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StMAS: Unzeitgemäße Rollenbilder über Bord werfen – 40 Jahre Bayerischer Landesfrauenrat (BayLFR)

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„40 Jahre Landesfrauenrat – 40 Jahre, in denen sich für Frauen in unserer Gesellschaft viel gewandelt hat. Man kann es kaum glauben, aber erst seit 1977 brauchen wir nicht mehr das Einverständnis unserer Männer, wenn wir erwerbstätig sein wollen. Wählen dürfen wir immerhin schon seit 1919 – davor waren Wahlen reine Männersache! Auch wenn wir nun nach dem Gesetz die volle Gleichberechtigung haben – das reale Leben muss noch nachkommen. Hier gibt es noch viel zu tun. Ich bin mir sicher, dass es dem Bayerischen Landesfrauenrat auch in den kommenden 40 Jahren nicht langweilig wird und er sich weiterhin in bewährter Weise engagiert und tatkräftig für die Verbesserung der Situation von Frauen einsetzt“, gratulierte Bayerns Frauenministerin Christine Haderthauer, zugleich Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Hildegund Rüger, Präsidentin des BayLFR, heute in München anlässlich eines Festaktes in der Bayerischen Staatskanzlei zum 40. Geburtstag des Landesfrauenrates.

Haderthauer weiter: „Der Schlüssel zur Gleichberechtigung ist das Auflösen unzeitgemäßer Rollenbilder! Noch immer wirken oft unbewusst veraltete Denkmuster und Rollenzuschreibungen, die für Frauen und Männer als ‚passend‘ angesehen werden, auf unser Handeln und wesentliche Lebensentscheidungen wie Berufswahl, Arbeitsverteilung in der Familie und vieles mehr. Genau diese überkommenen Rollenbilder sind Ursache, warum sich seit Jahren praktisch nichts tut bei der Entgeltlücke von 22 Prozent zwischen Männern und Frauen. Angesichts des demographischen Wandels können wir es uns nicht leisten, die Arbeit von Frauen schlechter zu bezahlen als die von Männern. Wir brauchen eine Neubewertung der typischen ‚Frauenberufe‘, bessere berufliche Aufstiegschancen für Frauen, familienfreundliche Arbeitsbedingungen und Männer, die sich stärker an der Familienarbeit beteiligen. Dazu müssen alle an einem Strang ziehen: Politik, Arbeitgeber und Tarifpartner. Aber auch die Frauen selbst müssen aktiv werden und bei ihren Arbeitgebern und Partnern auf mehr Gerechtigkeit im Berufs- und Familienleben pochen.“

1973 schlossen sich 30 Frauenverbände bzw. Frauengruppen gemischter Verbände zum Bayerischen Landesfrauenausschuss zusammen. Heute gehören dem Bayerischen Landesfrauenrat (BayLFR), 2009 umbenannt, 48 Landesverbände an. Er vertritt bayernweit mehr als 3 Millionen Frauen. Weitere Informationen zum BayLFR unter www.stmas.bayern.de/frauenrat.

StMAS, PM v. 07.06.2013