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StMUK: Bayerns Schulen auf gutem Weg – Kultusministerium weist einseitige Darstellung eines Lehrerverbandsvertreters zurück

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Bayerns Schulen vermitteln eine sehr gute Ausbildung und vielfältige Kompetenzen – gerade aufgrund der sehr engagierten und zeitgemäßen pädagogischen Arbeit der Lehrkräfte und Schulleitungen. Mit diesen Feststellungen weist das Kultusministerium die neuerlich formulierten und bereits hinlänglich bekannten Einschätzungen eines Lehrerverbandschefs zurück. 

Das Kultusministerium reagiert auf folgende Ansichten von Herrn Wenzel. Unter anderem:

1. Die bayerischen Gymnasien leisten – wie die anderen Schularten im differenzierten Schulwesen in Bayern: Grundschule, Mittelschule, Realschule, Wirtschaftsschule und die beruflichen Schulen – eine ausgezeichnete Arbeit. Das achtjährige Gymnasium hat sich grundsätzlich bewährt, das zeigen unter anderem die Ergebnisse des Ländervergleichs des IQB zu den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in der 9. Jahrgangsstufe. Herausforderungen, die sich bei der Einführung des achtjährigen Gymnasiums ergeben haben, wurden unter Einbindung der Schüler, Eltern und Lehrkräfte erkannt und darauf entsprechend reagiert. Zum Beispiel durch eine verstärkte individuelle Förderung in der Mittelstufe, eine Reduzierung des Lehrplans in 11 von 25 Fächern und eine verstärkte Zuweisung von Lehrkräften als Mobile und Integrierte Lehrerreserve.

2. Das Kultusministerium hat seit 2008 durch die Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte und die Bereitstellung weiterer Mittel die Unterrichtsversorgung verbessern und die Quote des ersatzlos ausfallenden Unterrichts senken können. Unter anderem wurde 2011 erstmals eine Mobile Reserve an den Gymnasien und 2012 an den Realschulen und Fach- und Berufsoberschulen eingeführt. An Grund- und Mittelschulen hat das Kultusministerium in enger Abstimmung mit den Schulämtern im Bedarfsfall die Mobilen Reserven früher als ursprünglich vorgesehen eingestellt, um den Unterricht vor Ort sicherzustellen.

3. Die individuelle Förderung und die Strategie der individuellen Lernzeit wurde in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet, um damit die Kinder in ihrem Lernprozess intensiver begleiten zu können. So können diese ihren Bildungsweg erfolgreich gestalten. Dazu gehört vor allem der konsequente, bedarfsorientierte Ausbau der Ganztagsangebote in Bayern. Hierzu gehören auch die Flexible Grundschule, die zusätzlichen Förderstunden in der 5. und 6. Jahrgangsstufe der Mittelschule sowie die zusätzlichen Förderangebote in der Realschule. Für das Gymnasium werden derzeit zusätzliche Förderangebote wie beispielsweise Elemente des Flexibilisierungsjahres erprobt und zum neuen Schuljahr eingeführt. Sämtliche Maßnahmen wurden durch die Zuweisung entsprechender Lehrkräfte und eine Absenkung der Klassenstärke unterstützt. Qualitätsvolle Bildung ohne Leistungsbereitschaft der Schüler ist aber nicht möglich.

Das Übertrittsverfahren nach der Grundschule wurde kind- und begabungsgerecht fortentwickelt und die Verantwortung der Eltern bei der Entscheidung zum Übertritt deutlich gestärkt.

4. Die Durchlässigkeit des bayerischen Schulwesens wurde in den vergangenen Jahren konsequent erhöht und damit die Bildungsgerechtigkeit in Bayern gesteigert. Dazu dient:

  • der massive Ausbau der Ganztagsangebote
  • die Ausweitung der Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund
  • das flächendeckende Angebot von Fach- und Berufsoberschulen
  • die Ausweitung der Kooperation zwischen Mittel- und Realschule sowie zwischen Mittel- und Wirtschaftsschule
  • die Einführung der Vorklassen an den Fachoberschulen als Brücke zwischen Mittel- und Wirtschaftsschulen zur Fachoberschule
  • die flächendeckende Einrichtung von Einführungsklassen an den Gymnasien

Ein Ergebnis dieser Anstrengungen ist, dass mittlerweile 43 Prozent der Hochschulzugangsberechtigungen auf dem beruflichen Weg erworben werden.

Bei allen Fortschritten arbeitet das Kultusministerium an den bestehenden Herausforderungen: Hierzu gehören unter anderem die weitere Verbesserung der Maßnahmen zur Förderung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund und die Inklusion.

Es ist bedauerlich, dass jemand, der selbst einmal an einer bayerischen Schule pädagogische Arbeit geleistet hat, die Leistungsfähigkeit und Qualität des bayerischen Schulwesens, die den jungen Menschen zu Gute kommen, nicht wertschätzt.

StMUK, PM v. 18.01.2013