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StMASFI: Fonds Heimerziehung

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Familienministerin Müller: „Betroffene sollten zeitnah einen Antrag auf Leistungen stellen – Beirat leistet wichtige Aufarbeitungsarbeit“

„Die Gesellschaft trägt Verantwortung für ihre Kinder und Jugendlichen. Jungen und Mädchen, die nicht bei ihren Eltern, sondern in einem Heim leben, haben einen besonderen Anspruch auf Schutz und Unterstützung. Vielen Heimkindern ist jedoch bis in die 1970er Jahre Leid und Unrecht widerfahren, das sie heute noch massiv belastet. Um Betroffenen bei der Bewältigung zu helfen, wurde der Fonds Heimerziehung eingerichtet. Bayern hat in München eine zentrale Anlauf- und Beratungsstelle geschaffen, an die sich die ehemaligen Heimkinder wenden können. Sie erhalten dort fachkompetente Beratung und können die Hilfeleistungen des Fonds beantragen“, so Bayerns Familienministerin Emilia Müller heute in München und ergänzte: „Ich möchte Betroffene in Bayern ermutigen, sich zeitnah an die Anlaufstelle zu wenden, sich beraten zu lassen und Ansprüche auf Leistungen des Fonds geltend zu machen.“

Die Arbeit der Anlaufstelle erhält seit Ende Januar Unterstützung von einem Beirat. Er soll die Öffentlichkeit informieren und die Fondsumsetzung begleiten.

„Ich freue mich, dass wir nach den Beratungen des Landtags der Anlauf- und Beratungsstelle nun auch einen Beirat an die Seite stellen können. So können wir gemeinsam mit ehemaligen Heimkindern, Vertretern des Bayerischen Landtags, der Kirchen, der Wissenschaft und der Bayerischen Staatsregierung noch besser die Schicksale ehemaliger Heimkinder aufarbeiten“, so Müller abschließend.

Der Runde Tisch Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren hat deutlich gemacht, dass Gesellschaft, Staat und Kirchen in den Jahren 1949 bis 1975 ihrer Verantwortung gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen oft nicht gerecht geworden sind. Der bundesweite Fonds Heimerziehung hilft seit zwei Jahren Betroffenen. In Bayern können sich ehemalige Heimkinder an die zentrale Anlauf- und Beratungsstelle in München wenden. Bislang haben dies 1.300 Menschen getan, es wurden über 1.250 Anträge auf finanzielle Hilfen des Fonds gestellt. Rund 4,5 Millionen Euro wurden bislang an Betroffene ausgezahlt. Nähere Informationen sowie die Kontaktdaten der Anlaufstelle erhalten Sie unter www.blja.bayern.de/heimkinder.html.

StMASFI, Pressemitteilung v. 10.03.2014