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Staatskanzlei: Zwischenbericht zum Sofortprogramm Hochwasserschutz vorgelegt

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Umweltminister Huber: „Reparaturen an Hochwasserschutzeinrichtungen laufen bayernweit auf Hochtouren / Bereits 25 Millionen Euro verbaut“

Unmittelbar nach dem Juni-Hochwasser wurde von der Bayerischen Staatsregierung ein Sofortprogramm beschlossen, um die an den staatlichen Hochwasserschutzeinrichtungen entstandenen Schäden zu beseitigen. Die Sofortmaßnahmen liegen voll im Zeitplan, berichtete der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber in der heutigen Kabinettssitzung:

„Zum Schutz der bayerischen Bevölkerung vor Hochwassergefahren müssen die im Juni entstandenen Schäden umgehend beseitigt werden. Deshalb laufen seit Wochen im ganzen Land die Reparaturarbeiten auf Hochtouren. Die Arbeiten kommen zügig voran: Die gebrochenen Deiche wurden umgehend erneuert und die Nachrüstungen der anderen Deiche beschleunigt. Bereits 25 Millionen Euro wurden dafür verbaut. Insgesamt werden wir die an den bayerischen Hochwasserschutzeinrichtungen entstandenen Schäden von insgesamt 111 Millionen Euro zügig beheben. Ich kann heute mit Fug und Recht feststellen: Ohne die bisherigen Investitionen des Hochwasserschutzprogramms 2020 in Höhe von 1,6 Milliarden Euro wären die Zerstörungen in Bayern um ein Vielfaches größer gewesen.“

Durch das Juni-Hochwasser wurden Schutzanlagen an Isar, Donau und Tiroler Achen beschädigt, Deiche, Schöpfwerke und Pegel zum Teil zerstört. Insbesondere im alpinen Bereich waren Rückhalteeinrichtungen wie Wildbachsperren gefüllt und damit nicht mehr funktionstüchtig, deshalb wurden sie zwischenzeitlich freigelegt: Rund 100 Kiesfänge mit einem Volumen von 50.000 Kubikmetern wurden geleert. Durch den Einsatz der Soforthilfemittel konnten inzwischen alle Schöpfwerke nahezu mit kompletter Leistung wieder instand gesetzt und Lücken in den Deichen geschlossen werden. So wurden beispielsweise die Deiche bei Fischerdorf und Auterwörth auf einer Länge von jeweils 300 Metern wieder hergestellt. Insgesamt wurden dafür knapp 2,5 Millionen Euro eingesetzt. Auch zwei gebrochene Deiche an der Tiroler Achen wurden mit rund 800.000 Euro auf einer Länge von 600 Metern geschlossen.

Durch die Nachrüstung mit Spundwänden werden außerdem beeinträchtigte Deiche stabilisiert und erhöht.

Huber betonte: „Wir wollen Bayern wasserdicht machen. Wir haben auf die Katastrophe entschieden reagiert. Bayernweit wurden seit dem Juni-Hochwasser auf einer Strecke von 15 Kilometern neue Spundwände eingebracht. Die Fläche dieser Spundwände umfasst 70.000 Quadratmeter – das entspricht zehn Fußballfeldern.“

Bei den Reparaturarbeiten werden auch vor Ort bereits laufende Planungen für Hochwasserschutzmaßnahmen aufgegriffen und im Zuge der Sofortmaßnahmen weitest möglich mit umgesetzt.

Ausgewählte und großteils bereits abgeschlossene Beispiele für laufende Reparaturarbeiten sind:

  • Einbringen von Stahlspundwänden in Fischerdorf (BA1), Niederaltdeich A3 – Lubenweiher, Auterwörth (6.500 m, 3,75 Millionen Euro)
  • Weitere Maßnahmen in Fischerdorf (BA2), Niederaltdeich, Ruckasing, Bogen, Kinsach im Bau (bereits 4.800 m Stahlspundwände eingebracht, 3,75 Millionen Euro)
  • Mangfall – Einbringen von Stahlspundwänden und Beseitigung von Uferanbrüchen (bisher ca. 1.300 m im innerstädtischen Bereich, z.B. in Kolbermoor, eingebracht, 2,4 Millionen Euro)
  • Instandsetzung Böschung Saalach bei Freilassing (0,7 Millionen Euro)
  • Sanierung Deich bei Metten (1.000 m, 0,27 Millionen Euro)
  • Deichverbreiterung am linken Isardeich (4.300 m, 1,8 Millionen Euro)
  • Isar Deichsanierung/Deichrückverlegung (550.000 Euro verbaut)
  • Isar: Sanierung Flutmuldendeich Landshut – 2.000 m Stahlspundwand bis Ende November fertig (1 Million Euro verbaut).

Insgesamt sind durch das Juni-Hochwasser allein an staatlichen Hochwasserschutzeinrichtungen Schäden von rund 111 Millionen Euro entstanden. Zur Beseitigung der Schäden stellt die Staatsregierung im Jahr 2013 bereits 43 Millionen Euro zur Verfügung, weitere Mittel von 68 Millionen Euro sind zugesagt.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, PM v. 14.11.2013