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Bayerischer Landkreistag: Kliniken in der Region überlebenswichtig

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Kreidl: Krankenhäuser im ländlichen Raum sichern die Notversorgung

„Kliniken in der Region dürfen nicht zur leichten Beute lebensferner Gesundheitspolitiker werden.“

Dies erklärte der Präsident des Bayerischen Landkreistags, Jakob Kreidl, zur aktuellen Diskussion um die Schließung von Krankenhäusern im Rahmen der Koalitionsverhandlungen.

Bei allen berechtigten Sparüberlegungen und der fachlichen Kritik an überflüssigen Operationen sollte man die besonderen Aufgaben der Kliniken im ländlichen Raum nicht aus dem Auge verlieren. Denn sie garantieren gemeinsam mit dem Rettungsdienst eine zeitnahe erste medizinische Notversorgung. Deshalb dürften nicht allein betriebswirtschaftliche Argumente, die sich nur an der relativ niedrigen Bettenzahl orientieren, die Entscheidungen beeinflussen. Die Existenz dieser Krankenhäuser sei außerdem vor dem Hintergrund einer immer schwierigeren ambulanten Versorgung zu sehen. Immer mehr Landarztpraxen werden aufgelöst, in besonders strukturschwachen Gebieten ist auch der Beginn eines Apothekensterbens zu beobachten.

Und mittlerweile berichten auch Zahnarztverbände über fehlenden Nachwuchs in dünn besiedelten Gebieten. Der Präsident des Landkreistags bezweifelt, ob mit höheren Honoraren oder amtlichen Regelungen allein die medizinische Versorgung in der Region dauerhaft gesichert werden kann. Denn eine Tatsache werde gerne übersehen: Die Heilberufe werden immer häufiger von Frauen ausgeübt. Für deren Lebenspartner gibt es aber zumeist keine ihrer Ausbildung entsprechenden Arbeitsplätze. Da bleibt man auch bei überschaubaren Einkommenseinbußen lieber in den Ballungszentren.

„Um die medizinische Versorgung in der Fläche zu sichern, muss das Leistungsangebot der Land-Krankenhäuser erweitert werden, auch um Aufgaben, die heute noch seltsam anmuten wie Apothekendienste und zahnärztliche Leistungen. Deshalb muss auch der Gesichtspunkt der Notversorgung bei der Standortentscheidung für eine Klinik grundsätzlich mit einbezogen werden“, so Jakob Kreidl.

Bei der anstehenden Neuregelung der Fallpauschalen im kommenden Jahr ist die Sonderrolle der Landkliniken zu berücksichtigen, die nicht effizient wirtschaften können und daher vor allem auf Zuschüsse der Landkreise angewiesen sind.

Bayerischer Landkreistag, PM v. 14.11.2013