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StMUV: Bayerns Wasserstrategie wird fit für die Herausforderungen des Klimawandels

Eine sichere Versorgung der Bevölkerung mit Wasser hat oberste Priorität. Damit auch in Zeiten zunehmender Trockenheit und Dürre genügend Wasser für Mensch und Natur bereitsteht, setzt das Umweltministerium seine Wasserstrategie für Bayern an entscheidenden Stellen neu auf. Dazu betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in München:

„Wasser ist Leben. Gerade in der aktuellen Krisenzeit ist eine zuverlässige Versorgung mit Wasser ein entscheidendes Gut. Der regenarme und viel zu warme April zeigt noch einmal deutlich: Wir brauchen Antworten auf den Klimawandel und die damit verbundene zunehmende Trockenheit. Mit einem Masterplan machen wir unsere Strategie für Wassersicherheit in Bayern fit für die Zukunft. Die trockenen fränkischen Regionen stehen dabei besonders im Fokus. Oberstes Gebot ist: Das Lebensmittel Wasser muss für ganz Bayern dauerhaft, in ausreichender Menge und hoher Qualität zur Verfügung stehen. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen ist die Herausforderung der Zukunft. Die Nutzung des Grundwassers als Trinkwasser für die Menschen hat dabei immer Vorrang.“

Trinkwasser ist in Bayern von hervorragender Qualität.

Eine zentrale Säule der Strategie ist die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung auf Basis regionaler Wasserversorgungsbilanzen und der Förderung von Verbundleitungen zwischen den Wasserversorgungsgebieten.

„Der Freistaat hat für 73 Anträge zum Bau von über 300 Kilometern Verbundleitungen Zuwendungen von mehr als 35 Millionen Euro zugesagt. Diese Förderung wollen wir fortsetzen. Durch die Vernetzung einzelner Trinkwassersysteme miteinander kann das Grundwasser bestmöglich verteilt werden“, so Glauber.

Die Wasserversorgungsbilanzen werden derzeit in den Regierungsbezirken unter Nutzung neuester Daten und Klimamodelle aktualisiert. Die Kosten hierfür werden 5 Millionen Euro betragen.

In einer zweiten Säule befasst sich das Umweltministerium mit der Unterstützung der Bewässerung in der Landwirtschaft.

Glauber: „Die Landwirtschaft ist von der Trockenheit besonders betroffen. Hier brauchen wir kluge Projekte, die die Wasserressourcen schonen und die Bewässerung in der Fläche bestmöglich sicherstellen.“

Dazu fördert das Umweltministerium beispielsweise aktuell 18 nachhaltige und umweltgerechte Bewässerungskonzepte mit insgesamt knapp 2 Millionen Euro. In einem weiteren Schritt sollen daraus erste Pilotprojekte ausgewählt und ihre Umsetzung möglichst noch dieses Jahr begonnen werden. Das Umweltministerium wird die Baukosten dieser neuen Bewässerungsinfrastruktur zur Hälfte finanzieren. Darüber hinaus werden gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium nachhaltige Bewässerungsstrategien für die Landwirtschaft entwickelt.

Eine dritte Säule befasst sich mit dem besonders anspruchsvollen und wichtigen Schutz des natürlichen Wasserhaushalts, etwa in Wäldern, Mooren oder Feuchtflächen, aber auch im Bereich der Stadtnatur. Auch die Bürger sollen für das Thema Wasserschutz sensibilisiert werden.

„Jeder Bürger kann durch einen bewussten Umgang mit Trinkwasser die Vorräte schonen“, so Glauber.

Bei der Gartenbewässerung etwa lässt sich viel Wasser sparen, wenn die Pflanzen nur morgens oder abends und nicht in der Mittagszeit gegossen werden.

Um die Gewässersituation in den Flüssen Nordbayerns zu sichern, hat der Freistaat bereits frühzeitig ein Überleitungssystem von der Donau in den Main realisiert. Auch in Zukunft werden jährlich 6 Millionen Euro in Betrieb und Unterhaltung des Systems investiert. Mit Hilfe dieses Systems wird Wasser aus der Donau nach Franken geleitet und die Abflusssituation in Trockenzeiten in den Flüssen Rednitz, Regnitz und Main deutlich verbessert. Die Überleitung stützt auch die Grundwasservorkommen in Nordbayern. Seit Inbetriebnahme der Überleitung im Jahr 1993 flossen bereits 3,5 Milliarden Kubikmeter Wasser aus dem Donauraum nach Nordbayern, das entspricht dem doppelten Volumen des Ammersees.

Durch den Klimawandel werden abnehmende Niederschläge im Sommerhalbjahr und länger anhaltende Trockenphasen auch in Bayern häufiger. Die Folgen sind vor allem in Franken bereits spürbar. Die aktuellen Wetterdaten zeigen klar: Das Winterhalbjahr war bisher zu trocken. Die Niederschläge in der Zeit vom 1. November 2019 bis 19. April 2020 liegen vor allem in Nordbayern deutlich unter den Vorjahressummen. Größere Engpässe bei öffentlichen Wasserversorgungsanlagen in Bayern gibt es derzeit nicht.

Weitere Informationen zu aktuellen Messwerten unter www.nid.bayern.de.

Pressemitteilung des StMUV Nr. 25 v. 04.05.2020