„Einer der modernsten und innovativsten Lernorte der Zeitgeschichte“
„Die Auszeichnung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg beim Europäischen Museumspreis 2014 bestätigt, dass man aus einem nahezu vergessenen Friedhof in der Oberpfalz einen der modernsten und innovativsten Lernorte der Zeitgeschichte geschaffen hat“, kommentiert Bayerns Kultusminister und Vorsitzender des Stiftungsrats Bayerischer Gedenkstätten Dr. Ludwig Spaenle die Entscheidung der Jury, der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg den Ehrenpreis „Special Commendations“ des Europäischen Museumspreises 2014 zu verleihen.
Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg war erst 1996 eingerichtet worden. 2010 wurde unter dem Titel „was bleibt“ in der ehemaligen Häftlingsküche die erste Dauerausstellung in einer KZ-Gedenkstätte eingerichtet, die sich vornehmlich mit den Nachwirkungen des Geschehenen auseinandersetzt. So beschäftigt sich die Ausstellung mit den Fragen nach den Veränderungen des Ortes nach 1945, dem Schicksal der Überlebenden, der Bestrafung der Täter, der Aufarbeitung der Schuld und der Entwicklung der Erinnerungskultur. Dieser neuartige Ansatz wurde von der Jury des „European Museum of the Year Award 2014“ als „extrem mutig“ in der Aussage bewertet. Durch die Öffnung auf die Zukunft habe die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg „das eindeutige Potential, ihr Genre professionell zu beeinflussen.“ Kultusminister Spaenle hatte bereits 2010 den besonderen Ansatz der Ausstellung als wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit den schrecklichsten Ereignissen der deutschen Geschichte gewürdigt. Dementsprechend erfreut zeigt er sich, „dass dieser Ansatz nun auch internationale Beachtung findet.“
Neben der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg wurde das Kazerne Dossin Memorial in Mechelen, Belgien mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Das Europäische Museumsforum (EMF) ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation mit Sitz in Großbritannien, die unter der Schirmherrschaft des Europarates daran arbeitet, Innovationen im Museumsbereich zu fördern.
StMBKWK, Pressemitteilung v. 20.05.2014
