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StMBKWK: Auf den Spuren der polynesischen Reisenden von Samoa bis nach Deutschland – Sonderausstellung im Münchner Völkerkundemuseum eröffnet

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Exponate zur deutsch-samoanischen Geschichte sind bis zum 5. Oktober zu sehen – Wissenschafts- und Kunststaatssekretär Sibler: „Ausstellung fördert Bewusstsein für die historischen Berührungspunkte der deutschen und samoanischen Kultur“

„Die Ausstellung zu den Samoa-Völkerschauen nimmt den Besucher mit auf eine Zeitreise vom Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland bis in das Samoa der Gegenwart“, betonte Wissenschafts- und Kunststaatssekretär Bernd Sibler heute im Staatlichen Museum für Völkerkunde in München.

Gemeinsam mit dem Staatsoberhaupt von Samoa, Seiner Hoheit Tui Atua Tupua Tamasese Efi, eröffnete er dort die Sonderausstellung „From Samoa with love? Samoa-Völkerschauen im Deutschen Kaiserreich. Eine Spurensuche“.

Die Ausstellung folgt den Spuren der polynesischen Reisenden von Samoa, einem Inselstaat im südwestlichen Pazifik, bis nach Deutschland. Grundpfeiler der samoanischen Kultur und die deutsch-samoanische Kolonialgeschichte werden dabei ebenso behandelt wie das Phänomen Völkerschau als Form des europäischen Unterhaltungsgeschäfts um 1900. Die Exponate, darunter historische Originalfotos, Ethnographica und Werke der Gegenwartskunst, sind zunächst bis zum 5. Oktober in München zu sehen. Anschließend geht „From Samoa with love?“ in Teilen als Wanderausstellung weiter nach Neuseeland und Samoa.

„Lernort für die interkulturelle Verständigung“

Staatssekretär Bernd Sibler bezeichnete die Ausstellung als einen „wichtigen Lernort für die interkulturelle Verständigung“. Sie bringe sowohl die deutsche als auch die samoanische Perspektive zur Geltung.

„Die Ausstellung fördert das Bewusstsein für die historischen Berührungspunkte der deutschen und samoanischen Kultur. Dazu gehören neben dem fragwürdigen Phänomen der Völkerschau auch die gemeinsame Geschichte von Bayern und Samoa“, so der Staatssekretär.

Die Beziehungen zwischen Samoa und Bayern reichen bis vor Beginn der deutschen Kolonialzeit auf der Inselgruppe zurück. Einige der Exponate stammen beispielsweise vom ehemaligen Präsidenten von Apia Johannes Raffel, der sich Ende des 19. Jahrhunderts in München niederließ. Weitere Ausstellungsstücke sind Präsente des Hohen Häuptlings Tupua Tamasese Lealofi, die dieser Prinzregent Luitpold bei einem Treffen überreicht hatte. Auch Werke der Gegenwart sind zu sehen: Der samoanischstämmige Künstler Michel Tuffery ließ sich von den Völkerschaureisen zu seinen Arbeiten inspirieren.

Weitere Informationen zur Ausstellung: www.voelkerkundemuseum-muenchen.de

StMBKWK, PM v. 30.01.2014