Anerkannte Asylbewerber müssen auf dem freien Wohnungsmarkt Fuß fassen. Viele Vermieter haben aber Bedenken, ihre Wohnung an anerkannte Asylbewerber zu vermieten. „Auch das führt dazu, dass wir immer mehr sog. Fehlbeleger haben, also anerkannte Asylbewerber, die in staatlichen Unterkünften bleiben müssen, weil sie keine Wohnung finden“, so die Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Kerstin Schreyer, MdL. Die Integrationsbeauftragte setzt sich dafür ein, dass Vermietern Ängste genommen werden.
Anzeige„Wir brauchen noch mehr Projekte wie das Projekt ‚Mieterqualifizierung – Fit für die eigene Wohnung – Neusässer Konzept‘. Auf Initiative meiner Kollegin Carolina Trautner, MdL, haben mir die Projektverantwortlichen das Konzept vorgestellt. Solche Projekte bauen Ängste ab und verbessern die Mietchancen von anerkannten Asylbewerbern“, so Schreyer.
In Bayern gab es 2016 zehntausend Fehlbeleger, derzeit sind es 33.000. Ende dieses Jahres könnten es 70.000 werden. Die Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Kerstin Schreyer, MdL, hält es für notwendig, dieser Entwicklung vorzubeugen:
„Da nicht klar ist, wie viele Flüchtlinge und Asylbewerber in Zukunft nach Bayern kommen werden, kann sich das zu einem echten Problem entwickeln. Wir müssen dafür sorgen, dass anerkannte Asylbewerber Wohnungen finden.“
Es müsse Wohnraum geschaffen werden und Vermieter müssten überzeugt werden, anerkannte Asylbewerber in ihre Wohnungen einziehen zu lassen.
„Aber wir müssen auch die Wohnungssuchenden über ihre Rechte und Pflichten wie Heizen und Lüften, Brandschutz, Einhalten von Ruhezeiten, die Mülltrennung und die Hausordnung aufklären. Das macht auch die Vermieter sicherer“, so die Integrationsbeauftragte.
Genau hier setzt das Projekt „Mieterqualifizierung – Fit für die eigene Wohnung – Neusässer Konzept“ an. Das Projekt bringt anerkannten Asylbewerbern u.a. Regeln wie die Mülltrennung sowie den Brandschutz nahe und zeigt ihnen, was sie bei Besichtigungsterminen und beim Abschluss eines Mietvertrages beachten sollten. Für Schreyer ist „dieses Projekt ein Vorbildprojekt. Wir brauchen noch mehr davon.“
Weitere Informationen über das Projekt „Mieterqualifizierung – Fit für die eigene Wohnung – Neusässer Konzept“ finden Sie hier:
Die Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Pressemitteilung v. 16.05.2017
Redaktionelle Hinweise
- Vgl. zum Thema „Fehlbeleger“ auch Michl, Aus der Fehlbelegung in die Obdachlosigkeit – Zuständigkeit und Kostenersatz für die Unterbringung obdachloser Flüchtlinge.
- Zum Thema „Obdachlosigkeit“ vgl. auch Struzina/Lindner, Einweisung Obdachloser in leerstehende Räume der im Übrigen genutzten Wohnung
- Meldungen im Kontext „Fehlbeleger“: hier.
