Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml fordert die Arbeitgeber auf, verstärkt die Bedürfnisse pflegender Angehöriger zu berücksichtigen. Huml betonte am Mittwoch in München mit Blick auf die Bundestagsberatungen über eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf am 4. Dezember:
„Pflege geht alle an – auch die Arbeitgeber. Familienfreundlichkeit darf nicht bei der Kinderbetreuung stehen bleiben. Vielmehr sollte ein familienfreundliches Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ermöglichen.“
Mit der ersten Stufe der umfassenden Pflegereform will die Bundesregierung vor allem auch die pflegenden Angehörigen stärker unterstützen, etwa durch eine bezahlte Pflegeauszeit sowie mehr Angebote für Tages- und Kurzzeitpflege.
Huml unterstrich: „Die pflegenden Angehörigen sind eine tragende Säule der Pflege. Deshalb sind bei diesem Thema neben der Bundesregierung auch die Unternehmen gefordert. In den kommenden Jahren wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen stark ansteigen. Die Arbeitgeber sollten deshalb bereits jetzt die Weichen für eine betriebliche Unterstützung von pflegenden Angehörigen stellen. Notwendig ist zudem eine pflegegerechte Personalpolitik.“
Im Rahmen des „Familienpakts Bayern“ schafft die Bayerische Staatsregierung für die Unternehmen im Freistaat die Möglichkeit, Beschäftigte als betriebliche Pflegelotsen zu qualifizieren. Ziel ist die Unterstützung pflegender Arbeitnehmer.
Die Ministerin bekräftigte: „Einen pflegebedürftigen Angehörigen zu versorgen, ist eine ganz besondere Herausforderung. Dieser gelebte Familiensinn sollte in Zukunft auch von den Arbeitgebern stärker honoriert werden.“
StMGP, Pressemitteilung v. 03.12.2014