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Staatskanzlei: Staatsregierung bereitet „Biodiversitätsprogramm Bayern 2030“ vor / Freistaat wird erstes Bundesland mit eigenem Umsetzungsprogramm zur Biodiversitätsstrategie

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Huber: „Bayern strebt Spitzenposition im Naturschutz an“

Der Freistaat setzt sich mit Nachdruck für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern ein. Dies betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber anlässlich des heutigen Kabinettsbeschlusses, ein „Biodiversitätsprogramm Bayern 2030“ vorzubereiten.

„Es ist unsere ethische Verpflichtung, Bayerns einzigartiges Naturerbe auch für künftige Generationen zu erhalten“, so der Minister. “Denn die vorhandene Vielfalt der Arten und Lebensräume sichert die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und damit die Lebensqualität der Menschen. Die Biodiversität unserer Heimat prägt die bayerische Identität und Tradition“, so Huber.

Mit dem „Biodiversitätsprogramm Bayern 2030“ soll die Bayerische Biodiversitätsstrategie, die vor genau sechs Jahren beschlossen wurde, neue Schubkraft erhalten.

„Die 2008 gesetzten Ziele werden erreicht, wenn alle Betroffenen ihre Anstrengungen weiter verstärken. Das Umweltressort will deshalb neue Initiativen ergreifen, um zusätzliche Kräfte für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu mobilisieren“, so Huber.

Alle Ministerien der Staatsregierung werden in den nächsten Wochen Vorschläge unterbreiten, wie sie in ihren Zuständigkeiten den Schutz der Biodiversität verstärken wollen. Daraus wird ein „Biodiversitätsprogramm Bayern 2030“ der Staatsregierung erarbeitet, das dem Ministerrat im Sommer 2014 zur Entscheidung vorgelegt werden soll. Das Programm soll beispielsweise Vorschläge für Naturbildungsangebote über Internet und Apps enthalten, die mit Rad- und Wanderkarten verknüpft sind und regionale Naturschönheiten und Spezialitäten erlebbar machen. Dies soll in Kooperation mit Kommunen und regionalen Tourismusverbänden erfolgen und die Aufmerksamkeit auch auf den wirtschaftlichen Wert der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der lokalen Naturschätze lenken. Weiterhin sollen in allen Regierungsbezirken spezielle Artenhilfsprogramme für Tiere und Pflanzen, deren Fortbestand in Bayern gefährdet ist, umgesetzt werden. So gilt es etwa das langfristige Überleben der Birkenmaus im Allgäu und im Bayerischen Wald, des prächtig blühenden Diptams in Unter- und Mittelfranken und der Moorlibellen aus der Gattung der Moosjungfern zu sichern.

Mit dem neuen Maßnahmenbündel zur Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie setzt der Freistaat seine Politik zum Erhalt der biologischen Vielfalt konsequent fort.

Huber: „Bayern strebt im Ländervergleich eine Spitzenposition im Naturschutz an. Wir setzen auf Kreativität und Kooperation. Der Freistaat wird bundesweit das erste Bundesland mit einem eigenen Umsetzungsprogramm zu seiner Biodiversitätsstrategie sein.“

Bayern ist besonders artenreich – hier kommen rund 80.000 der insgesamt 100.000 Arten Deutschlands vor. Doch die Naturschätze sind bedroht, rund 40 Prozent der Arten befinden sich auf der Roten Liste. 5,7 Prozent der bayerischen Tier- und 3,5 Prozent der Pflanzenarten sind im Freistaat bereits ausgestorben. Um weitere Verluste zu verhindern, sind bereits über 80 bayerische Artenhilfsprogramme in Kraft. Durch sie konnten beispielsweise Weißstorch, Wiesenweihe, Steinadler, Fledermäuse, das Bayerische Löffelkraut und viele andere Arten gerettet werden. Weitere Artenhilfsmaßnahmen, beispielsweise für die Bachmuschel, bedrohte Schmetterlingsarten wie die Ameisenbläulinge und regionaltypische Obstsorten, enthält das „Aktionsprogramm bayerische Artenvielfalt“, das Umweltminister Huber 2013 als Vorläufer des „Biodiversitätsprogramms Bayern 2030“ aufgelegt hatte.

Die Bayerische Biodiversitätsstrategie beinhaltet vier zentrale Ziele. Es soll die Arten- und Sortenvielfalt gesichert sowie die Vielfalt der Lebensräume erhalten werden. Ökologische Barrieren, wie sie zum Beispiel durch Siedlungen, Straßen und Wehre entstehen, sollen Tiere leichter umgehen oder überwinden können. Das Wissen über die Naturschätze Bayerns und die Zusammenhänge in der Natur soll vertieft, die Forschung im Bereich des Naturschutzes verstärkt werden.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 01.04.2014