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StMUG: Moderne Klimaforschung schützt heimische Wälder

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Startschuss für erstes ressortübergreifendes Klimaforschungsvorhaben durch TU München und Helmholtz Zentrum

Klimaforschung kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die langfristigen Folgen eines geänderten Klimas auf die heimische Waldfauna zu untersuchen. Das betonten die Bayerische Umweltstaatssekretärin Melanie Huml und der Bayerische Forstminister Helmut Brunner beim Startschuss für ein neues Forschungsvorhaben zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder, das TU München und Helmholtz Zentrum durchführen.

Huml bekräftigte: „Der Wald hat viele lebenswichtige Funktionen und spielt eine bedeutende Rolle für Umwelt und Gesundheit. Wälder sorgen für reine Luft und sauberes Trinkwasser und sind ein Ort für Erholungssuchende und Naturgenuss. Über die Hälfte der heimischen Tier- und Pflanzenarten haben ihren Lebensschwerpunkt im Wald. Wälder sind außerdem bedeutende CO2-Speicher und damit entscheidend für den Klimaschutz. Deshalb müssen wir unsere Wälder mit Weitblick auf die Herausforderungen des Klimawandels einstellen.“

Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollen speziell die Auswirkungen längerer Trockenperioden auf heimische Waldbäume wie Fichte und Buche sowie Mikroorganismen, Pilze und Bodenlebewesen untersucht werden.

Brunner: „Wenn wir Bayerns Wälder für den Klimawandel fit machen wollen, müssen wir vor allem unsere Waldbesitzer bestmöglich darauf vorbereiten und sie nach Kräften unterstützen. Unsere Forschungsprojekte sind daher überwiegend praxisorientiert angelegt und sollen unseren Waldbesitzern helfen, in ihrem Wald die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen Basis für langfristige Anpassungsmaßnahmen der Wälder sein. Im Mittelpunkt steht dabei, Wälder in Zeiten länger anhaltender Dürre durch zielgerichteten Waldumbau und eine Stärkung der Artenvielfalt gegen den Klimawandel robust zu machen.

Im Versuchsgelände im Kranzberger Forst bei Freising nutzen Forstwissenschaftler eine spezielle Dachkonstruktion, um bei Regen einen Teil der Versuchsfläche trocken zu halten. Auf diese Weise wird eine künstliche Trockenheit erzeugt. In der anschließenden Regenerationsphase können die langfristigen Auswirkungen der Trockenzeit auf die Vegetation untersucht werden.

„Auch in Mitteleuropa müssen wir uns auf eine geänderte Klimasituation mit zum Teil ausgeprägten Trockenperioden einstellen“, erklärt Prof. Dr. Rainer Matyssek, Leiter des Lehrstuhls für Ökophysiologie der Pflanzen an der TU München.

„Das Projekt erlaubt es, die Auswirkungen auf Mischwälder systematisch zu untersuchen – mit dem Ziel, der Forstwirtschaft eine Entscheidungsgrundlage für künftige, klimabedingte Managementstrategien zu bieten.“

Das Forschungsprojekt wird vom Umwelt- und vom Forstministerium mit jeweils 110.000 Euro gefördert. Insgesamt konnten so Forschungsgelder zusammen mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von 1,2 Millionen Euro nach Bayern geholt werden. 2012 speicherte die gesamte Waldfläche Bayerns über 2.500 Millionen Tonnen CO2. In den letzten 30 Jahren kompensierten die Wälder in Bayern pro Jahr durch die Aufnahme von atmosphärischem CO2 während des Biomasseaufbaus rund 2,8 Millionen Tonnen Kohlenstoff – die Menge entsteht in etwa beim jährlichen CO2-Ausstoß der Städte München und Augsburg von zusammen rund 10 Millionen Tonnen CO2. Dies sind 12 Prozent aller energiebedingten CO2-Emissionen Bayerns.

Weitere Informationen im Internet unter www.klima.bayern.de.

StMUG, PM v. 22.07.2013