymnasiums Bamberg, Oberfranken
Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, dem wird sehr schnell klar, dass zahlreiche deutsche Wörter ihre Wurzeln im Griechischen haben. Dieses Erlebnis vermittelt der Aufsatz von Patricia Salzbrenner auf sehr anschauliche Weise, indem er einen ganz normalen Schultag nachstellt und so in die unmittelbare Erfahrungswelt der Schüler eintaucht.
Harry-Matteo Franke, Q11 des Ignaz-Günther-Gymnasiums Rosenheim, Oberbayern
Die Leistungen und bleibenden Werte der Kultur- und Geisteswelt der Griechen werden in dem Beitrag „Vorfreude auf Griechisch verteilen – Freude an Griechisch mitnehmen“ von Harry Matteo Franke in Form von Stickern visualisiert.
StMBW, Pressemitteilung v. 16.10.2014