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StMUV: Abfall ist Rohstoff der Zukunft

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Bayern Vorreiter bei Phosphorrückgewinnung / Ausbringung von Klärschlamm auf Feldern beenden

Die effiziente Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm ist einer der Schwerpunkte der bayerischen Recyclingpolitik. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber heute auf der IFAT in München.

„Wir brauchen eine globale Rohstoffwende: Abfälle sind die Rohstoffe der Zukunft. Eine wichtige Rolle spielt die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm, um den Phosphorkreislauf zu schließen. In Kläranlagen sammeln sich große Mengen Phosphor wie in einem Flaschenhals. Hier kann der dringend benötigte Phosphor in großem Stil recycelt werden“, so Huber.

Phosphor ist ein lebenswichtiges Element für den Stoffkreislauf von Lebewesen und kommt beispielsweise in menschlichen Knochen und dem Erbgut vor. Auch als Bestandteil von Pflanzendünger hat Phosphor große Bedeutung für die Landwirtschaft.

Huber: „Deutschland verfügt über keine natürlichen Phosphorvorkommen. Durch gezielte Rückgewinnung können fast 90 Prozent des in Klärschlämmen enthaltenen Phosphors für eine Wiederverwertung gewonnen werden. Damit lässt sich nahezu die Hälfte des landesweiten Bedarfs an mineralischen Phosphatdüngern bereitstellen.“

Der Freistaat betreibt bereits seit 10 Jahren ein zukunftsorientiertes Phosphormanagement und ist damit Vorreiter auf diesem Gebiet. Zentraler Bestandteil ist die „Phosphorstrategie Bayern“. Ein Schwerpunkt ist das Phosphorrecycling aus Abwasser und Klärschlamm, der rund 2.700 öffentlichen Kläranlagen in Bayern. Auf der Kläranlage Straubing wurde daher vom Bayerischen Umweltministerium ein Pilotprojekt mit etwa 60.000 Euro finanziert. Im Jahr 2010 wurden rund 118.000 Tonnen Phosphate nach Deutschland importieren – hauptsächlich aus Israel.

Klärschlämme aus Kläranlagen können neben Phosphat auch Schadstoffe enthalten. Auf Drängen Bayerns wurde deshalb im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbart, die Ausbringung von Klärschlamm als Dünger auf Äckern und Feldern zu beenden.

Huber: „Der Schutz unserer Böden hat eine hohe Bedeutung. Gemeinsames Ziel ist ein bestmöglicher Schutz der Böden und des Grundwassers vor belasteten Düngern. Der Bund muss jetzt zügig einen Fahrplan zur Beendigung der Klärschlammausbringung und den Entwurf einer Verordnung zur Rückgewinnung von Phosphor vorlegen.“

Die IFAT ist die weltweit größte Messe für Umwelttechnik. Über 3.000 Aussteller präsentieren innovative Lösungen zum verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Weitere Informationen unter http://www.stmuv.bayern.de/umwelt/abfallwirtschaft/phosphorrecycling/.

StMUV, Pressemitteilung v. 06.05.2014