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StMUV: Thalhamer Moos ist Naturschatz von großer Bedeutung für Artenvielfalt in Bayern – Bundes-Auszeichnung für Umweltbildungsprojekt im Isental

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Der Erhalt der natürlichen Lebensräume und die Bewahrung heimischer Ökosysteme für kommende Generationen ist ein Schwerpunkt der bayerischen Umweltpolitik. Dem Schutz der bayerischen Moore kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Dies sagte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der Übergabe des Bundespreises UN-Dekade Biologische Vielfalt an den „Treffpunkt Wildland“ im Landkreis Mühldorf:

„Moore gehören zu den wertvollsten Lebensräumen für seltene Tiere und Pflanzen. Sie sind charakteristisch für das bayerische Landschaftsbild und unverzichtbarer Bestandteil unseres Naturerbes. Deshalb wollen wir sie nachhaltig schützen.“

Huber betonte weiter, durch Ablagerung von Pflanzenresten im Torf seien Moore als Kohlenstoffspeicher trotz wesentlich kleinerer Fläche mindestens so bedeutsam wie Wälder. Intakte Moore würden somit wesentlich zum Klimaschutz beitragen. Nach der Renaturierung von Niedermooren könnten jährlich etwa 30 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr eingespart werden.

Huber: „Bis zum Jahr 2020 wollen wir im Rahmen des Klimaprogramms mindestens 50 Moore renaturieren.“

Die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt verliehene Auszeichnung erhält das Projekt der Wildland-Stiftung-Bayern des Bayerischen Jagdverbands für das vorbildliche Engagement zur Verbesserung der biologischen Vielfalt sowie für die Stärkung des gesellschaftlichen Bewusstseins durch ein entsprechendes Umweltbildungsangebot.

„Beim Naturschutz setzen wir auf das große Engagement der Menschen vor Ort. Mit ihrem Einsatz leben sie vor, wie man Verantwortung für die Natur übernimmt und begeistern so andere Menschen für ihre Umwelt“, sagte Huber.

Der Bundespreis sei deshalb eine bedeutende Würdigung der vor allem ehrenamtlichen Leistungen im Natur- und Umweltschutz.

Mit einer Fläche von 236 Hektar ist das Thalhamer Moos ein überregional bedeutsames Feuchtgebiet und wertvoller Lebensraum von gefährdeten Arten wie Bekassine, Kiebitz, Blaukehlchen sowie Hellem und Dunklem Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Neben der naturschutzfachlichen Betreuung des Thalhamer Moos ist ein Schwerpunkt des „Treffpunkt Wildland“ die Umweltbildung. Die Wildland-Stiftung-Bayern bietet insbesondere Schulklassen Natur-Führungen in das Moor an, bei denen sie die Natur erleben können und die Bedeutung der Artenvielfalt erlernen können. Dabei kooperiert das Projekt mit dem Schullandheim „Haus Sudetenland“ in Waldkraiburg. Ein besonderes Highlight ist der Naturerlebnis-Pfad „Na-Wu-Ku“, der den Besucher die Naturschönheiten mit allen Sinnen wahrnehmen lässt.

Das in den 1920er Jahren zur Streu- und Torfgewinnung genutzte Niedermoor wurde in den Jahren 2000 bis 2004 im Rahmen eines BayernNetz Natur-Projekts durch die Wildland-Stiftung-Bayern renaturiert. Die Renaturierungsmaßnahmen wurden vom Freistaat Bayern und dem Bayerischen Naturschutzfonds mit rund 180.000 Euro unterstützt. Seit 2004 gehört das Thalhamer Moos als Bestandteil des FFH-Gebietes „Isental mit Nebenbächen“ zum europäischen Schutzgebietssystem Natura 2000.

Weitere Informationen im Internet unter:

  • http://q.bayern.de/baynetznatur
  • www.lfu.bayern.de/natur/moorschutz/index.htm

StMUV, PM v. 23.01.2014