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StMIBV: Herrmann informiert sich über Ausbau Nürnberger S-Bahn

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S-Bahnfahrt von Forchheim nach Nürnberg – Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann hat sich über den Ausbau des Nürnberger S-Bahnnetzes informiert – Ausbau auf der S1 soll 2018 größtenteils abgeschlossen sein – Weitere Verbesserungen in Aussicht

Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann hat sich bei einer Fahrt mit der S-Bahn von Forchheim nach Nürnberg über den Ausbau des Nürnberger S-Bahnnetzes informiert.

„Mit dem Ausbau des S-Bahn-Ergänzungsnetzes im Großraum Nürnberg konnten wir schon entscheidende Impulse für unseren Wirtschaftsstandort Mittelfranken erreichen. So verdreifachte sich die Streckenlänge seit der Inbetriebnahme 2010 von 67 auf 224 Kilometer. Entlang der Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen, auf der Linie S1 mit dem höchsten Fahrgastaufkommen im Großraum Nürnberg, sind die Bauarbeiten voll im Gange. Wenn im Dezember 2018 die neuen Verkehrsverträge für die Nürnberger S-Bahn in Kraft treten, wird es nach Erlangen einen durchgehenden 20-Minuten-Takt geben. Dieser soll im Berufsverkehr bis Forchheim verlängert werden.“

Bereits heute sind 85 Prozent aller Nürnberger S-Bahnstationen barrierefrei zugänglich. 2018 werden alle Stationen barrierefrei sein.

Für weitere Verbesserungen auf der Linie S1 ist eine Reihe von Ausbaumaßnahmen vorgesehen. So werden bis Ende 2015 die notwendigen Umbaumaßnahmen im Nürnberger Hauptbahnhof verwirklicht. Im Dezember 2016 soll der Haltepunkt Unterfarrnbach/Fürth fertiggestellt sein. Ebenfalls bis Ende 2016 sollen die Baumaßnahmen zum Fürther Bogen abgeschlossen werden. Für Herrmann ist insbesondere auch die Streckenführung der S-Bahn im Abschnitt Fürth Nord entscheidend. Hier hatte das Eisenbahnbundesamt Ende Januar den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Dieser bestätigte die geplante Trassenführung über die sogenannte Verschwenktrasse mit den Haltepunkten Stadeln und Steinach. Der Planfeststellungsbeschluss wird allerdings derzeit vor dem Bundesverwaltungsgericht angefochten. Bis Ende 2016 wird der Abschnitt Eltersdorf-Erlangen viergleisig zur Verfügung stehen. Bereits Ende 2015 soll der Haltepunkt Paul-Gossen-Straße in Erlangen eröffnen. Gleichfalls sollen die Strecke Erlangen-Baiersdorf bis Dezember 2017 und der weitere Abschnitt nach Forchheim bis Dezember 2018 viergleisig ausgebaut sein. Laut Herrmann seien auch die Chancen für einen zusätzlichen Halt in Forchheim Nord gestiegen. Berechnungen der BEG und VGN zufolge, sei eine ausreichende Benutzerzahl zu erwarten. Unter der Voraussetzung des viergleisigen Ausbaus der Strecke könne der Halt realisiert werden. Derzeit würden Gespräche über die planungsrechtliche Umsetzung geführt.

Aber auch auf anderen Ästen des Nürnberger S-Bahnnetztes wird gebaut. So wird im September 2014 auf der S4 der Haltepunkt Petersaurach Nord in Betrieb genommen. Und im Dezember 2014 steht der Haltepunkt Zirndorf/Anwanden den Fahrgästen barrierefrei zur Verfügung.

Ab 2018 soll es in Nürnberg ein noch besseres S-Bahn-Angebot geben. Dazu hatte die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) im Mai 2014 das Wettbewerbsprojekt zur Neuvergabe der Verkehrsleistungen der Nürnberger S-Bahn gestartet. Das künftige Angebot basiert auch auf einem 20/40-Minuten-Takt. Die S4 Nürnberg-Ansbach wird dann zweistündlich bis nach Dombühl verkehren. Der heutige Allersberg-Express soll ab 2018 als S5 zwischen Nürnberg und Allersberg pendeln. Damit wächst das Nürnberger S-Bahn-Netz dann um weitere 48 auf 272 Kilometer.

Momentan treibe man zwar vorranging den Abschluss des Ergänzungsnetzes der S-Bahn Nürnberg voran, dennoch gebe es weitere Überlegungen, den ÖPNV und damit die Region weiter zu stärken. Als besonders wichtiges Projekt nannte Herrmann die Stadt-Umland-Bahn (StUB), die Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach miteinander verbinden soll.

Herrmann: „Die Staatsregierung steht hinter der StUB. Denn wir erkennen die besondere verkehrliche Bedeutung dieses Projektes für die Menschen und die Wirtschaft in der Metropolregion Nürnberg. Bund und Freistaat haben für das rund 365 Millionen Euro Projekt erhebliche Fördermittel in Aussicht gestellt.“

Aktuell seien auch weitere Studien zur Fortentwicklung des Schienenpersonennahverkehrs im Westen des Großraums Nürnberg abgeschlossen worden. Zum einen wurde untersucht, wie das Angebot auf den Strecken nach Neustadt und Mark Erlbach langfristig entwickelt werden kann. Die Studie hatte die Randbedingungen untersucht, unter denen S-Bahn- oder S-Bahn-ähnliche Verkehre in Korridor West eigerichtet werden können. Für eine Variante konnte ein knapp ausreichendes Kosten-Nutzen-Verhältnis nachgewiesen werden. Hierfür müsse jedoch die Infrastruktur erheblich ausgebaut werden. Konkrete Aussagen zur Umsetzbarkeit können erst getroffen werden, wenn die Fortführung der Infrastrukturförderung durch den Bund beschlossen sei.

Hinsichtlich der Ringbahnpläne, der Durchbindung der Gräfenberg- und Rangaubahn, haben sich die Erwartungen nicht erfüllt. Hier würden die Kosten den Nutzen bei weitem übersteigen. Deshalb sei eine Realisierung volkswirtschaftlich nicht vertretbar.

Herrmann: „Hier werden wir mit den Aufgabenträgern BEG und VGN sprechen müssen, wie die Fahrgastpotenziale durch alternative Verkehrskonzepte bedient werden können.“

Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn (DB) für den Freistaat Bayern, Dr. Johann Niggl, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) sowie Andreas Mäder, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) begleiteten Herrmann auf der Fahrt von Forchheim nach Nürnberg.

StMIBV, Pressemitteilung v. 30.07.2014