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StMBKWK: 62,8 Millionen Euro für bayerische Spitzenwissenschaftler im DFG-Programm Sonderforschungsbereiche; Transregio

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Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle: „Ergebnis bestätigt Spitzenstellung bayerischer Universitäten in der Forschung“

Auf der diesjährigen Herbstsitzung des Bewilligungsausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) waren bayerische Wissenschaftler mit Forschungsanträgen in Höhe von insgesamt 62,8 Millionen Euro überdurchschnittlich erfolgreich. Auf der gestrigen Sitzung hat die DFG neun neue Sonderforschungsbereiche (SFB) und Transregio (TRR) für eine erste Förderperiode von zunächst drei Jahren und neun Monaten eingerichtet. Zusätzlich bewilligte der Ausschuss die Verlängerung von 23 Sonderforschungsbereichen für jeweils eine weitere Förderperiode von vier Jahren. Auf den Freistaat Bayern entfielen dabei eine Neueinrichtung und sechs erfolgreiche Fortsetzungsanträge. In allen sieben Fällen haben bayerische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die prestigeträchtige Sprecherschaft des Gesamtverbundes inne.

Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle ist über das herausragende Abschneiden der bayerischen Wissenschaftler hochzufrieden: „Das Ergebnis belegt erneut die Spitzenstellung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Technischen Universität München im bundesweiten Vergleich. Die erfolgreichen Anträge der Universitäten Augsburg, Würzburg und Regensburg zeigen aber sehr eindrücklich, dass Universitäten in allen Teilen Bayerns Spitzenforschung betreiben.“

Sonderforschungsbereiche werden nach einem strengen Begutachtungsverfahren mit hohen Qualitätsanforderungen vergeben, müssen international sichtbar sein und bedeuten für die Universitäten einen beträchtlichen Zuwachs an Stellen und Mitteln für den jeweiligen Forschungsbereich.

„Besonders freut mich das Ergebnis diesmal für Regensburg“, so Spaenle weiter.

Die Universität war mit einer Neueinrichtung und zwei Fortsetzungsanträgen erfolgreich.

„Hier zeigt sich, dass eine profilbildende Schwerpunktsetzung sowie eine konsequente Berufungspolitik auch an einer kleineren Universität in der Region zu herausragenden Forschungskonsortien führen können.“

Die Gutachter würdigten bei den Anträgen der LMU, der TU München und der Universität Augsburg ausdrücklich die enge Zusammenarbeit mit Einrichtungen der außeruniversitären Forschung wie der Helmholtz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft.

„Dies zeigt, Spitzenzentren der Wissenschaft entwickeln sich dort am effektivsten, wo institutionelle und administrative Hürden überwunden werden. Insgesamt ist die große fachliche Breite der Spitzenforschung in allen Regionen Bayerns beeindruckend“, so Spaenle weiter.

Thematisch gehören die bewilligten bayerischen Vorhaben in die Bereiche der Arithmetischen Geometrie und Globalen Analysis, der Festkörper- und Biophysik, der Kardiologie, Immunologie und Nephrologie sowie der Neurowissenschaften.

Zur Vorbereitung der nächsten Entscheidungssitzung im Mai 2014 werden neun weiteren SFB mit bayerischer Beteiligung in den nächsten Wochen und Monaten vor Ort von internationalen Experten begutachtet.

Im Einzelnen wurde neu eingerichtet (Titel; Universität; Sprecher, Fördermittel):

1. SFB 1085 Höhere Invarianten – Wechselwirkungen zwischen Arithmetischer Geometrie und Globaler Analysis; Regensburg; Sprecher: Prof. Guido Kings, rund 5,8 Mio. €

Fortgesetzt werden:

2. TRR 80 Von elektronischen Korrelationen zur Funktionalität; Augsburg/TUM; Sprecher Prof. Alois Loidl, rund 8,7 Mio. Euro

3. SFB 688 Mechanismen und Bildgebung von Zell-Zell-Wechselwirkungen im kardiovaskulären System; Würzburg; Sprecher: Prof. Bernhard Nieswandt, rund 9,8 Mio. Euro

4. SFB 689 Spinphänomene in reduzierten Dimensionen; Regensburg; Sprecher: Prof. Dieter Weiss, rund 9,7 Mio. Euro

5. SFB 699 Strukturelle, physiologische und molekulare Grundlagen der Nierenfunktion; Regensburg; Sprecher: Prof. Armin Kurtz, rund 8,8 Mio. Euro

6. SFB 863 Kräfte in biomolekularen Systemen; TUM; Sprecher: Prof. Matthias Rief; rund 9,8 Mio. Euro

7. SFB 870 Bildung und Funktion neuronaler Schaltkreise; München, LMU; Sprecher: Prof. Benedikt Grothe, rund 10,2 Mio. Euro

Sonderforschungsbereiche (SFB) sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren (in der Regel drei mal vier Jahre) angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Der klassische Sonderforschungsbereich (SFB) wird in der Regel von einer Hochschule beantragt. Der SFB-Transregio (TRR) wird von mehreren (in der Regel bis zu drei) Hochschulen gemeinsam beantragt. Die Förderung ermöglicht eine enge überregionale Kooperation zwischen Hochschulen und den dort Forschenden sowie eine Vernetzung und gemeinsame Nutzung der Ressourcen. Für SFB/TRR stehen im Haushalt der DFG insgesamt jährlich rund 500 Millionen Euro zur Verfügung. Die DFG fördert damit ab April 2014 insgesamt 235 Sonderforschungsbereiche.

StMBKWK, PM v. 22.11.2013