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StMUK: Rote Karte für Gewalt, Ausgrenzung und Rassismus im bayerischen Fußball

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„Kampf gegen Gewalt, Ausgrenzung und Rassismus im Sport ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ – Bayerns Sportminister Spaenle lobt und unterstützt die vielfältigen Präventionsmaßnahmen des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV)

„Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Fußballstadien und Fußballplätze in Bayern als Bühne von Gewalttätern missbraucht werden. Diesen muss ganz klar die rote Karte gezeigt werden“, so Bayerns Sportminister Dr. Ludwig Spaenle.

Anlass war der heutige Bericht des Kultusministeriums zur Präventionsarbeit im bayerischen Amateurfußball im Bayerischen Landtag.

Über eine Million Menschen sind während der Saison an jedem Wochenende bei rund 15.000 Spielen als Zuschauer, Spieler, Offizielle oder Vereinsmitarbeiter auf den bayerischen Amateurfußballplätzen unterwegs. Doch auch in Bayern werden Fußballplätze gelegentlich zum Austragungsort verschiedener, vorwiegend sozialer Konflikte. Diese spiegeln somit auch eine gesamtgesellschaftliche Problematik wider. Jedoch, so der Bericht, kann nur ein Teil der Gewaltvorfälle im Umfeld des Amateurfußballs unmittelbar und ursächlich auf den Sport bzw. den Fußball zurückgeführt werden. Oftmals wird der Fußball von gewaltbereiten Gruppierungen als Kulisse missbraucht, um hier Aggressionen auszuleben. Als Formen der Gewalt im Fußball benennt der Bericht Beleidigungen, Beschimpfungen und Provokationen, die auch rassistischer Art sein können, bis hin zu körperlichen Angriffen. Gewalttätige Vorfälle jeglicher Art ereignen sich spielklassenübergreifend, alters-, nationalitäten- und geschlechts-unabhängig in ganz Bayern. Dass diese Vorfälle selten sind, aber gelegentlich doch vorkommen, belegen auch Zahlen des Berichts zu Gewaltvorfällen – bezogen auf 375.000 Verbandsspiele in den bayerischen Amateurligen im Zeitraum von Juli 2010 bis Januar 2012. So ereigneten sich in 0,25 % aller Verbandsspiele Tätlichkeiten gegen Spieler, in 0,08 % aller Spiele Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter und in 0,045 % aller Verbandsspiele mussten Spiele aufgrund von Tätlichkeiten gegen Spieler oder Unparteiische und weiteren Verletzungen der Platzdisziplin durch Zuschauer abgebrochen werden.

Für Minister Spaenle ist dabei klar: „Jeder einzelne dieser Vorfälle ist ein Vorfall zu viel. Jedoch bietet gerade der Fußball als populärste Mannschaftssportart einzigartige Möglichkeiten, um Werte wie Fairplay, Respekt, Gewaltfreiheit, Toleranz und Weltoffenheit zu vermitteln. Genau hier müssen wir gemeinsam mit dem Bayerischen Fußball-Verband und den Vereinen ansetzen.“

Im Rahmen zahlreicher Aktionen und Projekte (z.B. Fair-Play-Wertungen, der Kampagne „Kein Platz für Gewalt“, der Schiedsrichter-Aktion „Gemeinsam&Fair“ sowie einer Anti-Rassismus-Kampagne) befasst sich der Bayerische Fußball-Verband mit den Themen Gewaltprävention, Integration und Qualifizierung, um auch auf diesem Weg seiner gesellschaftlichen Verantwortung als größter Sportfachverband in Bayern gerecht zu werden. Der Freistaat Bayern unterstützt diese Maßnahmen im Rahmen der allgemeinen Sportverbandsförderung.

„Ich danke dem Bayerischen Fußball-Verband, den Vereinen, allen Fußballerinnen und Fußballern und Fans ausdrücklich für ihren gesellschaftlichen Einsatz gegen Gewalt, Ausgrenzung und Rassismus, damit der Fußball in Bayern weiterhin die schönste Nebensache der Welt bleibt“, so Sportminister Spaenle abschließend.

StMUK, PM v. 07.03.2013