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Bayerischer Bezirketag: Festakt zur Verabschiedung von Präsident a.D. Manfred Hölzlein

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„Bewundernswerte Leistung für das Gemeinwesen“

Mit einem Festakt wurde am 22. November 2013 der ehemalige Präsident des Bayerischen Bezirketags (vormals Verband der bayerischen Bezirke), Manfred Hölzlein, offiziell aus diesem Amt und aus dem Amt des niederbayerischen Bezirkstagspräsidenten im großen Festsaal der Sparkassenakademie in Landshut verabschiedet. Im Beisein von Landtagspräsidentin Barbara Stamm, MdL, dem Bayerischen Staatsminister des Innern Joachim Herrmann, MdL, aller Bezirkstagspräsidenten sowie weiterer zahlreicher Vertreter des politischen und öffentlichen Lebens, wurde die beeindruckende Lebensleistung Hölzleins gewürdigt. Dabei betonte Innenminister Herrmann, der auh die herzlichen Grüße im Namen von Ministerpräsident Horst Seehofer und der gesamten Bayerischen Staatsregierung überbrachte, die herausragenden Verdienste, die sich der frühere Verbandspräsident erworben habe. Hölzlein sei fast 40 Jahre kommunalpolitisch aktiv gewesen. Ob im Stadtrat zu Landshut, für den er im März des kommenden Jahres erneut kandidieren werde, im Bezirkstag von Niederbayern oder auf der Ebene des Bayerischen Bezirketags – überall habe Hölzlein nicht nur wegweisende Akzente gesetzt, sondern sich vorbehaltlos in den Dienst am Gemeinwesen gestellt.

„Du warst ein Vollblutpolitiker im besten Sinne. Und ich betone ausdrücklich, dass ich Deine kommunalpolitische Lebensleistung als bewundernswert bezeichne. Was Du vor allem in der Sozial- und Gesundheitspolitik für die Dir anvertrauten Menschen mit Behinderung geleistet hast, hat nicht nur Maßstäbe gesetzt, sondern dies alles wird nachwirken“, erklärte Herrmann.

Immer sei die Zusammenarbeit eng und vertrauensvoll gewesen. Hölzleins bemerkenswerte Gabe der oft stillen Diplomatie sei den Bezirken stets zu Gute gekommen. Herrmann erinnerte hier an den „Existenzkampf“ der Bezirke vor einigen Jahren, als deren Fortbestand nicht unumstritten war und heftig diskutiert wurde. Hier sei es vor allem Hölzleins Verdienst gewesen, in vielen vertraulichen Gesprächen und Verhandlungen, die sich nicht in den Medien widerspiegelten, die Bezirke wieder in ein ruhiges Fahrwasser zu bringen. Ausdrücklich bekannte sich Innenminister Herrmann an dieser Stelle zur dritten kommunalen Ebene, die in Zukunft in ihren Aufgaben mehr gebraucht werde als je zuvor.

Ausdrücklich würdigte auch der 1. Vizepräsident des Bayerischen Bezirketags, Oberfrankens Bezirkstagspräsident, Dr. Günther Denzler, das Wirken Hölzleins. Stellvertretend für viele andere Weichenstellungen rief er dessen ebenso couragierten, wie von hoher Fachkompetenz getragenen Einsatz für die Forensik hervor. Hölzlein habe immer deutlich gemacht, dass der Maßregelvollzug nicht privatisiert werden dürfe, sondern unter dem Dach der Bezirke eine hoheitliche Aufgabe sei und bleiben müsse.

Des Weiteren habe ihm die Inklusion am Herzen gelegen. Menschen mit Behinderungen ein möglichst autarkes Leben zu gewährleisten, war Hölzlein immer ein besonderes Anliegen.

„Aber auch im Blick auf die inklusive Schule hast Du bis zuletzt dafür gekämpft, dass zwar der Elternwille bei der Beschulung von Kindern mit Behinderung zu respektieren sei, dass aber ebenso die Förderschule weiterhin ihre Existenzberechtigung habe. Dieser Gleichklang war Dir immer wichtig“, betonte Dr. Denzler.

Nachdrücklich erinnerte der 1. Vizepräsident des Bayerischen Bezirketags auch an dessen kulturpolitische Leistung. Das „Kulturmobil“ in Niederbayern stehe sinnbildlich für Hölzleins Verständnis einer facettenreichen Kultur in den Regionen. Und schließlich dankte Dr. Denzler seinem ehemaligen Amtskollegen für dessen Weitsicht und Tatkraft beim Umbau und der Modernisierung der Psychiatrie in Bayern.

„Für all das sage ich Dir im Namen des Bayerischen Bezirketags herzlichen Dank. Du hast Dich um die Bezirke verdient gemacht“, so Dr. Denzler.

Manfred Hölzlein dankte mit bewegten Worten. Er habe vielen vieles zu verdanken, ohne deren Bereitschaft zur Mitarbeit ein politisches Leben so nicht denkbar gewesen wäre. Umso mehr freue er sich, dass an diesem Tage so viele gekommen seien, die diesen Festakt zu einem unvergesslichen Erlebnis machten. Die Bezirke stünden vor weiterhin großen Herausforderungen. Gleichwohl sei er sicher, dass nun auch sein Nachfolger in Niederbayern und in Kürze auch auf der Ebene des Verbandes das Gewicht der dritten kommunalen Ebene weiter stärken. Dabei bleibe die Inklusion das allumspannende Thema, dem sich die Bezirke zu stellen haben. Er sage Dank für vier Jahrzehnte einer aktiven Kommunalpolitik, in der er einiges bewegt und manches habe voranbringen können. Wie groß die Wertschätzung für Manfred Hölzlein ist, zeigte sich in diesem Augenblick: Alle Anwesenden erhoben sich von ihren Plätzen und spendeten ihm herzlichen und anhaltenden Applaus.

Bayerischer Bezirketag, PM v. 22.11.2013 (Ulrich Lechleitner)