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Universität Bayreuth: Universitätsarchiv gibt Bestände zur Nutzung frei

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Nach einem Jahr Aufbauarbeit hat das Universitätsarchiv seine Bestände für die öffentliche Nutzung freigegeben. Zu fast allen Teilen des Archivguts gibt es Online-Findmittel, die den Besucherinnen und Besuchern den Weg zu den für ihre Forschungsthemen interessanten Unterlagen bahnen. Doch nicht nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können das Universitätsarchiv nutzen: Das Archiv steht allen offen, zum Beispiel auch Heimatkundlerinnen und -kundlern, journalistisch Tätigen sowie Lehrkräften, denen das Archiv zudem eine archivpädagogische Zusammenarbeit anbietet.

Wer wissen möchte, welche Schätze das Universitätsarchiv derzeit birgt, kann sich darüber im Internet informieren.

„Wir gehen davon aus, dass es heute keine Nutzerin und keinen Nutzer mehr fasziniert, ein ausgedrucktes Findbuch im Leseraum des Archivs studieren zu dürfen“, äußert sich Universitätsarchivar Karsten Kühnel dazu. „Recherchen erfolgen heute fast ausschließlich im Internet. Das ist der Anspruch der Nutzerinnen und Nutzer, aber auch unser Anspruch in einem digitalen Informationszeitalter an uns selbst.“

Neben dem eigenen Onlineangebot präsentiert sich das Archiv und die Informationen zu seinen Beständen im Archivportal Europa, wo auch über 400 weitere europäische Archive übergreifend und gleichzeitig durchsucht werden können. Besucherinnen und Besucher erhalten im Universitätsarchiv außer dem Archivgut eine eingehende fachliche Beratung und einen WLAN-Internetzugang, um externe Zusatzinformation online suchen und nutzen zu können.

„Ein Universitätsarchiv ist in der Regel mit den Beständen anderer Archive vernetzt. Die Historie der Universitäten als Institutionen macht die gleichzeitige Einbeziehung mehrerer Archive in ein Nutzungsvorhaben unvermeidlich. So ist nun einmal die durch wechselnde Zuständigkeiten verursachte Geschichte universitären Archivguts. Zudem erspart uns das Internet eine Menge Kosten, die wir sonst für eine umfangreichere Literaturausstattung benötigen würden“, erklärt der Archivar.

Achtzehn Archivbestände sowie fünf Nachlässe und Sammlungen hat das noch junge Universitätsarchiv bis jetzt erhalten. Besonders glücklich ist Karsten Kühnel, das erst vor wenigen Wochen übergebene Archiv der Studentenzeitung ‚Der Tip‘ verwahren und bereits mit einem Findbuch präsentieren zu können.

„Diese Wochenzeitung der Studierenden erscheint seit November 1992 bis heute. Sie ist eine ausgezeichnete Quelle zur Dokumentation des studentischen Lebens und der studentischen Interessen in Bayreuth während der vergangenen zwanzig Jahre. Hier besteht einiges Potential für spannende Auswertungen“, schildert der Universitätsarchivar erfreut.

Weitere interessante Bestände neben der so genannten ‚amtlichen Überlieferung‘ sind die Akten des Universitätsvereins, ein akademischer Teilnachlass des Anglisten und Afrikanologen Prof. Dr. Eckhard Breitinger sowie eine schon recht ansehnliche Fotosammlung. Demnächst wird das Archiv mit der Übernahme der Pressemitteilungen und -dokumentation den Einstieg in die Universitätsgeschichte noch wesentlich erleichtern.

Unter den zentralen Archivbeständen ragen die Akten der Universitätsverwaltung hervor. Mehrere Hundert Heftungen und Stehordner bezeugen das Wirken der Universität von der Vorbereitung ihrer Gründung bis zum Stichjahr 1988.

„Alles zentral verwaltete Verwaltungsschriftgut wird uns in Fünfjahresschritten 25 bis 30 Jahre nach seiner Entstehung von der Registratur angeboten. Die nächste Anbietung der Akten aus der Zeit von 1989 bis 1993 wird also 2019 sein. Bei anderen Überlieferungsformen wollen wir das Material mitunter zeitnaher bekommen. So ist es zum Beispiel bei digitalen Unterlagen. Um sie wissenschaftlich und in juristischen Zusammenhängen langfristig nutzbar zu erhalten, müssen standardisierte Archivierungsprozesse deutlich früher als bei anderen Überlieferungsformen einsetzen“, erläutert der Universitätsarchivar sein Vorgehen.

Die Grundlagen eines digitalen Archivs sind daher ein zentrales Thema in der Bayreuther Leuschnerstraße 51, wo das Archiv seinen Sitz hat.

Die ‚historischen Bestände‘, also die von nicht mehr existierenden Institutionen, sind die der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und einige Akten der 1895 gegründeten Lehrerbildungsanstalt. Beide Bestände sind derzeit noch nicht hinreichend mit Findmitteln versehen, sodass ihre Nutzung einer längeren Vorbereitungszeit durch das Archiv bedarf.

In den vergangenen Wochen ging es bei den ersten Nutzungen nur um papierbasiertes Archivgut: Die Gründungsgeschichte des Forschungsinstituts für Musiktheater, der studentische Sängerbund ‚Franco-Palatia‘ und die Lehrerbildungsanstalt im Ersten Weltkrieg waren die Themen, zu denen recherchiert – und gefunden – wurde.

Universität Bayreuth, Pressemitteilung v. 08.07.2014