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StMBKWK: Acht Realschulen aus ganz Bayern erhalten MINT21-Förderpreis 2013 für gelungene Projekte

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Ministerialdirektor Dr. Peter Müller zeichnet zusammen mit vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und bbw e.V.-Hauptgeschäftsführer Herbert Loebe Schulprojekte zur MINT Förderung aus

Acht bayerische Realschulen sind heute mit dem MINT21-Förderpreis für besonders kreative Projekte geehrt worden, mit denen sie junge Menschen für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) ansprechen. Ministerialdirektor Dr. Peter Müller vom Bayerischen Bildungsministerium, vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und bbw e.V.-Hauptgeschäftsführer Herbert Loebe überreichten die mit je 500 Euro dotierten Preise heute in München.

Dr. Peter Müller lobte bei der Veranstaltung das Engagement der Schulen für ihre Schülerinnen und Schüler:

„Der MINT-Bereich bietet schöne und gleichzeitig zukunftsfeste Berufe für junge Menschen. Daher ist es wichtig, die Schülerinnen und Schüler bereits früh für die spannenden Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern und ihnen die Scheu vor der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Aufgabenstellungen zu nehmen. Den Preisträgerschulen ist dies in ihren Projekten vorbildlich gelungen.“

Bertram Brossardt erklärte:

„Laut der vbw-Studie ‚Arbeitslandschaft 2035′ werden in Bayern 2020 rund 230.000 Fachkräfte fehlen. In der Metall- und Elektroindustrie ist der Fachkräftemangel bereits heute spürbar. Vor diesem Hintergrund brauchen wir mehr Schüler und vor allem Schülerinnen, die sich für den MINT-Bereich begeistern und den mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Zweig wählen. Die MINT²¹-Initiative an Bayerischen Realschulen ist aus Sicht der Wirtschaft der richtige Ansatz, um die Begabungen der Jugendlichen zu erkennen und zu fördern und ihr Interesse für technische Berufe zu wecken. Realschul-Absolventen haben sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz in der M+E-Industrie. Er bietet eine gute Vergütung und beste Karrierechancen.“

Herbert Loebe betonte:

„Wir wollen junge Menschen durch die MINT²¹-Initiative für die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer begeistern und für die Zukunftsberufe, wie es sie z.B. in der Informationstechnik gibt, vorbereiten. In den Projekten haben die Schülerinnen und Schüler wieder ein sehr hohes Maß an Eigenaktivität und Kreativität entwickelt.“

Die acht Preisträgerschulen 2013 sind:

  • Realschule Herrsching
  • Johann-Rieder-Realschule, Rosenheim
  • Stefan-Krumenauer-Realschule, Eggenfelden
  • Realschule Vohenstrauß
  • Georg-Hartmann-Realschule, Forchheim
  • Realschule Wassertrüdingen
  • Realschule Marktheidenfeld
  • Realschule Marktoberdorf

Die Initiative MINT21

Die ausgezeichneten Schulen gehören zu den derzeit 49 Netzwerkschulen der Initiative MINT21. Diese wurde 2010 als Teil der Initiative Realschule 21 gestartet, um das besondere Profil der Schulart Realschule weiter zu schärfen und den Unterricht in den MINT-Fächern an bayerischen Realschulen weiterzuentwickeln. Ziel der Initiative MINT21 ist es, die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im MINT-Bereich zu stärken und sie so sowohl auf anspruchsvolle Berufsausbildungen als auch auf die schulische Weiterbildung bis hin zur Hochschulreife noch besser vorzubereiten.

Mit dem MINT²¹- Förderpreis werden bereits zum dritten Mal Realschulen geehrt, die sich im Rahmen der Initiative mit besonderen Projekten um die MINT-Fächer und ihre Vermittlung an die Schülerinnen und Schüler bemühen. Die Maßnahmen zur MINT-Förderung werden von der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. unterstützt.

Weitere Informationen zu den besonderen Maßnahmen der acht Realschulen, die den MINT21-Förderpreis 2013 erhalten

Realschule Herrsching: „Technik für Mädchen“

Mädchen der Jahrgangsstufen 5 und 6 können hier das Fach „Technik für Mädchen“ besuchen. Dieses freiwillige Unterrichtsangebot weckt und fördert das Interesse der Mädchen für die Naturwissenschaften und Technik nachhaltig. Durch das eigene Experimentieren in kleinen Gruppen wuchs das Vertrauen der Schülerinnen in ihre eigenen naturwissenschaftlichen Fähigkeiten und Potenziale.

Johann-Rieder-Realschule, Rosenheim: „Was das Zeug hält“

Schülerinnen und Schüler haben für den Wettbewerb „Was das Zeug hält – Leichtbau-Brücken“ der Hochschule Rosenheim Brückenmodelle entworfen und diese aus Papier und Pappe gefertigt. Die Brücken sollten besonders stabil sein und gleichzeitig ein ansprechendes Design aufweisen. In Kleingruppen bauten die Teilnehmer mit ihrem gemeinsamen technischem Verständnis und konstruktivem Wissen sowie Kreativität, Teamgeist und handwerklichem Know-how Brückenmodelle, die anschließend auf ihre Belastbarkeit getestet wurden.

Stefan-Krumenauer-Realschule, Eggenfelden: „Chemische Übungen für Forscher: Hinführung zum experimentellen Arbeiten“

Hier wurden in den Jahrgangsstufen 5 und 6 Forscherklassen eingerichtet, in denen die Schülerinnen und Schüler schrittweise an das Experimentieren mit einfachen Werkzeugen und Geräten herangeführt wurden. Ab der folgenden Jahrgangsstufe lernten sie mit immer komplexeren Versuchsaufbauten zu arbeiten und erprobten beispielsweise verschiedene Trennverfahren mit Alltagsgegenständen. Der Höhepunkt des Forscherunterrichts war die eigenständige Herstellung einer Hautcreme.

Realschule Vohenstrauß: „Naturwissenschaftliche Frühförderung“

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 sammelten Erfahrungen mit Computeranwendungen zur Präsentation und Bildbearbeitung. Sie überprüften zudem beispielhaft Informationen aus dem Internet auf ihren Wahrheitsgehalt. Beim Projekt „CSI Vohenstrauß – Mord oder Unfall“ arbeiteten die Schülerinnen und Schüler als Forensiker und untersuchten mit Hilfe chemischer Experimente Tatortproben und Faserspuren.

Georg-Hartmann-Realschule, Forchheim: „Experimentierkasten“

Im Rahmen einer Projektarbeit stellte eine 9. Klasse Experimentierkästen mit Versuchsanleitungen, physikalische Erklärungen und Feedbackbögen für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 her. Jede Gruppe präsentierte abschließend ihren Experimentierkasten im Technikkurs, der an der Schule für die Jahrgangsstufe 5 angeboten wird.

Realschule Wassertrüdingen: „MINT-Tage“

Für die Schülerinnen und Schüler der Unter- und Mittelstufe fand hier je ein sogenannter MINT-Tag statt. Am ersten Tag konnten die Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 7 an verschiedenen Stationen MINT-spezifische Inhalte kennenlernen und selbstständig Experimente durchführen. Am zweiten Projekttag stellten externe Partner Schülern der Jahrgangsstufen 8 und 9 unterschiedliche Ausbildungsberufe vor. Dabei konnten die jungen Menschen auch berufsspezifische Tätigkeiten wie z.B. Metallbearbeitung selbst ausprobieren.

Realschule Marktheidenfeld: „Forschen – Entwickeln – Verbessern“

Hier konnten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 im Technikunterrricht erste Erfahrungen mit Lego-Roboter sammeln und in den folgenden beiden Jahrgangsstufen ihre Kenntnisse im Programmieren vertiefen und einfache Problemstellungen des Alltags durch einen Roboter ausführen lassen. Anschließend hatten sie die Möglichkeit, ein Projekt bis zur Jahrgangsstufe 10 weiterzuentwickeln. Dabei arbeiteten sie beispielsweise auch in der Lehrwerkstatt eines örtlichen Unternehmens.

Realschule Marktoberdorf: „Naturwissenschaftliche Übungen für Mädchen“

Im Rahmen des Projekts „Naturwissenschaftliche Übungen für Mädchen der Jahrgangsstufen 5 und 6“ lernten die Teilnehmerinnen verschiedene Experimentierregeln kennen, um damit zu den Themen Luft, Wasser, Stofferkennung, Stofftrennung, Salze, Oberflächenspannung, Nahrungsmittel und Verbrennung selbstständig Versuche durchzuführen. Die Schülerinnen fanden Erklärungen auf Fragen wie „Warum sprudelt Brausepulver?“ und konnten entdecken, welche chemischen Vorgänge bei der Herstellung von Gummibärchen und Schokolade eine Rolle spielen.

StMBKWK, PM v. 11.12.2013