Aktuelles

StMGP & StMUV: Bayerische Kliniken setzen Maßstäbe bei Klimaschutz und Energieeffizienz

©pixelkorn - stock.adobe.com

7 Kliniken erhalten neue Auszeichnung „Green Hospital Bayern“

Das Krankenhaus von morgen stellt den Patienten in den Mittelpunkt und ist gleichzeitig ökologisch ausgerichtet und leistungsstark. Das betonten die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml und der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der erstmaligen Auszeichnung von sieben bayerischen Kliniken zum „Green Hospital Bayern“:

„Mit der Auszeichnung wird das besondere Engagement der bayerischen Kliniken für den Umwelt- und Ressourcenschutz gewürdigt. Die Preisträger haben den Gedanken der Nachhaltigkeit vorbildlich verwirklicht. Sie setzen Maßstäbe sowohl in medizinischer als auch ökologischer Sicht, speziell im Klimaschutz und bei der Energieeffizienz.“

Die Bayerische Staatsregierung will mit dem Green Hospital-Projekt auf Dauer Spitzenmedizin im Freistaat mit wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten vereinen. Der Energiebedarf der Krankenhäuser sowie die im Betrieb anfallenden Emissionen können so kontinuierlich reduziert werden. Dazu sollen anstehende Krankenhausbauvorhaben mit ökologischen Zielsetzungen verbunden werden. Für bayerische Kliniken bestehen Einsparchancen im Energiebereich von rund 1 Million Tonnen CO2 jährlich. Damit könnten jährlich Kosten in Höhe von rund 105 Millionen Euro und damit etwa 1.400 Euro pro Bett eingespart werden.

Verwirklicht wird das Projekt über zwei Ansätze: die „Green Hospital Initiative Bayern“ und das Leuchtturmprojekt „Green Hospital Lichtenfels“. Der komplette Neubau des Klinikums Lichtenfels wird neben 78 Millionen Euro Baukostenförderung mit zusätzlichen Fördermitteln in Höhe von 8 Millionen Euro im Rahmen der Initiative „Aufbruch Bayern“ unterstützt. Im Vergleich zum Altbau werden rund 74 Prozent CO2 eingespart und der Heizenergieverbrauch um über 50 Prozent reduziert. Die flächendeckende Umsetzung des „Green Hospital“-Gedankens im gesamten Freistaat wird außerdem mit einer Best-Practice-Datenbank sowie der Auszeichnung „Green Hospital Bayern“ gefördert.

Huml und Huber bekräftigten: „Green Hospital bringt höchste Standards für die Patienten mit Umweltschutz zusammen. Patienten und Umwelt gehen so Hand in Hand in eine bestmögliche und ressourcenschonende Versorgung der Zukunft.“

Die Auszeichnung „Green Hospital“ erhalten:

  • Amberg, Klinikum St. Marien, für eine nachhaltige Energieversorgung und die Einbeziehung ökologischer Maßstäbe in anstehende Baumaßnahmen. Highlights sind eine eigene großflächige Solaranlage, ein eigenes Blockheizkraftwerk sowie 3-fach verglaste Fenster mit höchsten Anforderungen an den Wärmeschutz.
  • Gunzenhausen, Klinikum Altmühlfranken, für eine vorbildliche Energieversorgung und ein nachhaltiges Gesamtkonzept mit dem Ziel eines möglichst umfassenden Erhalts der vorhandenen Bausubstanz sowie einer flächenschonenden baulichen Ergänzung. Highlights sind eine Brennwert-Doppelkesselanlage und ein Holzhackschnitzelkraftwerk mit zusammen über 1.000 kW thermischer Leistung sowie ein mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftmodul.
  • Günzburg, Bezirkskrankenhaus, für eine umweltgerechte Ausrichtung bei anstehenden Baumaßnahmen und ein seit 2005 bestehendes Umweltmanagementsystem nach EMAS. Highlights sind technische Maßnahmen zur Reduzierung des Energieaufwands in der Wäscherei, ein Neubau der Psychiatrischen Institutsambulanz in Holzbauweise sowie eine Beteiligung am Projekt „Zusammen Wachsen Arbeiten Gestalten“ für eine generationengerechte Arbeitsgestaltung.
  • Kaufbeuren, Bezirkskrankenhaus, für das bereits im Jahr 2000 eingeführte und kontinuierlich fortgeführte Umweltmanagementsystem nach EMAS und eine innovative, unter ökologischen Gesichtspunkten sinnvolle Betriebsorganisation. Highlights sind ein Biomasseheizkraftwerk auf dem Krankenhausgrundstück sowie eine energiesparende dezentrale Warmwasseraufbereitung.
  • Nürnberg, Klinikum, Betriebsstelle Süd, Herz-Gefäß-Zentrum, für einen funktionalen Neubau mit optimaler Sonnenlichtverwertung und umweltgerechter Ausstattung sowie optimierter Energieversorgung. Highlights sind eine eigene Solaranlage sowie hochgedämmte Warmwassertrassen.
  • Würzburg, Juliusspital, für eine effizientere Energienutzung und damit einhergehender Senkung des Energieverbrauchs. Bei der Ausstattung des Krankenhauses wird ebenfalls großer Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gelegt. Highlights sind eine Einbindung des Krankenhauses in das Fernwärmenetz der Stadt Würzburg sowie eigene Energiepaten, die die Mitarbeiter zu energieeffizientem Verhalten motivieren.
  • Würzburg, Klinik am Greinberg, für einen umweltgerecht gestalteten Neubau zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Schwer- und Mehrfachbehinderung und psychischer Störung. Highlights sind eine eigene Solaranlage sowie eine Wärmepumpe mit 10 Erdsonden und ein Klein-Blockheizkraftwerk.

StMGP & StMUV, PM v. 16.12.2013