Gesetzgebung

Staatskanzlei: „Bayerischer Alpendialog“ mit Europaministerin Dr. Beate Merk und Umweltminister Dr. Marcel Huber eröffnet

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Merk: „Alpenstrategie gestalten und Bayerns Chancen im Alpenraum nutzen“  / Huber: „Alpen sind Juwel der Artenvielfalt. Mit gemeinsamer Kraftanstrengung aller Alpenstaaten Lebensräume für Tiere und Pflanzen erhalten“

Die Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen Dr. Beate Merk und der Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Marcel Huber haben heute in Schloss Hohenaschau im Chiemgau gemeinsam die Veranstaltung „Bayerischer Alpendialog“ eröffnet. Die beiden Staatsminister informierten die Vertreter von staatlichen Einrichtungen, Kommunen, Institutionen und Interessenvereinigungen aus ganz Bayern über die wesentlichen Inhalte einer Europäischen Alpenstrategie (EUSALP) und warben dafür, sich mit ihren Anliegen aktiv einzubringen, um Bayern unter den Alpenregionen noch mehr Gewicht zu verleihen. Ministerin Merk stellte dabei auch das weitere Vorgehen bei der Erarbeitung der Europäischen Alpenstrategie im Zusammenwirken mit der Europäischen Kommission dar.

Europaministerin Merk: „Die Europäische Strategie für den Alpenraum ist eine bayerische Initiative und eine große Chance für uns alle. Gemeinsam mit unseren Nachbarn und Partnern in der Alpenregion können wir mehr für den Alpenraum erreichen als im Alleingang. Das gilt für viele zentrale Zukunftsfelder wie Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Umweltschutz. Unser Ziel ist ein produktiver und zukunftsstarker Wirtschaftsraum. Wir machen uns stark für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. So schaffen wir Wohlstand, Lebensqualität und Arbeitsplätze.“

Gemeinsam mit der Europäischen Kommission und den Nachbarn im Alpenraum werde derzeit ein Prioritätenkonzept erarbeitet. Der Vorschlag solle im Juli in den öffentlichen Konsultationsprozess gehen. Bei der Alpenstrategie gehe es aber um mehr als nur um europäische Fördergelder. Der Alpenraum stehe für eine innovative und wirtschaftlich erfolgreiche Region und sei ein Kulturraum der gelebten Traditionen und Werte, der Zusammengehörigkeit und der gemeinsamen Identität.

„Dieses Herzstück Europas soll noch enger zusammenwachsen. Die Alpenstrategie ist der Schlüssel zur Zukunft für die Menschen in Berchtesgaden und Bregenz, in Chambéry und Trient“, unterstrich Europaministerin Merk.

Der Schutz der Umwelt müsse dabei eine zentrale Rolle spielen. Das betonte Umweltminister Huber:

„Die Alpen sind ein Juwel der Artenvielfalt im Freistaat: 80 Prozent aller bayerischen Arten leben in diesem einzigartigen Lebensraum. Gefährdete Tiere und Pflanzen wie Enzian, Edelweiß und Steinadler sind dort zuhause. Tiere und Pflanzen kennen keine nationalen Grenzen: Nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Alpenstaaten können wir diesen Arten auch zukünftig einen Lebensraum bieten.“

Besonders vom Klimawandel seien die Alpen betroffen: So seien die Temperaturen in den Alpen in den vergangenen 100 Jahren doppelt so stark gestiegen wie im weltweiten Durchschnitt. Die Arten müssten auf den Klimawandel reagieren können. Daher brauche es, so Huber, eine grenzüberschreitende Biotopvernetzung, um Korridore für eine Wanderung der Tiere und Pflanzen zu sichern. Huber forderte zudem eine entsprechende finanzielle Unterstützung durch die Europäische Union und den Bund.

Huber: „Der Schutz der Alpen darf nicht nur auf den bayerischen Schultern lasten. Auch der Bund und die Europäische Union müssen sich mehr einbringen.“

An der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Moderation von Rudolf Erhard vom Bayerischen Rundfunk beteiligten sich neben den Staatsministern Merk und Huber auch der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern Dr. Manfred Gößl, der Geschäftsführer der Logistik Kompetenz Zentrum Prien GmbH Karl Fischer sowie die Geschäftsstellenleiterin des Club Arc Alpin e.V. Veronika Schulz. Im Verlauf der Veranstaltung brachten zahlreiche weitere Teilnehmer ihre Wünsche und Anliegen vor, die im Expertenkreis ausführlich diskutiert wurden.

Staatskanzlei, Pressemitteilung v. 21.05.2014