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StMBW: Dialog zum bayerischen Gymnasium wird fortgesetzt – Aussagen der SPD-Landtagsfraktion als Beitrag zu laufenden Gesprächen

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Weiterentwicklung des Gymnasiums setzt auf drei Säulen auf

Das bayerische Bildungsministerium führt den Dialog zur Weiterentwicklung des Gymnasiums auch im Schuljahr 2014/2015 fort und sieht die heutigen Aussagen der SPD-Landtagsfraktion als ergänzenden Beitrag zu diesem Dialog, der auch mit der SPD sehr intensiv geführt wird. Der Dialogprozess wird dabei wie geplant fortgesetzt:

  1. Mit einem Gespräch zwischen den bildungspolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen am 15. September.
  2. Mit der Diskussion der Eckpunkte eines Konzepts zur Weiterentwicklung des Gymnasiums auf der Klausurtagung der Regierungsfraktion in Kloster Banz.

Minister Spaenle steht dabei für ein bayerisches Gymnasium mit einheitlicher Unterstufe und mit einem Lehrplan, der auf acht Jahre ausgerichtet ist.

„Als Antwort auf die stark gewachsene Heterogenität der Schülerschaft wollen wir ein Gymnasium, an dem die Schülerinnen und Schüler vor allem in der Mittelstufe die Zeit haben, die sie brauchen, um die gymnasiale Bildung zu erlangen“, betonte der Minister.

Über die konkrete Umsetzung dieser Grundüberlegungen diskutieren seit dem Frühjahr auf verschiedenen Ebenen Vertreter der gymnasialen Schulfamilie, Schulaufwandsträger sowie Bildungspolitiker aus allen Fraktionen des Landtags auf Einladung von Bildungsminister Spaenle.

Eckpunkte für das Gymnasium der Zukunft werden deutlich

Derzeit ergeben sich folgende Eckpunkte einer Entwicklung des Gymnasiums:

  • Es gibt e i n bayerisches Gymnasium, das vertiefte Allgemeinbildung vermittelt und die Absolventen auf ein Studium bzw. eine hochqualifizierte Berufsausbildung vorbereitet. Die Qualität des Gymnasiums bleibt unverändert hoch. Der Stoffumfang des Lehrplans bleibt auch weiterhin auf acht Zeitjahre bemessen.
  • Die große Herausforderung des Gymnasiums heute ist die enorme Heterogenität der Schülerschaft. 40 Prozent eines Jahrgangs besuchen das Gymnasium. Das erfordert zeitgemäße pädagogische Konzepte in Unter-, Mittel- und Oberstufe, die um Modelle für den Ausbau der individuellen Förderung zu ergänzen sind. Dem Ausbau von Ganztagsangeboten kommt besondere Bedeutung zu.
  • Die Weiterentwicklung des Gymnasiums setzt auf drei Säulen auf:
  1. der Weiterentwicklung der Gymnasialpädagogik: Hier sollen neue pädagogische Spielräume erschlossen werden, die verstärkt selbstgesteuertes, eigenverantwortliches Lernen ermöglichen. Neue Formen der Unterrichtsorganisationen können dabei wertvolle Hilfestellung leisten.
  2. der Weiterentwicklung des Lehrplans: Derzeit wird mit dem LehrplanPLUS eine neue kompetenzorientierte Lehrplangeneration entwickelt, die auf ein „Mehr an Können“ abzielt. Der LehrplanPLUS wird durch seine Grundausrichtung ein wesentlicher Impulsgeber für die Unterrichtsgestaltung.
  3. der Weiterentwicklung der Angebote an individueller Lernzeit: Eine einheitliche Lernzeit für alle Schülerinnen und Schüler gilt heute als überholt. Daher sollen Schülerinnen und Schüler, für die dies pädagogisch sinnvoll erscheint, neun Jahre in Anspruch nehmen können, um den Stoffumfang von acht Jahren zu erwerben. Pädagogisch sinnvoll erscheint ein zusätzliches Lernjahr nach den Erfahrungen der Schulen in der Mittelstufe zu sein.

Ziel ist langfristig akzeptierte Lösung für zeitgemäßes Gymnasium

Ziel der Weiterentwicklung des bayerischen Gymnasiums ist eine langfristig akzeptierte Lösung für ein zeitgemäßes Gymnasium, die der sehr heterogenen Schülerschaft und den Standortbedingungen der Schulen sowohl in der Stadt als auch auf dem Land gerecht wird.

Die Vorschläge der SPD werden wie die aller Fraktionen als Teil des Dialogs analysiert werden. Hierzu gehört auch der wiederholt von der SPD vorgetragene Vorschlag einer Flexibilisierung der Oberstufe. Eine solche Möglichkeit ist nicht mit den derzeitigen Regelungen der Kultusministerkonferenz zur Oberstufe vereinbar. Minister Spaenle machte hier auch als Sprecher der unionsgeführten Länder in der Kultusministerkonferenz klar, dass eine Veränderung dieser Regelungen zur Oberstufe nicht zu erwarten sei.

StMBW, Pressemitteilung v. 10.09.2014