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StMFLH: 450 Jahre Vermessung in Bayern – High-Tech-Behörde Vermessungsverwaltung gestaltet Digitalisierung Bayerns

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Mit seiner „Großen Karte von Baiern“ machte Philipp Apian 1563 das Herzogtum Bayern zum bestvermessenen Land der damals bekannten Welt. Bayern war Vorreiter der europäischen Kartographie.

„Auch für einen modernen Staat sind Karten heute eine wichtige, nicht mehr wegzudenkende Grundlage. Sie helfen in Notfällen den Unglücksort schnell zu finden, sind wichtige Grundlage bei Planungen und geben Rechtssicherheit bei Eigentumsverhältnissen an Grundstücken und Gebäuden“, stellte Finanzstaatssekretär Johannes Hintersberger in Vertretung von Dr. Markus Söder, Finanzminister, bei der Eröffnung der Ausstellung „Die Vermessung Bayerns – 450 Jahre Philipp Apians Große Karte“ in der Bayerischen Staatsbibliothek in München fest.

„Apians Karte ist nicht nur ein kulturhistorisches Gut und ein Meisterstück der Kartografie, sondern auch ein Kunstwerk, dessen genaueres Studieren Freude bereitet“, so Hintersberger.

Sie gilt als Wegweiser für die moderne Kartographie und kann so als Grundstein für die spätere Bayerische Vermessungsverwaltung bezeichnet werden. Diese befindet sich seit ihrer Gründung 1801 in einem permanenten Entwicklungsprozess und gilt heute als High-Tech-Verwaltung. Seit mehr als 50 Jahren arbeiten die Vermesser mit digitalen Daten und sind Experten im Umgang mit enormen digitalen Datenmengen. Dies zeigt sich auch beim Online-Angebot der Vermessungsverwaltung. Der BayernAtlas etwa stellt die über 70.000 Quadratkilometer Bayerns in vier Dimensionen – also in Raum und Zeit (historische Karten) kostenfrei im Internet dar: rund 1000 Landkarten mit 500.000 Kilometern an Straßen und Wegen, fünf Millionen Megabyte an Luftbildern, 25.000 Karten aus zwei Jahrhunderten und alle acht Millionen Gebäude Bayerns in 3D sowie mehr als 100 frei zugängliche Karten von Fachbehörden. Auch Apians „Große Karte von Baiern“ wurde pünktlich zum Beginn der Ausstellung in den BayernAtlas integriert.

Die IT-Kompetenz der Vermessungsverwaltung werde, so Hintersberger, in Zukunft noch stärker gefragt sein bei der Digitalisierung und beim Breitbandausbau – der Erschließung Bayerns mit schnellem Internet! Neben dem Breitbandausbau habe der Staat auch das Ziel, transparent zu sein und eigene Daten für den Bürger über Internet zugänglich zu machen. Selbstverständlich unter Beachtung des Datenschutzes. Viele Informationen, welche an bayerischen Behörden vorliegen, entfalteten ihre Aussagekraft erst in Verbindung mit einer Karte, zum Beispiel die Abgrenzung von Naturschutzgebieten.

Die Ausstellung kann vom 16. November 2013 bis 16.Februar 2014 bei freiem Eintritt in der Bayerischen Staatsbibliothek besucht werden. Von den Landtafeln Apians aus dem 16. Jahrhundert über künstlerische Karten als Kupferstiche bis hin zur volldigitalen Welt der heutigen Bayerischen Vermessungsverwaltung (BayernAtlas) werden die Meilensteine in der Entwicklung der Bayerischen Kartographie in den letzten 450 Jahren erlebbar gemacht.

StMFLH, PM v. 15.11.2013