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StMWMET: Universität Würzburg startet Kleinstsatelliten UWE-3

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Bayerns Technologieministerin Ilse Aigner gratuliert der Universität Würzburg zum Start ihres dritten Kleinstsatelliten:

„Dieses Experiment demonstriert die Stärke Bayerns in der Entwicklung neuer Raumfahrt-Technologien und trägt dazu bei, Unterfranken auch in Zukunft einen Platz in der Spitzenklasse der europäischen Luft- und Raumfahrt-Standorte zu sichern. Ich gratuliere Prof. Klaus Schilling und seinem Team zu diesem großartigen Erfolg und wünsche ihnen eine erfolgreiche Mission.“

Heute startete planmäßig um 8.10 Uhr eine russische Dnepr-Rakete vom Kosmodrom Yasni in Südrussland. An Bord hat sie, als kleinen Teil ihrer Fracht, den Universität-Würzburg Experimentalsatellit 3 (UWE-3).

Aigner erklärt: „Dieser winzige würfelförmige Satellit mit einer Kantenlänge von nur zehn Zentimetern bringt auf kleinstem Raum fast alles mit, was einen Satelliten heute ausmacht. Es fehlt eigentlich nur noch ein eigener Antrieb für die Positionskontrolle. Dieser Antrieb wird für UWE-4 gerade mit Geldern aus dem Bayerischen Raumfahrtförderprogramm entwickelt. Bayern unterstützt damit den Übergang von teuren Großsatelliten zu Schwärmen aus diesen Kleinstsatelliten mit ganz neuen Einsatzmöglichkeiten.“

Kleinstsatelliten wie die UWE-Familie werden bislang vor allem für kostengünstige Experimente eingesetzt. Sie eröffnen aber eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, z.B. in der Meteorologie, der Erderkundung und der Kommunikation. In der Raumfahrttechnik zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab, wie er aus der Informationstechnik der 1970er Jahren bekannt ist. Damals war es der Schritt von Großrechnern hin zu dezentralen PCs. Heute ist es der Übergang von multifunktionalen Großsatelliten zu Schwärmen von Kleinstsatelliten die weitgehend autonom miteinander kooperieren. Ihr Gewicht beträgt oft nicht mehr als ein Kilogramm bei einer Kantenlänge von rund zehn Zentimetern. Diese kleine Bauweise stellt höchste Anforderungen an Hard- und Software, die am Lehrstuhl von Prof. Schilling durch innovative Ansätze gelöst werden.

UWE-3 soll nach seinem Start in 600 Kilometern Höhe ausgesetzt werden. Die Universität Würzburg erwartete die ersten gut verwertbaren Signale gut drei Stunden nach dem Start, um 11.30 Uhr. Aufgrund der recht niedrigen Umlaufbahn schafft UWE-3 täglich etwa 15 Erdumläufe. Dabei wird er allerdings nur zwei Mal täglich für je zehn Minuten mit der Bodenstation an der Universität Würzburg Kontakt aufnehmen können. In der Zwischenzeit funktioniert er autonom. Aus Kostengründen wurde UWE-3 nicht aus Bauteilen konstruiert, die den extremen Bedingungen im Orbit dauerhaft standhalten (keine strahlungsharten Bauteile). Deshalb wird vorerst nur mit einer Betriebsdauer von drei Monaten gerechnet. UWE-1 und UWE-2 hatten aber noch deutlich länger Signale gesendet.

StMWMET, PM v. 21.11.2013