Für eine lebendige Erinnerungskultur plädierte heute Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, als er gemeinsam mit Zoltán Balog, dem ungarischen Minister für Gesellschaftliche Ressourcen, im Beisein von Dr. Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, in der KZ-Gedenkstätte Dachau eine Gedenktafel für die ungarischen Opfer des Nationalsozialismus enthüllte.
Es ist für Minister Spaenle auch 70 Jahre nach Ende der totalitären Herrschaft der NSDAP notwendig, sich mit dieser dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte intensiv zu beschäftigen und das „Nie wieder“ als Bestandteil der Staatsräson zu verinnerlichen.
„Die Würde des Menschen und die daraus resultierenden Menschenrechte gehören für mich zu den unverrückbaren Werten menschlichen Zusammenlebens“, führte der Minister aus.
Und die Würde des Menschen und die Menschenrechte waren von den Nazis nicht nur in den Konzentrationslagern mit Füßen getreten worden, Leidtragende waren auch die Deportierten aus Ungarn.
„Ihr Leiden, das sie vor allem in den letzten Kriegsmonaten erfahren mussten, dürfen wir auch 70 Jahre danach nicht vergessen“, mahnte der Staatsminister.
Nach der Besetzung Ungarns hatte die SS mehrere hunderttausend Juden, aber auch Roma, in Konzentrationslager deportiert. Darunter befand sich auch der berühmte ungarische Schriftsteller und Nobelpreisträger Imre Kertész. Allein im Bereich des KZ Dachau starben weit mehr als 5.000 ungarische Juden.
StMBW, Pressemitteilung v. 18.06.2015