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Staatskanzlei: Wissenschafts- und Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle informiert Kabinett über Ergebnisse seiner Russlandreise

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Wissenschafts- und Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle: „Zahlreiche Ideen zum Ausbau der Kooperation zwischen Bayern und Russland in Wissenschaft und Kunst sowie in der zeithistorischen Arbeit“

Wissenschafts- und Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle will die Zusammenarbeit Bayerns mit Russland in Wissenschaft, Kunst und Kultur intensivieren. Im Kabinett informierte der Minister heute über Ergebnisse seiner Russlandreise von Ende Februar/Anfang März, die auch der Vorbereitung der zweiten Reise von Ministerpräsident Horst Seehofer nach Russland im Herbst dieses Jahres gedient hat.

Spaenle: „In vielen Gesprächen mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Kultur, darunter den Spitzen der russischen Ministerien für Wissenschaft, Bildung und Kultur, wurde ein gemeinsames hohes Interesse an einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Bayern und Russland in diesen Bereichen sowie in der zeithistorischen Arbeit deutlich. Hierzu wurden bereits vor Ort zahlreiche Ideen entwickelt. So haben wir beispielsweise in der Wissenschaft ein gegenseitiges Stipendienprogramm für den Doktoranden- und Masterbereich angeregt.“

Auf Arbeitsebene baut das bayerische Hochschulzentrum für Osteuropa (BAYHOST) bereits seit gut einem Jahr seine Kontakte nach Russland kontinuierlich aus. Als Ergebnis dieser Netzwerkarbeit kamen in Moskau wichtige Hochschulen, Akademien und Förderorganisationen mit den bayerischen Vertretern zusammen, um die gegenseitigen Kontakte zu intensivieren.

Im Kunstbereich wurden zahlreiche konkrete Projektvorschläge wie etwa ein gemeinsames bayerisch-russisches Filmfest oder ein russisches Kinderfestival in Bayern angedacht. Zudem sicherte Russland seine Unterstützung bei der Realisierung gemeinsamer Ausstellungen zu.

Spaenle: „Eine Zusammenarbeit in der Kunst ist aufgrund der herausragenden Qualität der russischen und bayerischen Museen außerordentlich reizvoll. Als erste konkrete Projektidee kristallisierte sich bereits eine gemeinsame Ausstellung über das Wirken von Leo von Klenze in München und St. Petersburg heraus.“

In der zeithistorischen Arbeit konnte in Russland eine engere Kooperation im Archivwesen auf den Weg gebracht werden. Alle nichtmilitärischen Archive Russlands sind in der gemeinsamen Struktur „Russarchiva“ zusammengefasst, die zukünftig als Kooperationspartner für die Landeszentrale für politische Bildung bzw. vor allem für die bayerischen KZ-Gedenkstätten zur Verfügung steht.

Spaenle: „Für die Aufarbeitung der Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg ist die Kooperation zwischen Bayern und Russland im Archivwesen besonders wichtig. Die bayerischen KZ-Gedenkstätten können gemeinsam mit den russischen Archiven dazu beitragen, dass viele russische Familien, die bislang nichts über das Schicksal von Verwandten in deutscher Kriegsgefangenschaft oder in KZ-Haft wussten, nun Klarheit über Tatsache, Ort und Zeitpunkt des Todes ihrer Verwandten gewinnen können. Für Völkerverständigung und gegenseitige Aussöhnung ist das ein wichtiger Beitrag.“

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 05.04.2016