„Die meisten Verletzungen von Kindern entstehen unbeabsichtigt beim Spielen, Toben oder bei einem Sturz. Aber es gibt auch Verletzungen, die einen schrecklichen Hintergrund haben: körperliche oder sexuelle Gewalt. Rechtsmediziner sind darauf spezialisiert, die wahren Ursachen solcher Verletzungen zu erkennen und einen Verdacht entweder zu erhärten oder aber zu entkräften. Deshalb haben wir uns zur Stärkung des Kinderschutzes in Bayern schon 2011 Experten des Institutes für Rechtsmedizin der LMU München mit ins Boot geholt. Die bayernweite Kinderschutzambulanz gewährt Ärzten und Jugendämtern kompetente Unterstützung bei der Bewertung der Hintergründe einer Verletzung. Die Kinderschutzambulanz ist mittlerweile zu einem unverzichtbaren Kompetenzzentrum beim Kinderschutz geworden. Deshalb werden wir die wichtige Arbeit der Kinderschutzambulanz auch in den nächsten vier Jahren mit rund 1,7 Millionen Euro unterstützen“, so Bayerns Familienministerin Emilia Müller heute in München.
Bei Verdacht auf körperliche Misshandlung oder sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen ist die bayernweite Kinderschutzambulanz am Institut für Rechtsmedizin der LMU München kompetente Anlaufstelle, insbesondere für Ärzte sowie für Jugendämter. Kinder und Jugendliche werden schnell, umfassend und kostenlos untersucht, Verletzungen dokumentiert und Beweismittel und Spuren gesichert. Über www.remed-online.de, dem konsiliarischen Online-Dienst der Kinderschutzambulanz, können Ärzte sowie Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe zudem Beratung und Informationen erhalten. Darüber hinaus führt die Kinderschutzambulanz auf der Grundlage des Leitfadens des Bayerischen Familienministeriums „Gewalt gegen Kinder und Jugendliche – Erkennen und Handeln“ (www.aerzteleitfaden.bayern.de) interdisziplinäre Qualifizierungs- und Fortbildungsveranstaltungen durch und trägt somit dazu bei, dass landesweit einheitliche Qualitätsstandards gewährleistet sind.
Umfassende Informationen zur bayerischen Kinderschutzambulanz und zum Bayerischen Gesamtkonzept zum Kinderschutz sind abrufbar unter www.kinderschutz.bayern.de.
StMASFI, PM v. 24.02.2014
