Aktuelles

Staatskanzlei: Kabinett beschließt Hilfsprogramm für frostgeschädigte Obst- und Weinbaubetriebe

©pixelkorn - stock.adobe.com

Naturkatastrophe im April 2017 hat bis zu € 60 Mio. Schäden verursacht / Agrarminister Helmut Brunner: „Wir lassen die vor allem am Bodensee und in Franken schwer getroffenen Betriebe nicht allein“

Der Ministerrat hat ein Hilfsprogramm für die bayerischen Obstbauern und Winzer beschlossen, bei denen die Fröste im April 2017 zu schweren Ertragseinbußen geführt haben. Nach frühlingshaften Temperaturen und einer verfrühten Blüte hatten zwei Kältenächte im Zeitraum 19. bis 21.04.2017 mit -7°C verheerende Schäden in den Obst- und Weinbaugebieten in Bayern, aber auch in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern angerichtet. Landwirtschaftsminister Helmut Brunner:

„Im Zusammenspiel mit der verfrühten Obstblüte kommen die Frostnächte im April einer Naturkatastrophe gleich. Allein in Bayern rechnen wir auf rd. 3.800 Hektar Anbaufläche mit Schäden von rd. € 60 Mio. Vor allem die Obstbauern und Winzer am Bodensee und in Franken sind stark betroffen. Beim Obst gab es trotz Vorkehrungen vielfach sogar Totalausfälle, beispielsweise bei Kirschen. In dieser oft existenzbedrohenden Notsituation lassen wir unsere Obstbauern und Winzer nicht alleine, zumal die Schäden auch nicht zu annehmbaren Bedingungen versicherbar gewesen wären.“

Das Hilfsprogramm sieht folgendes vor:

  • Nachgewiesene Schäden werden bis zu maximal 50% ausgeglichen, der Höchstbetrag liegt bei € 50.000.
  • In besonderen Härtefällen, bei denen die Schäden über € 100.000 betragen, die Fortführung des Betriebs bedroht ist und ein Darlehen aufgenommen werden muss, werden auch die Schäden über € 100.000 zu 50% ausgeglichen. Die Zuwendung ist allerdings auf € 150.000 pro Antragsteller begrenzt.
  • Insbesondere bei kleineren Betrieben, deren Existenz grundlegend gefährdet ist, kann der Entschädigungssatz auf bis zu 80% erhöht werden.

Voraussetzung ist in allen Fällen, dass auf Grund des Frosts die Ernteerträge mindestens 30% niedriger ausfallen als im mehrjährigen Schnitt der vorangegangenen Jahre.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 19.09.2017