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Staatskanzlei: Bayern Vorreiter für gesunde Schulverpflegung

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330 000 Schüler erhalten einmal pro Woche kostenlos frisches Obst und Gemüse / Ernährungsminister Brunner: „Wir wollen jungen Leuten gesunde Lebensmittel schmackhaft machen“ / Erfolgreiches Modellprojekt „Schulfrühstück“ wird auf 300 Schulen erweitert

Die Initiativen der Staatsregierung für eine gesunde und ausgewogene Ernährung stoßen bei den Menschen in Bayern auf außerordentlich große Resonanz. Gerade bei der Schulverpflegung hat der Freistaat inzwischen bundesweit die Vorreiterrolle eingenommen, wie Ernährungsminister Helmut Brunner in der Kabinettssitzung mitteilte.

„Mit unserem Schulfruchtprogramm, dem Modellprojekt ,Schulfrühstück‘ und dem Förderprogramm ,Schülerunternehmen‘ sind wir auf einem guten Weg, jungen Leuten gesunde Lebensmittel schmackhaft zu machen“, sagte Brunner.

Nach seinen Angaben nehmen derzeit rund drei Viertel der bayerischen Grundschulen am Schulfruchtprogramm teil. Damit erhalten etwa 330 000 Schüler einmal in der Woche kostenlos frisches Obst und Gemüse, meist aus der unmittelbaren Umgebung. 5,4 Millionen Euro hat der Freistaat dafür seit dem Start im Mai 2010 investiert, mehr als jedes andere deutsche Bundesland. Zusammen mit den EU-Mitteln wurden damit bislang mehr als zehn Millionen Euro für das Programm eingesetzt. Dass das Geld gut angelegt ist, zeigt eine Evaluierung durch die TU München: Danach hat die Beliebtheit von Obst und Gemüse bei den Schulkindern deutlich zugenommen.

Auch das Modellprojekt „Schulfrühstück“, das im vergangenen Jahr an zunächst 100 Grundschulen gestartet wurde und dort das Schulfruchtprogramm um Milchprodukte ergänzt, hat sich laut Brunner zu einem großen Erfolg entwickelt. Deshalb startet der Minister im Juni eine zweite Runde und weitet das Projekt gleichzeitig auf 300 Schulen aus. Die ausgewählten Schulen können dann einmal pro Woche zusätzlich zu Obst und Gemüse kostenlos Milch und Milchprodukte wie Naturjoghurt, Quark oder Käse anbieten.

„Erste Erfahrungen mit dem Modellprojekt zeigen, dass ein gesundes Schulfrühstück bei fast allen Kindern richtig gut ankommt“, so Brunner.

Mehr als drei Viertel jener Kinder, die anfangs Milchprodukte abgelehnt hatten, hätten im Verlauf des Projekts daran Geschmack gefunden. Rund 1,5 Millionen Euro stellt der Freistaat für das zunächst bis Frühjahr 2014 weiterlaufende Projekt zur Verfügung. Um das Projekt langfristig anbieten und weiter ausweiten zu können, will sich der Minister anschließend mit den konkreten Ergebnissen in Berlin und Brüssel für eine Umgestaltung der bislang zu bürokratischen und zu wenig attraktiven EU-Schulmilchbeihilfe einsetzen.

Erfolgreich läuft laut Brunner auch das Projekt „Schülerunternehmen – Essen was uns schmeckt“, das für Schülerinnen und Schüler ab der 7. Jahrgangsstufe konzipiert ist. Mit einer „Schülerfirma“ übernehmen Jugendliche dabei eigenverantwortlich einen Teil der Pausen- oder Mittagsverpflegung ihrer Schule.

„Das Programm vermittelt wichtige Alltagskompetenzen im Bereich Ernährung, Finanzplanung und Kommunikation“, sagte der Minister.

Mit dem seit 2002 laufenden Projekt wurden bislang in 238 Schulen Zuschüsse von insgesamt rund 900 000 Euro bereitgestellt.

Angesichts der Erfolge will der Minister den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen, denn:

„Das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung lässt sich nicht von heute auf morgen in der Bevölkerung verankern.“

Langfristig profitiere aber von den gestarteten Initiativen für eine gesunde Ernährung und Lebensführung die gesamte Gesellschaft. Laut Brunner verursachen derzeit ernährungsbedingte Erkrankungen rund ein Drittel aller Kosten im Gesundheitswesen.

Staatskanzlei, PM v. 15.05.2013