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Staatskanzlei: Ministerrat beschließt Eckpunkte für „Familienpakt Bayern“

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Staatskanzleiministerin Haderthauer: „Familienpakt macht Arbeitswelt in Bayern noch familienfreundlicher – Familien haben Vorfahrt!“

Der Ministerrat hat heute Eckpunkte für den „Familienpakt Bayern“ beschlossen.

Staatskanzleiministerin Christine Haderthauer: „Der ‚Familienpakt Bayern‘ wird die Arbeitswelt in Bayern noch familienfreundlicher machen, sowohl im öffentlichen Dienst als auch bei privaten Arbeitgebern. Eltern, die in Bayern arbeiten, sollen besser als anderswo Zufriedenheit im Arbeitsleben und Zeit mit der Familie unter einen Hut bringen können!“

Den „Familienpakt Bayern“ hatte Ministerpräsident Horst Seehofer in seiner Regierungserklärung am 12. November 2013 im Bayerischen Landtag als wichtiges bayerisches Ziel angekündigt.

„Sowohl in der bayerischen Wirtschaft als auch im öffentlichen Dienst gibt es schon heute zahlreiche vorbildliche Einzelbeispiele in Sachen Familienfreundlichkeit, weil vielen schon heute bewusst ist, dass das mittlerweile ein harter Standortfaktor im Wettbewerb um die besten Köpfe ist. Aus diesen Einzelmaßnahmen soll nun im Miteinander mit der Wirtschaft eine Gesamtbotschaft für ganz Bayern werden: Familien haben Vorfahrt!“, so die Staatskanzleiministerin.

Für den Familienpakt hat der Ministerrat folgende Schwerpunkte festgelegt:

  • Weitere Ergänzung der bedarfsgerechten Kinderbetreuung
  • Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
  • Anpassung der Arbeitswelt an Familienbelange
  • Unterstützung eines Kultur- und Bewusstseinswandels für eine familienfreundliche Arbeitswelt

Beispielhaft für das Maßnahmenpaket nannte Ministerin Haderthauer die Umsetzung der Ganztagsgarantie als wesentliches Ziel des Familienpakts:

„Wir haben in Bayern eine gute Abdeckung, was Kindergarten und Krippe angeht. Aber wenn die Kinder dann ins Schulalter kommen, werden die Eltern kaum auf einen entsprechenden Betreuungsumfang verzichten wollen. Hier gilt es, Lücken zu schließen. Deshalb sagen wir bis 2018 ein bedarfsgerechtes Angebot für alle Schülerinnen und Schüler bis 14 Jahre zu. Und auch bei der Betreuung in Randzeiten und Ferien oder bei Notfällen müssen wir nachlegen, genauso beim Ausbau betrieblicher Betreuungsangebote. Auch hier wollen wir die Vorbildfunktion des öffentlichen Dienstes ausbauen und zusätzliche Krippenplätze für unsere Mitarbeiter zur Verfügung stellen.“

Aufgrund des demographischen Wandels stünden auch in Bayern immer mehr Menschen vor der Herausforderung, die Pflege eines nahen Angehörigen mit dem Berufsleben zu vereinbaren.

Die Ministerin betonte: „Mit dem Familienpakt wollen wir auf die Bedürfnisse pflegender Angehöriger im beruflichen Umfeld aufmerksam machen und konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für Beschäftigte und Unternehmen aufzeigen“.

Haderthauer weiter: „Wir brauchen aber auch einen Kulturwandel. Das heißt, dass gelebte Elternschaft nicht mehr zu ‚Abwertung‘ im Arbeitsleben führen darf. Allen muss klar werden, dass Familienkompetenz auch der Jobkompetenz zu Gute kommt.“

Zudem müsse sich die Arbeitswelt noch stärker an die Belange der Familien anpassen:

„Auch hier wollen wir selbst mit gutem Beispiel vorangehen und die bestehenden Möglichkeiten von Teilzeit, Telearbeit und flexiblen Arbeitszeiten noch besser nutzen, auf allen Ebenen, auch in Führungspositionen“, so die Staatskanzleiministerin.

Paktpartner der Staatsregierung sind im „Familienpakt Bayern“ die Verbände der Wirtschaft: Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), Bayerischer Industrie- und Handelskammertag (BIHK) und Bayerischer Handwerkskammertag (BHT). Mit den Paktpartner geht es jetzt, so Haderthauer, nach Beschluss der Eckpunkte im Kabinett in die Feinabstimmung. Anschließend soll der „Familienpakt Bayern“ voraussichtlich noch vor der Sommerpause von Ministerpräsident Seehofer und den Spitzen der Wirtschaftsverbände unterzeichnet werden. Staatskanzleiministerin Haderthauer kündigte zudem an, dass sich ab Herbst alle relevanten Akteure wie Unternehmen, Kommunen, regionale Initiativen oder Sozialverbände am Familienpakt direkt beteiligen können. In der Folge soll der Familienpakt zum Beispiel im Rahmen von Kongressen kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 24.06.2014