Gesetzgebung

StMAS: Bayern hat den Bund erneut aufgefordert, die Maßnahmen zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt zu verbessern

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Arbeitsministerin Müller: „Nur mit dem ganzheitlichen Ansatz gelingt es, Langzeitarbeitslose dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren“

Bayern hat den Bund erneut aufgefordert, die Maßnahmen zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt zu verbessern.

Menschen, die bereits lange arbeitslos sind, benötigen gezielte Unterstützung, damit sie wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden können. Unsere Modellprojekte ‚Perspektiven für Familien‘ in Nürnberg und ‚TANDEM‘ in Fürth haben gezeigt, dass es notwendig ist, die gesamten Lebensumstände und vor allem die Familie mit in den Blick zu nehmen. So vermeiden wir es, dass ‚Hartz-IV-Karrieren‘ vererbt werden. Jetzt ist der Bund gefordert, diesen ganzheitlichen Ansatz für alle zu öffnen und die gesetzlichen Regelungen entsprechend anzupassen“, betonte Bayerns Arbeitsministerin Emilia Müller heute in München.

Im Rahmen des ganzheitlichen Ansatzes wird den erwerbsfähigen Langzeitarbeitslosen nicht nur ein Stellenangebot unterbreitet. Vielmehr wird die ganze Familie mit eingebunden. Jobcenter und Jugendamt arbeiten Hand in Hand zusammen. Die Familien erhalten so eine intensive und umfassende Betreuung und Begleitung.

Die bisherigen Ergebnisse zeigen: Mit dem ganzheitlichen Ansatz gelingt es aus dem Teufelskreis der Langzeitarbeitslosigkeit auszubrechen“, so Müller und weiter: „Der Bund ignoriert bislang unsere Forderung, den ganzheitlichen Ansatz als Regelinstrument in den Sozialgesetzbüchern II und III zu verankern. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles muss sich nun im Rahmen der aktuellen Hartz-IV-Novelle endlich mit unserem Anliegen auseinandersetzen und handeln. Nur mit ganzheitlichen Maßnahmen kann die Integration Langzeitarbeitsloser in den ersten Arbeitsmarkt nachhaltig gelingen.“

Aktuell sind in Deutschland rund eine Million Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen.

Die Modellprojekte ‚Perspektiven für Familien‘ und ‚TANDEM‘ starteten im Juli 2010 als Teil des von der Bayerischen Staatsregierung aufgelegten Strukturprogramms Nürnberg/Fürth. Sie richten sich an Familien, die Arbeitslosengeld II beziehen. Mit Hilfe von verschiedenen Arbeitsmarktmaßnahmen aber auch familienspezifischen Maßnahmen soll diesen eine bessere berufliche und soziale Teilhabe ermöglicht werden. Der Freistaat stellt für die noch bis Juni 2016 laufenden Maßnahmen insgesamt bis zu 10 Mio. Euro zur Verfügung.

StMAS, Pressemitteilung v. 02.12.2015