Innenminister Joachim Herrmann und der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Dr. Ing. Heinrich Schroeter, haben beim 21. Bayerischen Ingenieuretag in München den Ingenieurpreis 2013 zum Thema ‚Ingenieure gestalten Zukunft‘ an Prof. Dipl.-Ing. Christoph Ackermann, Dipl.-Ing. Walter Bamberger und Dipl.-Ing. (FH) Gisela Raab verliehen.
Herrmann: „Unsere Bau- und Infrastrukturprojekte müssen ihrer Zeit voraus sein. Denn wir bauen für die Zukunft unseres Landes. So sichern wir die hohe Lebensqualität der Menschen in Bayern auch für kommende Generationen. Gemeinsam mit unseren Ingenieuren und Architekten wollen wir auch weiterhin das Bauen fördern und voranbringen. Energieeffizientes und ressourcenschonendes Planen und Bauen, die Nachhaltigkeit beim Bau und Betrieb von Straßen und Gebäuden und die demografischen Veränderungen zählen dabei zu unseren wichtigsten Handlungsfeldern.“
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau ist laut Herrmann für die Staatsbauverwaltung ein wichtiger Partner.
„Ohne leistungsfähige und kompetente Ingenieure und Architekten könnte die bayerische Staatsbauverwaltung ihr jährliches Bauvolumen von rund drei Milliarden Euro gar nicht umsetzen.“
Allein im Staatlichen Hochbau werden 2013 mehr als 1,5 Milliarden Euro in staatliche Bauprojekte investiert. Die Bandbreite reicht dabei von der Sanierung des Klosters Ottobeuren bis zum Neubau eines Operationszentrums beim Klinikum Großhadern.
Energiewende und Klimawandel – energieeffizientes Bauen gewinnt an Bedeutung
In Zeiten des Klimawandels und der Energiewende gewinnt das energieeffiziente Bauen immer mehr an Bedeutung. Um seiner Vorbildfunktion gerecht zu werden, errichtet der Freistaat neue Verwaltungsgebäude und ausgewählte Sonderbauten auf Grundlage des Passivhausstandards. Bei allen anderen Maßnahmen werden die Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009 an die Gebäudehülle um mindestens 30 Prozent unterschritten. Allerdings könne nicht jeder Eigentümer die hohen Standards der Staatsbauverwaltung, über die gesetzlichen Anforderungen hinaus, erfüllen.
Deshalb plädiert der Innenminister dafür, bei der Novellierung der Energieeinsparverordnung Augenmaß zu wahren: „Wir werden in Bayern darauf achten, dass der Bund nur Anforderungen stellt, die dem im Energieeinsparungsgesetz festgelegten Wirtschaftlichkeitsgebot genügen.“
Demografischer Wandel im Blick
Architekten und Ingenieure müssen beim Planen und Bauen für die Zukunft auch den demografischen Wandel im Blick haben. Denn die Menschen werden immer älter und wollen möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Allerdings sind nur etwa fünf Prozent der Mietwohnungen in Bayern barrierearm. Damit sich das ändert, unterstützt der Freistaat den Neubau von Mietwohnungen nur dann mit Mitteln der Wohnraumförderung, wenn sie barrierefrei gestaltet werden.
„Von schwellenfreien Haus- und Wohnungszugängen, ausreichenden Bewegungsflächen und breiteren Türdurchgängen profitieren nicht nur ältere Menschen, sondern auch Familien mit Kindern“, so Herrmann.
2013 stehen 210 Millionen Euro Wohnraumfördermittel zur Verfügung.
Ländlicher Raum
Um den Folgen des demografischen Wandels insbesondere in einigen ländlichen Regionen entgegenzuwirken, müssen dort attraktive Lebensumfelder geschaffen werden. Dazu gehört, dass die Ortszentren eine breite Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Nahversorgung bieten. Hier kann die Städtebauförderung viel Positives bewirken. Der Freistaat kofinanziert deshalb die Städtebauförderung des Bundes und der Europäischen Union 2013 und 2014 mit jeweils rund 47 Millionen Euro. Hinzu kommen 48 Millionen Euro für das eigene bayerische Städtebauförderungsprogramm.
Ökologie und Nachhaltigkeit beim Straßenbau
Auch beim Straßenbau rücken ökologische Aspekte und Nachhaltigkeit beim Bau, dem Unterhalt und Betrieb von Straßen und Brücken immer stärker ins Blickfeld. Darum legt die Straßenbauverwaltung einen verstärkten Fokus auf die Erhaltung der bestehenden Straßen. Durch die regelmäßigen Zustandserfassungen und -bewertungen zeigt sich, dass sich der Substanzwert der Bundesfernstraßen in Bayern in den letzten zehn Jahren kontinuierlich verschlechtert hat. Bei den Staatsstraßen konnte die Substanz dank gezieltem und deutlich erhöhtem Mitteleinsatz in den vergangenen Jahren weitgehend gehalten werden. Besonders kostenintensiv sind die Sanierungen von Brücken, die oftmals in den 60-er und 70-er Jahren errichtet wurden und nun reparaturbedürftig sind.
Herrmann: „Um für die Zukunft planen und bauen zu können, brauchen wir ausreichende Finanzmittel. Trotz der Verkehrsmilliarden ist der Bundesfernstraßenhaushalt zu knapp dotiert.“
StMI, PM v. 18.01.2013