Aktuelles

StMWFK: Expertenkommission legt Evaluierungsbericht für bayerische Forschungseinrichtungen vor

©pixelkorn - stock.adobe.com

Die Expertenkommission unter Vorsitz von Professor Ernst Theodor Rietschel hat ihren Bericht über die Evaluation von insgesamt 13 Einrichtungen der nichtuniversitären Forschung in Bayern, die ausschließlich oder ganz überwiegend vom Freistaat finanziert werden, vorgelegt.

Wissenschaftsminister Heubisch hatte die Kommission vor eineinhalb Jahren ins Leben gerufen, um die Forschungseinrichtungen hinsichtlich interner struktureller und organisatorischer Fragen, ihrer wissenschaftlichen Produktivität, der eingesetzten Finanzmittel, ihrer strategischen Ausrichtung und ihrer Einbindung in das hochschulische und außeruniversitäre Umfeld begutachten zu lassen.

In einer ersten Einschätzung betont Heubisch: „Ich halte die nun vorliegenden Empfehlungen für ein herausragendes Beispiel gelungener Evaluationsarbeit. Sie bieten eine tragfähige Grundlage für eine wissenschaftsgeleitete, zukunftsweisende Reform eines wesentlichen Teils der nichtuniversitären Forschung in Bayern. Die Empfehlungen haben das Potenzial, als „Blaupause“ für die gesamte Akademienlandschaft deutschlandweite Strahlkraft zu entwickeln. Ich danke insbesondere dem Vorsitzenden und allen Kommissionsmitgliedern für ihren enormen Einsatz, namentlich auch Dr. Wolfgang Rohe, der von der Stiftung Mercator für diese Aufgabe freigestellt wurde und den Begutachtungsprozess in hervorragender Weise aufgesetzt und begleitet hat.“

Im Zentrum der Strukturempfehlungen steht die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW), der auf Basis einer Analyse der deutschen Akademienlandschaft eine Aufgabenstruktur zugeschrieben wird, die konsequent unter das Primat der Forschung gestellt ist. Dabei soll die Akademie der Wissenschaften als Arbeitsakademie gestärkt werden, ohne den Charakter als Gelehrtensozietät zu verlieren.

Prof. Rietschel, Past-Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, erläutert: „Die empfohlene Umorganisation ist tiefgreifend. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften soll dadurch zu einer institutionell modernen, vielfältig vernetzten und international wirkungsvollen Akademie werden, die auf Augenhöhe mit anderen großen nationalen Akademien wäre und an Sichtbarkeit gewönne. Die nichtuniversitäre bayerische Forschungslandschaft erhielte durch die Umsetzung der Empfehlungen eine signifikante Profilierung.“

Die institutionelle Zukunft der zweiten zentralen Einrichtung im Begutachtungsverfahren, den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, sieht die Expertenkommission in einer Aufnahme in die Bund-Länder-finanzierte Leibniz-Gemeinschaft. Dazu werden konkrete Vorbereitungsmaßnahmen empfohlen.

Zum weiteren Verfahren erklärt Heubisch: „Die Empfehlungen werden nun mit den betroffenen Einrichtungen diskutiert. Wir werden gemeinsam ausloten, was bei der jeweiligen Institution umgesetzt werden kann. Dazu erhalten die Einrichtungen zunächst Gelegenheit, sich ihre eigene Meinung zu den Empfehlungen zu bilden und Stellung zu nehmen. Auf Grundlage dieser Stellungnahmen werde ich die Empfehlungen im Einzelnen bewerten und dem Kabinett noch vor der Sommerpause eine erste Einschätzung geben. Verbindliche Umsetzungsmaßnahmen werden wir erst in der neuen Legislaturperiode ergreifen können.“

Den Evaluierungsbericht finden Sie: hier (PDF, 1.7 MB).

StMWFK, PM v. 20.03.2013