Bayerns Gesundheitsministerin: Neues Angebot zur Versorgung schwerstkranker Menschen am Kreiskrankenhaus Zwiesel
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml treibt den Ausbau der palliativmedizinischen Versorgung weiter voran. Seit Anfang 2016 besteht für die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen ein neuer palliativmedizinischer Dienst am Kreiskrankenhaus Zwiesel in Niederbayern.
Huml betonte am Mittwoch: „Der Ausbau der Versorgung schwerstkranker Menschen ist ein wichtiges Signal für ein Leben in Würde bis zuletzt. Unsere Botschaft ist: Wir lassen Schwerstkranke am Ende ihres Lebens nicht allein. Ich bin überzeugt, dass wir so dem Wunsch mancher Menschen nach Sterbehilfe überzeugend begegnen können.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Mit dem neuen palliativmedizinischen Dienst in Zwiesel bauen wir die Versorgung für schwerstkranke Menschen weiter aus. Die Palliativmedizin verfolgt das Ziel, Schmerzen und andere Symptome zu lindern und damit die Lebensqualität des Patienten soweit möglich zu erhalten.“
Huml erläuterte: „Im Unterschied zur Palliativstation betreut und versorgt der palliativmedizinische Dienst betroffene Patienten auf allen Stationen im Krankenhaus. Gemeinsam mit den behandelnden Ärzten, dem Pflegeteam und weiteren qualifizierten Fachkräften erhält der Patient so eine umfassende palliativmedizinische Versorgung und fürsorgliche Begleitung.“
Das Kreiskrankenhaus Zwiesel hatte im vergangenen Jahr einen Antrag für die Anerkennung eines palliativmedizinischen Dienstes nach dem Fachprogramm „Palliativversorgung in Krankenhäusern“ gestellt. Dazu hat das Krankenhaus jetzt einen positiven Bescheid des Gesundheitsministeriums erhalten.
In Niederbayern gibt es damit derzeit 9 palliativmedizinische Dienste, sowie 6 Palliativstationen mit insgesamt 55 Betten. Das Angebot wird durch 2 stationäre Hospize mit 10 Plätzen und 4 Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung (SAPV) ergänzt.
Insgesamt gibt es an 97 Krankenhäusern in Bayern stationäre palliativmedizinische Versorgungsstrukturen. 48 Krankenhäuser verfügen über eine Palliativstation. Sechs Krankenhäuser haben sowohl eine Palliativstation als auch einen palliativmedizinischen Dienst. 49 Krankenhäuser haben ausschließlich einen palliativmedizinischen Dienst.
Im Freistaat sind insgesamt 36 SAPV-Teams für Erwachsene tätig – davon 18 im ländlichen Raum sowie vier Teams für Kinder- und Jugendliche. In diesem Jahr stellt der Freistaat wieder insgesamt 100.000 Euro für die Anschubfinanzierung von SAPV-Teams zur Verfügung.
Der Freistaat unterstützt zudem den Ausbau stationärer Hospize mit bis zu 10.000 Euro pro Hospizplatz. Im stationären Bereich verfügt Bayern derzeit über 18 Hospize mit 182 Plätzen sowie ein stationäres Kinderhospiz im schwäbischen Bad Grönenbach.
StMGP, Pressemitteilung v. 20.01.2016