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Landtag: Ausschuss für Wissenschaft und Kunst – Staatsminister stellt Schwerpunkte der 17. Wahlperiode vor

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„Kultur und Kunst sind Teil der Daseinsvorsorge“, hat Ludwig Spaenle am 27. November 2013 vor dem Ausschuss für Wissenschaft und Kunst klargestellt. Der Staatsminister gab den Abgeordneten einen Überblick über die Themen, die sein neu zusammengesetztes Ressort in den kommenden fünf Jahren auf der Agenda hat.

Um die Qualität des Wissenschaftsstandorts Bayern zu erhalten, gelte es in dieser Legislaturperiode, die erreichte Exzellenz in Wissenschaft und Forschung zu erhalten und zu erweitern, sagte er. Kern des Wissenschaftsbetriebes seien die Hochschulen. Um Exzellenz in der Lehre zu fördern, brauche es mehr Geld und die Mitwirkung der Studierenden.

Die Begabtenförderung in Bayern müsse nicht nur so früh wie möglich einsetzen, sondern auch über die Grenzen der Institutionen hinaus funktionieren. Je früher Begabung erkannt werde, umso leichter könnten Begabte unabhängig von ihrer sozialen Prägung gefördert werden. Aber beim Wechsel von der Grundschule auf eine höhere Schule oder von dort auf eine Hochschule gehe viel Erfahrung verloren. Des Weiteren müsse der Exzellenz-Begriff auch auf die wissenschaftliche Infrastruktur ausgedehnt werden, vor allem im Hinblick auf die Universitätsklinken.

Der Minister betonte außerdem, wie wichtig Kulturangebot und kulturelle Bildung für die Identität Bayerns sind. Das Land brauche kulturelle Einrichtungen von Weltrang und dürfe gleichzeitig die Region nicht vernachlässigen. Das staatliche Kulturangebot müsse weiter in die Fläche getragen werden, zum Beispiel, indem man Zweigmuseen weiterentwickle.

Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Oliver Jörg (CSU) dankte dem Minister für den Einblick in die kommenden Legislaturperiode. Wissenschaft und Lehre müssten in die Region gebracht werden, sagte er. Positive Beispiele wie am Hochschulstandort Deggendorf gelte es für ganz Bayern zu adaptieren. Isabell Zacharias (SPD) wünschte sich vom Minister eine Aussage zur Frauenförderung an den Hochschulen. Diese sei noch immer vernachlässigt. Eine Exzellenzstrategie sei wichtig, doch müsse sie in der Fläche wirksam sein, sagte Rosi Steinberger (Bündnis 90/Die Grünen).

Der Ausschussvorsitzende Prof. Dr. Michael Piazolo (FREIE WÄHLER) dankte Ludwig Spaenle für den „Appetizer“ auf die nächsten fünf Jahre. Er frage den Minister, welche Pläne es für die begehrten Masterstudiengänge in Bayern gebe. Es gebe genug Plätze, nur ein Bruchteil sei zulassungsbeschränkt, versicherte der Minister und verwies auf das Masterprogramm der Staatsregierung. Frauenförderung sei im Hochschulbetrieb mit seinen vielen befristeten Stellen schwierig, antwortete er der SPD. Er sei „sehr froh“, dass die Große Koalition sich in der Nacht zuvor auf das Kaskadenmodell zur Frauenförderung geeinigt habe, nach dem sich der Frauenanteil in jeder Karrierestufe an der darunterliegenden orientiert.

Bayerischer Landtag, Aktuelles – Aus den Ausschüssen v. 27.11.2013 (Anna Schmid)