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StMWIVT: Zeil und Machnig: „Die Thüringer Strombrücke ist Deutschlands wichtigstes Energie-Infrastrukturprojekt“

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Nur gut zwei Wochen nachdem sich die Landesregierungen in Bayern und Thüringen erneut zur 380-kV-Höchstspannungsleitung zwischen Altenfeld im Thüringer Wald und Redwitz an der Rodach in Oberfranken bekannt haben, machen sich die beiden zuständigen Wirtschafts- und Energieminister Martin Zeil und Matthias Machnig vor Ort ein Bild vom Trassenverlauf.

„Der Leitung kommt eine herausragende Bedeutung für den Energieumstieg zu, weil das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld bei Schweinfurt Ende 2015 abgeschaltet wird – wie es ja gesetzlich festgelegt worden ist. Die Strombrücke wird insbesondere dazu dienen, Wind- und Grundlaststrom aus Ostdeutschland in die Verbrauchszentren im Süden Deutschlands zu übertragen. Wir arbeiten deshalb bei der Realisierung dieses Projekts eng zusammen“, heben Zeil und Machnig hervor.

„Im August 2012 war ich am südlichen Endpunkt der Leitung in Redwitz und habe den betroffenen Bürgermeistern und der Bürgerinitiative die Notwendigkeit des Projekts erläutert. Es freut mich, dass ich heute auf Anregung meines Thüringer Amtskollegen Matthias Machnig den Fortschritt der Bauarbeiten im zweiten Bauabschnitt und das Umspannwerk Altenfeld inmitten des schönen Thüringer Walds besichtigen kann. Gerade in solch einem sensiblen Bereich ist es wichtig, Wert auf eine möglichst schonende Einbindung in die Landschaft zu legen. Die Projektverantwortlichen haben uns heute erläutert, wie sie dafür auch im grenzüberschreitenden dritten Bauabschnitt Sorge tragen werden“, kommentiert Zeil.

„Wer ‚Ja’ sagt zur Energiewende, kann zum Netzausbau nicht ‚Nein’ sagen“, betont Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig.

Leistungsfähige Stromtrassen wie die 380-kV-Leitung durch Thüringen seien Voraussetzung für die Energiewende. Insgesamt geht der Netzentwicklungsplan 2012 von einem Neubaubedarf von insgesamt rund 2.800 Kilometer Leitungen aus. Hinzu kommen Optimierungs- und Verstärkungsmaßnahmen in bestehenden Trassen über eine Gesamtlänge von rund 2.900 Kilometern. Dabei sollten alle Vorhaben möglichst umweltschonend und unter intensiver Beteiligung der Bürger umgesetzt werden, fordert Machnig. Zudem müsse stets der Grundsatz ‚Ausbau vor Neubau‘ gelten.

Zur Realisierung der 380-kV-Leitung haben Bayern und Thüringen eine enge Zusammenarbeit vereinbart. So soll eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Vertretern der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und TenneT sowie den Landesregierungen eingesetzt werden, die den gesamten Planungs- und Bauprozess begleitet.

„Jetzt müssen wir auch im länderübergreifenden dritten Bauabschnitt unverzüglich das Planfeststellungsverfahren einleiten. Ich bin überzeugt, dass TenneT zügig und vollumfänglich die Planfeststellungsunterlagen für den oberfränkischen Teilabschnitt einreichen wird. Die Regierung von Oberfranken als Genehmigungsbehörde steht Gewehr bei Fuß für die Prüfung der Unterlagen“, verdeutlicht Zeil.

Für den Thüringer Bauabschnitt hat 50Hertz die Planfeststellungsunterlagen Ende März beim Thüringer Landesverwaltungsamt eingereicht.

Die 230 Kilometer lange 380-Kilovolt-Leitung von Lauchstädt in Sachsen-Anhalt bis nach Redwitz in Bayern – die so genannte „Thüringer Strombrücke“ – wurde vom Vorhabensträger, der 50Hertz Transmission GmbH, in drei Abschnitte unterteilt: Der erste Abschnitt der Leitung von Lauchstädt nach Vieselbach ist mit einer Länge von 76 Kilometern seit 18. Dezember 2008 in Betrieb. Der zweite Abschnitt Vieselbach – Altenfeld befindet sich im Bau. Für den in Thüringen liegenden Teil des dritten Abschnitts von Altenfeld bis zur Landesgrenze Bayern wurde das Raumordnungsverfahren am 20. Januar 2010 eröffnet und am 30. März 2011 abgeschlossen. Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren wurden von 50Hertz am 28. März 2013 beim Thüringer Landesverwaltungsamt eingereicht.

StMWIVT, PM v. 03.05.2013