Gesetzgebung

StMGP: Huml fordert vom Bund stärkere Förderung der Telemedizin

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Bayerns Gesundheitsministerin: Die Telemedizin muss GKV-Regelleistung werden

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml fordert vom Bund eine stärkere Förderung der Telemedizin. Huml betonte am Mittwoch anlässlich des 2. Bayerischen Tags der Telemedizin im Münchner Klinikum Großhadern:

„Die Telemedizin muss rasch in die Regelversorgung der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen werden. Denn Telemedizin macht Spitzenmedizin immer und überall verfügbar. Die bayerischen Erfolge etwa in der Schlaganfall-Versorgung sind zwar bereits andernorts adaptiert worden. Für Patienten wäre aber eine bundesweite Anwendung wichtig.“

Die Ministerin mahnte: „Deshalb muss die Telemedizin endlich den Status von Pilot- und Modellprojekten verlassen. Sie muss schnell Standard werden – und deshalb Regelleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung.“

Derzeit werden die vielfältigen technischen Möglichkeiten der Telemedizin noch nicht genutzt. Gerade in der Versorgung von älteren Menschen – etwa von Diabetes- oder Bluthochdruck-Patienten – kann aber nach den Worten von Huml die Telemedizin in Zukunft eine größere Rolle spielen.

Die Ministerin unterstrich: „Blutzucker- oder Blutdruck-Messdaten können auf dem schnellsten Weg zum Hausarzt gelangen. Dazu braucht es keine zusätzlichen Praxisbesuche. Auch kann die Versorgung zielgerichteter als bisher auf die Bedürfnisse der Menschen abgestellt werden.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Telemedizin ist kein Ersatz für den persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt. Aber sie ist eine wertvolle Ergänzung vor allem im Hinblick auf medizinisches Expertenwissen. Bayern wird deshalb die Telemedizin weiter ausbauen.“

Der Freistaat fördert seit 1995 telemedizinische Pilotprojekte und hat hierfür insgesamt gut zwölf Millionen Euro eingesetzt. Bislang gibt es in Bayern sechs geförderte Telemedizin-Netze und mehr als 50 Einzelprojekte. In den Telemedizin-Netzen sind kleinere Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte an medizinische Kompetenzzentren angeschlossen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.telemedizin.bayern.de.

StMGP, Pressemitteilung v. 02.04.2014