Bayerns Innenminister Joachim Herrmann setzt sich für mehr Verkehrssicherheit bei Kindern und Jugendlichen ein: Weiterer Ausbau der Schulwegdienste, intensive Verkehrserziehung und konsequente Verkehrsüberwachung
„Keine getöteten oder verletzten Kinder auf dem Schulweg!“
Das war das zentrale Anliegen von Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann bei der heutigen Jahresmitgliederversammlung der Landesverkehrswacht Bayern in Ansbach. Herrmann setzt auf ein ganzes Maßnahmenbündel für mehr Verkehrssicherheit bei Kindern und Jugendlichen.
„Neben der intensiven Verkehrserziehung und konsequenten Verkehrsüberwachung werden wir vor allem die sehr erfolgreichen Schulwegdienste in Bayern weiter ausbauen“, betonte der Minister. „Dazu wollen wir die Zahl der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Schulwegdienste nochmals erhöhen und sie noch punkt-genauer einsetzen.“
Neben den Morgenstunden soll schwerpunktmäßig in Regionen mit Ganztagsunterricht auch der Nachmittag und Abend noch besser abgedeckt werden. Rund 14 Prozent der Schulwegunfälle in Bayern ereigneten sich 2014 zwischen 14:00 und 20:00 Uhr.
Laut Herrmann engagieren sich aktuell Jahr in Bayern bereits mehr als 30.700 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer als Schülerlotsen, Schulweghelfer, Schulbuslotsen und -begleiter tagtäglich für die Sicherheit der Schulkinder.
„Bezogen auf die Helferzahl in ganz Deutschland war damit etwa jeder Zweite in Bayern im Einsatz“, hob Herrmann lobend hervor. „Das ist eine enorme Leistung. Ich hoffe, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger folgen dem guten Beispiel und setzen sich ebensfalls tatkräftig für einen sicheren Schulweg ein.“
Angesichts des stetig steigenden Verkehrsaufkommens sei das ein besonders wichtiger Sicherheitsgewinn für die Jüngsten im Straßenverkehr.
„Außerdem investieren wir kräftig in die ‚gebaute Verkehrssicherheit‘ und unterstützen beispielsweise Kommunen beim Ausbau von beleuchteten Querungshilfen für Fußgänger“, ergänzte der Innenminister. „Zusätzlich haben unsere 380 polizeilichen Verkehrserzieher im vergangenen Schuljahr mehr als 108.000 Schülerinnen und Schülern das sichere Fahrradfahren beigebracht. Das sind rund 99 Prozent der bayerischen Viertklässler.“
Wie der Innenminister weiter erläuterte, wurde die Schulwegsicherheit in Bayern in den letzten Jahrzehnten ganz erheblich verbessert. Mitte der 1970-er Jahre kamen pro Jahr noch bis zu 35 Kinder in Bayern auf ihrem Schulweg zu Tode, bis zu 950 Kinder wurden verletzt. Dass im vergangenen Jahr drei Kinder auf dem Schulweg tragischerweise ums Leben kamen (2013: 1) und 757 Schülerinnen und Schüler verletzt wurden (2013: 760), sieht Herrmann aber weiterhin als Auftrag, das hohe Engagement im Rahmen des bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 ‚Bayern mobil – sicher ans Ziel‘ fortzuführen. Im laufenden Jahr ereigneten sich bis Anfang Mai 178 Schulwegunfälle. 197 Schülerinnen und Schüler wurden dabei verletzt.
„Das sind rund ein Fünftel weniger Unfälle und Verletzte als im Vorjahreszeitraum“, so Herrmann.
Einen tödlichen Schulwegunfall gab es bislang nicht.
Abschließend lobte Herrmann die sehr gute Zusammenarbeit mit den 140 bayerischen Verkehrswachten.
„Unsere Verkehrswacht ist ein unverzichtbarer Anwalt für besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer“, erklärte der Innenminister mit Blick auf die rund 22.500 Mitglieder, die sich bereits seit mehr als 60 Jahren für die Verkehrssicherheit auf Bayerns Straßen engagieren.
Neben der Sicherheit von jungen Führerscheinbesitzern und der ‚Generation 50 plus‘ habe die Verkehrswacht auch ganz erheblich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von Kindern und Jugendlichen beigetragen.
„Mein besonderer Dank geht auch an den Präsidenten der Landesverkehrswacht, den Landtagsabgeordneten Dr. Florian Herrmann, sowie an alle Kolleginnen und Kollegen des Präsidiums und an alle Bezirksvorsitzenden.Sie sind uns ein wichtiger Partner.“
StMI, Pressemitteilung v. 17.07.2015