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StMIBV: Ausbau der Verkehrsinfrastruktur am Flughafen München

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Der Flughafen München zählt zu den größten Luftfahrtdrehkreuzen Europas. Um dessen Erreichbarkeit zu verbessern, hat der Freistaat Bayern zahlreiche Straßenbau- und Schienenbaumaßnahmen im Großraum München auf der Agenda. Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann setzt bei deren Umsetzung in der neuen Legislaturperiode auf Tempo:

„Der Münchner Flughafen ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort in Bayern und gleichzeitig einer der größten Arbeitgeber. Deshalb hat die Erschließung des Flughafens sowohl im Bereich Straße als auch im Bereich Schiene höchste Priorität.“

Als eines der wichtigsten Schienenprojekte bezeichnete Herrmann den Erdinger Ringschluss.

„Durch umfangreiche Baumaßnahmen wird der Münchner Flughafen aus allen Richtungen schneller erreichbar sein. So verbessert sich beispielsweise durch die Neufahrner Kurve die Anbindung Nordostbayerns an den Flughafen wesentlich. Künftig können Bahnreisende dann eine direkte, stündliche und komfortable Schienenanbindung von Regensburg über Landshut, Moosburg und Freising zum Münchner Flughafen nutzen“, erläuterte Herrmann.

Die Kosten für die Neufahrner Kurve betragen rund 83 Millionen Euro. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibung der Hauptbauleistungen auf Hochtouren. Im Herbst dieses Jahres solle der Bau der Neufahrner Kurve beginnen, so dass die Strecke im Herbst 2018 in Betrieb gehen könne.

Auch die Planungen zum Lückenschluss Erding – Flughafen München sind weit fortgeschritten. Für den ersten Abschnitt Flughafen – Stadtgrenze Erding soll die Bahn in Kürze den Antrag auf Einleitung des Planfeststellungsverfahrens beim Eisenbahn-Bundesamt stellen. Dazu wird derzeit zwischen der Bahn und dem Freistaat eine Vereinbarung verhandelt. Im zweiten Abschnitt, dem Stadtbereich Erding, wird die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erarbeitet. Ziel ist hier die Fertigstellung der Planfeststellungsunterlagen bis Ende des Jahres 2014.

Zudem werde mit dem Erdinger Ringschluss und der Walpertskirchner Spange eine Direktverbindung von Südostbayern zum Flughafen entstehen. Nach Inbetriebnahme dieser Abschnitte können dann Expresszüge aus Regenburg, Landshut und Freising über den Flughafen und Erding bis Mühldorf und Salzburg durchgebunden werden. Voraussetzung dafür sei die Elektrifizierung und der zumindest teilweise zweigleisige Ausbau der Ausbaustrecke 38 östlich von Markt Schwaben.

„Durch den Lückenschluss in Erding können dann die S-Bahnen direkt verkehren und sichern eine schnelle Erreichbarkeit des Münchner Flughafens“, so Herrmann weiter.

Bei der Entlastung des S-Bahn-Systems und einer verbesserten Anbindung des Münchner Umlandes an die Innenstadt spielt auch die Zweite Stammstrecke eine wesentliche Rolle.

„Die Bayerische Staatsregierung hat ein zukunftsweisendes Entwicklungskonzept für den Bahnknoten München beschlossen. Kernelement ist die Zweite Stammstrecke. Zusammen mit dem Ausbau der S 8 zwischen Daglfing und Johanneskirchen kann dann der Flughafen mit einer Expressverbindung in gut 20 Minuten aus der Münchner-Innenstadt erreicht werden“, so der Verkehrsminister.

Bei der Anbindung des Flughafens via Straße konnten bereits wichtige Verbesserungen erreicht werden. Dazu gehört der rund sieben Kilometer lange und 28,5 Millionen Euro teure Bau der Bundesstraße 301 zwischen Fischerhäuser und Hallbergmoos, die am 30. Juli 2013 für den Verkehr frei gegeben wurde. Damit gibt es jetzt östlich der Isar eine weitere leistungsfähige Achse zwischen München und dem Flughafen. Außerdem wurde am 13. Dezember 2013 die Nordumgehung Langenpreising im Zuge der Staatsstraße 2085 für den Verkehr freigegeben. Auch der 2,5 Millionen Euro teure Ausbau der Staatsstraße 2082 in der Ortsdurchfahrt von Neufinsing wurde 2013 durchgeführt und abgeschlossen. In diesem Zusammenhang konnte die Radweglücke zwischen Erding und Pliening geschlossen werden. Der Radweg verläuft jetzt lückenlos von Erding über Pliening und Kirchheim bis nach München.

Doch auch im Bereich Straße sind weitere Verbesserungen vorgesehen. Die Planungen für den Ausbau der Flughafentangente Ost (FTO) liegen im Zeitplan. Für den vierstreifigen Abschnitt zwischen der Erdinger Allee (St 2584) und Erding (St 2084) wurde Ende 2013 der Planfeststellungsantrag eingereicht. Die Regierung von Oberbayern hat das Verfahren inzwischen eingeleitet. Die öffentliche Auslegung der Unterlagen beginnt noch im Januar. Für den dreistreifigen Ausbau zwischen Erding (St 2084) und der B 388 soll dieses Jahr der Planfeststellungsantrag gestellt werden.

Für die Nordostumfahrung Freising erwartet Herrmann noch im ersten Quartal 2014 den Planfeststellungsbeschluss von der Regierung von Oberbayern. Wann bei diesem Projekt mit dem Bau begonnen werden kann, hängt davon ab, ob der Planfeststellungsbeschluss beklagt wird.

Dieses Jahr werden die Bauarbeiten zur Standstreifenfreigabe auf der Autobahn A 9 zwischen dem Autobahnkreuz Neufahrn und dem Autobahndreieck Holledau auf der Richtungsfahrbahn Nürnberg von Allershausen bis zum Autobahndreieck fortgesetzt. 2015 sollen dann die Bauarbeiten auf der Richtungsfahrbahn München abgeschlossen werden. Den Verkehrsteilnehmern steht dann zwischen dem Autobahnkreuz Neufahrn und dem Autobahndreieck Holledau auf einer Länge von 30 Kilometern in Spitzenzeiten ein weiterer Fahrstreifen zur Verfügung.

Verkehrsminister Herrmann begrüßte außerdem, dass die Stadt Freising die Planungen für die Westtangente Freising weiter vorantreibt und nächstes Jahr mit dem Bau dieses wichtigen Verkehrsprojektes beginnen will.

StMIBV, PM v. 22.01.2014