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StMBKWK: Bildungs- und Wissenschaftsminister Spaenle händigt verdienten bayerischen Persönlichkeiten aus Penzberg, Tegernsee, Weßling und München das Bundesverdienstkreuz aus

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Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle hat heute in München verdienten Persönlichkeiten für ihren Einsatz für das Gemeinwohl das Verdienstkreuz 1. Klasse bzw. das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt.

Das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielt:

Prof. em. Dr. Hans Borst aus München war seit 1969 ordentlicher Professor der Medizinischen Hochschule Hannover und ist Chirurg von internationalem Rang. 1972 übernahm er die Leitung der neu gegründeten Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, die er bis zu seiner Emeritierung 1996 innehatte. Der Schwerpunkt seines Wirkens ist die hochkomplexe Thorax-, besonders die Aortenchirurgie. Er entwickelte mit der Einführung des hypothermen Kreislaufstillstandes eine Behandlungsmethode für Aortenbogenerkrankungen sowie Methoden für Herz-, Herz-Lungen- und Lungen-Transplantationen und etablierte diese neuen Techniken europaweit. Durch diese Leistungen wurde die Medizinische Hochschule Hannover zu einer führenden und in Europa hoch geschätzten Klinik für Aortenchirurgie und Transplantationen thorakaler Organe. 1971 war Prof. Borst Gründungsmitglied der Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie in Deutschland und 1986 maßgeblich an der Gründung der European Association für Cardiothoratic Surgery (EACTS) beteiligt, deren Botschafter er bis 2006 war. Durch diese Leistungen wie auch durch die Entwicklung und Pflege zahlreicher Partnerschaften insbesondere zwischen den west- und mitteleuropäischen und russischen Herzkliniken hat Prof. Borst sich um Wissenschaft und Forschung verdient gemacht.

Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielten:

Gisela Geiger aus Penzberg war von 1999 bis 2007 die erste Museumsbeauftragte der Stadt Penzberg und ist seit 2007 Leiterin des Stadtmuseums Penzberg. Bereits seit 2001 gelingt es ihr, ursprünglich als Kuratorin für die Konzeption und Durchführung der Ausstellungen, aus einem Heimatmuseum ein überregional viel beachtetes Stadtmuseum zu gestalten. Neben ihrer anspruchsvollen beruflichen Tätigkeit war Gisela Geiger von 1998 bis 2010 erste Vorsitzende des Vereins “KUNSTZECHE Penzberg”, dessen Ziel es ist, das örtliche Kulturgeschehen aktiv mitzugestalten. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass der bis dahin unbeachtete Maler Heinrich Campendonk aus dem Umfeld des „Blauen Reiters“ durch Ausstellungen und Kataloge den Bürgern von Penzberg und Umgebung bekannt gemacht und die Ausstellung weit über die Landkreisgrenzen hinaus veröffentlicht wurde. Ebenfalls auf Gisela Geigers Initiative ist es zurückzuführen, dass das „Penzberger Urmel“ – ein Kinder- und Literaturpreis für deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher – alle zwei Jahre von der Stadt Penzberg und den Vereinigten Sparkassen im Landkreis Weilheim-Schongau vergeben wird. Mit ihrem breiten Engagement im kulturellen Bereich, zu dem z. B. auch die Organisation des „Lesefestivals Max Kruse“ gehört, hat sie sich große Verdienste erworben.

Verena und Bernd Klüser aus München sind Galeristen von internationalem Rang. Bereits in den 70er Jahren hat ihre Galerie international renommierte Künstler wie Enzo Cucchi, Tony Cragg, Andy Warhol und Joseph Beuys vertreten und so in München bekannt gemacht. Dank ihrer Unterstützung hat gerade Beuys Eingang in die Sammlungen des Lenbachhauses und der Pinakothek der Moderne gefunden, z. B. durch den Ankauf der Installation „Zeige deine Wunde“ von Joseph Beuys für das Lenbachhaus. Auch die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben im Zuge der Erwerbung von 280 Beuys Multiples zehn weitere bedeutende Arbeiten von Joseph Beuys für die Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne erhalten. Damit haben Verena und Bernd Klüser den Kunststandort München bereichert und gestärkt und sich so für das Ansehen Deutschlands als Kunst- und Kulturstandort in der Welt verdient gemacht.

Prof. Dr. Wolfram Mauser aus Weßling ist einer der führenden Fernerkundungsspezialisten in Deutschland und Europa. Seit 1991 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Geographie und geographische Fernerkundung an der Fakultät für Geowissenschaften der LMU München, von 1993 bis 1995 und 2007 bis 2011 war er außerdem Dekan der Fakultät. Seine Forschungsprojekte dienen als Methode, die Themenbereiche „globaler Wandel“ oder „Hydrologie“ flächenhaft erfassen, bewerten und modellieren zu können. Beispielhaft ist hierfür das Verbundprojekt „GLOWA Danube“, dessen Fokus auf Untersuchungen zu den hydrologischen Verhältnissen der Donau lag. Diese akademische Lehr- und Forschungstätigkeit spiegelt sich in einer großen Zahl an Publikationen und von ihm betreuten Dissertationen wider. Neben seiner universitären Tätigkeit ist Prof. Mauser in einer Vielzahl von Gremien auf nationaler und internationaler Ebene vertreten. So ist er seit 2011 Mitglied des namhaften „High Panel on Science, Technology and Innovation for Development“. Hierbei handelt es sich um ein von der UNESCO eingesetztes Gremium mit Sitz in Paris, das durch interdisziplinäre Zusammenarbeit Ansätze zur Lösung der zukünftigen weltweiten Herausforderungen erarbeiten soll. Weiterhin ist er Mitglied in vielen Aufsichtsräten, wie z. B. im Rachel-Carson-Center München und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Mit seinem Engagement, Umwelt heute und auch in der Zukunft so zu gestalten, dass sie weiterhin lebenswert bleibt und gerade in der Dritten Welt lebenswerter wird, hat er sich große Verdienste um das Allgemeinwohl erworben.

Walter Waldschütz aus Tegernsee ist Pfarrer und Dekan des Dekanats Miesbach. Seit 1973 engagiert er sich im Kolpingwerk Bezirksverband Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach, seit 1982 als Bezirkspräses. In dieser Funktion gründete er mehrere „Kolpingfamilien“, die sich im Bereich der Jugendarbeit und Erwachsenenbildung in ihrer jeweiligen Gemeinde ehrenamtlich engagieren. Im Jahre 1985 trug er maßgeblich zur Gründung eines Trägervereins für eine Jugendbegegnungsstätte in Italien bei. Seit mehr als 18 Jahren engagiert er sich ferner als Vorstandsmitglied des Vereins „Cesuna e.V.“ in der Durchführung von Freizeitmaßnahmen für Jugendliche in bzw. nach Italien. Zudem gründete er eine Partnerschaft zwischen dem Kolpingbezirksverband Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach und dem Regionalverband Misiones in Argentinien. In diesem Kontext konnten Geldmittel zur Finanzierung eines Kinderdorfes für 30-35 Kinder beschafft werden. Darüber hinaus war Msg. Waldschütz in Argentinien beim Aufbau einer Vielzahl von Kolpingfamilien beteiligt und trug damit zur Schaffung einer Basis für die Hilfe zur Selbsthilfe bei. Zudem konnte eine berufliche Ausbildungseinrichtung aufgebaut werden, in der heute jährlich bis zu 2.000 Menschen berufliche Aus- und Weiterbildung erfahren. Als Feuerwehrseelsorger betreute er bei Verkehrsunfällen – gerade auf der stark befahrenen Autobahn München-Salzburg – die Betroffenen und gründete einen Notfallseelsorge-Bereitschaftsdienst für schwierige Unfälle und Todesfälle. Mit diesem Einsatz hat sich Msg. Waldschütz um das Gemeinwohl besonders verdient gemacht.

StMBKWK, Pressemitteilung v. 03.06.2014